Nawalnys Mutter hatte mehrfach an die russische Führung appelliert, die Leiche freizugeben. Der Regimekritiker war am Freitag vor einer Woche unter bisher ungeklärten Umständen in einem Straflager ums Leben gekommen.
Seine Witwe macht den russischen Präsidenten Putin für den Tod ihres Mannes verantwortlich. Internationale Forderungen nach einer unabhängigen Untersuchung wies die Führung in Moskau als Einmischung in innere Angelegenheiten zurück.
Festnahmen bei Nawalny-Gedenken
Bei Trauerbekundungen für Nawalny wurden am Samstag in Russland erneut mehr als 30 Menschen festgenommen - darunter auch Journalisten. Die meisten Festnahmen habe es in Moskau gegeben, als Menschen an der Erlöserkathedrale Blumen im Andenken an Nawalny niederlegten, teilte das unabhängige Portal "ovd.info" mit. Der Samstag war der neunte Tag seit dem Tod Nawalnys, ein Tag, an dem orthodoxe Christen üblicherweise mit einem Gottesdienst an einen Toten erinnern.
In mehreren russischen Städten demonstrierten Menschen zudem gegen Russlands Krieg in der Ukraine. Sie legten Blumen an Denkmälern nieder, einige trugen Schilder mit der Aufschrift "Nein zum Krieg". Auf dem Roten Platz in Moskau forderten Frauen zudem erneut die Rückkehr ihrer zum Krieg einberufenen Männer. Auch hier gab es mehrere Festnahmen.
Diese Nachricht wurde am 24.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.