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Leichathletik
Prozess gegen Ex-Leichtathletik-Chef Diack vertagt

Bestechung, Geldwäsche, Korruption: Die Vorwürfe gegen Lamine Diack sind schwer. Ab Montag hätte sich der ehemalige Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes deshalb in Paris eigentlich vor Gericht verantworten müssen. Doch der Prozess wurde gleich um mehrere Monate vertagt.

Von Arne Lichtenberg |
Diack sitzt vor einer weißen Wand mit roter Schrift vor einem Mikrofon und gestikuliert mit beiden Händen.
Der Ex-Präsident des Internationalen Leichtathletik-Verbands, Lamine Diack (AFP / GREG BAKER)
Die Vorsitzende Richterin begründete die Vertagung mit Verfahrensfragen. Das Land Senegal hätte neue Beweise und Dokumente erst jetzt übermittelt, um die Ermittlungsrichter bereits 2016 gebeten hatten.
Lamine Diack, der sich wegen mutmaßlichen Betrugs, Korruption, Veruntreuung und Geldwäsche verantworten muss, war selbst zur Prozesseröffnung erschienen. Dem früheren Leichtathletik-Präsidenten drohen bis zu zehn Jahre Haft. Der Senegalese führte den Leichathletik-Weltverband von 1999 bis 2015 offenbar wie ein Sonnengott.
Lamine Diack, Ex-Präsident des Leichtathletik-Weltverbands.
Korruptionsvorwürfe gegen Ex-Funktionär Diack - "Einer der größten Skandale im Weltsport"
Korruption und Geldwäsche. Diese Anklage erhebt die Pariser Staatsanwaltschaft gegen Lamine Diack, den früheren Präsidenten des Welt-Leichtathletikverbands IAAF. Er und weitere Beschuldigte sollen von Sportlern Geld erpresst haben, damit diese dann trotz positiver Dopingtests starten durften.
Vertuschte Dopingtests, verkaufte Stimmen, verschobene Veranstaltungen
Diack wird vorgeworfen, als Leichtathletik-Chef Bestechungsgelder für vertuschte positive Dopingtests erpresst zu haben, vor allem von russischen Athleten. Außerdem sollen Veranstaltungen verschoben, Stimmen für Großereignisse wie Olympische Spiele verkauft worden sein. Die französischen Ermittler wurden tätig, nachdem die ARD 2014 über die Vertuschung von Dopingfällen in der russischen Leichtathletik berichtet hatte.
Neben Diack Senior sind weitere Personen angeklagt: unter anderem sein Sohn Papa Massata Diack, der etwa 1,7 Millionen Euro in Luxusuhren investiert haben soll. Papa Massata Diack, der sich im Senegal aufhalten soll und von der dortigen Regierung nicht ausgeliefert wird, bezeichnete die Ermittlungen gegen sich und seinen Vater zuletzt als "Hexenjagd".
Der Prozess gegen Diack soll nun im Juni richtig beginnen.