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Leichtathletik
Die Diamond League wird reformiert

Eine größere öffentliche Aufmerksamkeit bekommen Leichtathleten nur dann, wenn Großereignisse wie die Olympischen Spiele anstehen. Von der sogenannten Diamond League, die heute gestartet ist, nimmt kaum jemand Notiz - trotz ihres vielversprechenden Namens und der lukrativen Preisgelder. Jetzt soll die Wettkampfserie reformiert werden.

Von Heinz-Peter Kreuzer |
    Ein Startblock beim 100-Meter-Sprint
    Das Punktesystem der Diamond League wurde - wieder einmal - reformiert. (dpa / picture-alliance)
    "Our activity is athletics, our business is entertainment."
    Für Sebastian Coe, den Präsidenten des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF, ist der Sport nur noch Unterhaltung und Geschäft. Und deshalb wird munter weiter experimentiert an der Königsklasse der Leichtathletik. Zum einen ist mit Marokkos Hauptstadt Rabat erstmals ein afrikanisches Meeting Teil der Diamond League. Dazu wurde wieder einmal das Punktesystem reformiert, damit der Kampf um den Gesamtsieg der 14 Sportfeste umfassenden Serie spannender wird. Außerdem strafft die IAAF die Wurfdisziplinen sowie Weit- und Dreisprung. Nach drei Versuchen kommen nur vier Athleten statt wie früher acht ins Finale. Coe will auf diese Weise den Unterhaltungsfaktor für jüngere Zuschauer erhöhen, die er in erster Linie über soziale und neue Medien erreichen will:
    "Die jetzige Generation akzeptiert nur Unterhaltung, im Gegensatz zu früheren Generationen. Und die traditionellen Fernsehsender sind nur noch eine unter vielen Plattformen."
    In Deutschland spielt die Diamond League im Fernsehen von Beginn an kaum eine Rolle. Die Meetings sind heute bei Eurosport nur im Pay-Bereich oder im Internet zu sehen. Allerdings hat der IAAF-Präsident derzeit größere Sorgen als die Reform der Diamond League. Denn die olympische Kernsportart wurde während der Amtszeit seines Vorgängers Lamine Diack von Doping- und Korruptionsskandalen erschüttert. Unter dem Druck der Öffentlichkeit muss Coe jetzt aktiv werden. Er will das Vertrauen von Fans, Medien und Sponsoren zurückgewinnen, vor allem aber das der sauberen Sportler.
    "Ich wache jeden Tag auf und suche nach Lösungen, die sicherstellen, dass nur saubere Sportler gegeneinander antreten."
    Bisher fehlen jedoch die Lösungen. Als Vize-Präsident hatte Coe noch die Augen vor diesen Problemen verschlossen und seinen Vorgänger Lamine Diack gewähren lassen.