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Leichtathletik
IAAF vertagt Entscheidung über Russland

Dürfen Russlands Leichtathleten bei den Olympischen Spielen im August in Rio de Janeiro starten? Über diese Frage hat der Welt-Leichtathletik-Verband IAAF beraten und eine Entscheidung bis Mai vertagt.

Von Philipp May |
    WADA, die Welt-Anti-Doping-Agentur wirft Russland systematisches Doping vor
    WADA, die Welt-Anti-Doping-Agentur wirft Russland systematisches Doping vor (dpa / picture alliance / Robert Ghement)
    Fünf Monate sind es nur noch bis zu den Olympischen Spielen, und noch immer bleiben Russlands-Leichtathleten ausgesperrt. Die Glaubwürdigkeit des Verbandes im Anti-Doping-Kampf ist noch wieder hergestellt, ließ Weltverbandspräsident Sebastian Coe wissen.
    "Russland sollte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder als Mitglied aufgenommen werden"
    Dennoch: Ein Olympiaausschluss Russlands ist damit keinesfalls sicher. Bereits im Mai werde das Council des Weltverbandes erneut über die Frage beraten, so Coe. Zwar stellte der IAAF-Chef klar, dass Russland weitere Maßnahmen im Anti-Doping-Kampof einleiten müsse, aber:
    "Progress has been made"
    Das Land habe auch Fortschritte gemacht im Anti-Doping-Kampf. Das Hintertürchen zu Olympia bleibt also offen für den russischen Verband, trotz neuer Enthüllungen durch die ARD letzte Woche, die auch dem Weltverband nicht engangen ist, wie der Leiter der eigens eingerichteten Russland-Taskforce der IAAF, Rune Andersen zugab.
    "Die Taskforce war sehr besorgt über den Inhalt der ARD-Dokumentation vom letzten Sonntag. Wir werden das gemeinsam mit den russischen Behörden verfolgen."
    So hatte die Doku Geheimsache Doping hatte unter anderem enthüllt, dass ein bereits wegen Doping suspendierter Trainer immer noch tätig ist, mit Wissen des Verbands. Dazu wurde ein Cheftrainer als Doping-Dealer entlarvt.
    Ein kleiner Lichtstreif am Horizont deutet sich dagegen für das Whistleblower Eheoaar Julia und Vitaly Stepanov an. Sie hatten mit geheimen Aufzeichnungen die Zustände in Russland öffentlich gemacht, und können seitdem nicht mehr zurück in ihre Heimat. Nun erwägt der Weltverband offenbar, der immer noch aktiven leichtathletin eine Sonderstart-Genehmigung zu erteilen.
    "Das Council hat die Taskforce zudem gebeten, eine Startberechtigung Julia Stepanovas für internationale Wettbewerbe zu bedenken."
    Dazu müssten aber noch einige rechtliche Hürden überwunden werden. Neben Russland bekamen übrigens noch 5 weitere Länder ihr Fett weg, darunter die erfolgreichen Läufernationen Äthiopien und Kenia. Dazu Marokko, die Ukraine und Weißrussland. Sie stehen nun offiziell auf einer Überwachungsliste des Weltverbandes.