Die Organisatoren der Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 in Berlin rechnen mit 1.500 Athleten aus derzeit 51 europäischen Mitgliedsverbänden. Es wird die größte Sportveranstaltung im Jahr 2018 in Deutschland sein. Die Leichtathletik-EM wird erstmals in ein alle vier Jahre stattfindendes Gesamtkonzept der European Championships von sieben bedeutsamen Sommersportarten eingebunden. Dazu zählen noch Schwimmen, Rudern, Turnen, Radsport, Triathlon und Golf, die alle zusammen innerhalb von zwölf Tagen im schottischen Glasgow im August 2018 ihre Europameisterschaften austragen werden.
Das Ziel: Mehr Aufmerksamkeit
Der Geschäftsführer des Berliner-EM-Organisationskomitees Frank Kowalski, der zuvor beim Deutschen Leichtathletikverband für das Veranstaltungsmanagement zuständig war, sagte dazu dem Deutschlandfunk: "Die Sommersportarten gehen diesen Weg, um sich einfach stärker gegen den Fußball zu positionieren, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Ich denke, das ist exakt der richtige Weg, das zu tun."
Die Qualifikation für die Kugelstoßwettkämpfe bei der EM in Berlin soll außerhalb des Stadions im Bereich des Breitscheidplatzes am Bahnhof Zoo stattfinden und auch die Siegerehrungen. Dort also, wo es am 19. Dezember 2016 einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt mit 12 Toten gegeben hat.
Schärferes Sicherheitskonzept
Das Sicherheitskonzept für die EM musste nach dem Anschlag am Breitscheidplatz neu ausgerichtet werden, erklärte EM-Geschäftsführer Frank Kowalski: "Uns haben aber insbesondere die Behörden in Berlin unterstützt, diesen Platz auch zu bespielen. Er wurde ja jetzt auch bespielt, beispielsweise mit dem Fanfest beim Pokalfinale von Borussia Dortmund. Und Berlin hat schon ein sehr großes Ansehen, dass man sich dort auch solchen wirklich verheerenden Themen nicht beugt. Und sie haben uns bestärkt, es zu tun."
Eine EM-Fanmeile und Begegnungszone für Zuschauer und Athleten soll es auf einer abgesperrten Straße am Breitscheidplatz geben. "Es ist ja auch ein besonderes Symbol jetzt auf diesen Platz zu gehen", so Frank Kowalski, "es war ein Angriff auf unsere Gesellschaft und wir wollen das genau symbolisieren. Natürlich mit der größten Sicherheit, die wir gewährleisten können. Wir werden das Sicherheitskonzept auch dahingehend schärfen, dass wir eine eigene Arena aufbauen werden, um auch genau zu kontrollieren, wer in dieser Arena ist." Für einen ausgeglichenen Haushalt benötigen die EM-Organisatoren eigenen Angaben zufolge 45.000 Zuschauer pro Tag im Olympiastadion.