Die Vorsitzende Richterin begründete die Vertagung mit Verfahrensfragen. Das Land Senegal hätte neue Beweise und Dokumente erst jetzt übermittelt, um die Ermittlungsrichter bereits 2016 gebeten hatten.
Lamine Diack, der sich wegen mutmaßlichen Betrugs, Korruption, Veruntreuung und Geldwäsche verantworten muss, war selbst zur Prozesseröffnung erschienen. Dem früheren Leichtathletik-Präsidenten drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Senegalese führte den Leichathletik-Weltverband von 1999 bis 2015 offenbar wie ein Sonnengott.
Vertuschte Dopingtests, verkaufte Stimmen, verschobene Veranstaltungen
Diack wird vorgeworfen, als Leichtathletik-Chef Bestechungsgelder für vertuschte positive Dopingtests erpresst zu haben, vor allem von russischen Athleten. Außerdem sollen Veranstaltungen verschoben, Stimmen für Großereignisse wie Olympische Spiele verkauft worden sein. Die französischen Ermittler wurden tätig, nachdem die ARD 2014 über die Vertuschung von Dopingfällen in der russischen Leichtathletik berichtet hatte.
Neben Diack Senior sind weitere Personen angeklagt: unter anderem sein Sohn Papa Massata Diack, der etwa 1,7 Millionen Euro in Luxusuhren investiert haben soll. Papa Massata Diack, der sich im Senegal aufhalten soll und von der dortigen Regierung nicht ausgeliefert wird, bezeichnete die Ermittlungen gegen sich und seinen Vater zuletzt als "Hexenjagd".
Der Prozess gegen Diack soll nun im Juni richtig beginnen.
Der Prozess gegen Diack soll nun im Juni richtig beginnen.