Einen Zehnkampf gab es bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften nicht. Deshalb trat Zehnkämpfer Kai Kazmirek über 400 Meter, 110 Meter Hürden und im Weitsprung an. "Ich war erstmal sehr, sehr happy, dass ich überhaupt starten durfte", sagt Kazmirek. Es sei nicht um Bestleistungen gegangen. "Es ging darum, dass man wieder Wettkämpfe machen darf, dass man überhaupt weiß, wo man steht."
Viele Sportler seien froh, dass die Wettkämpfe wieder begonnen haben. Kazmirek freut sich besonders mit Blick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr, wieder ín den Wettkampfmodus zu kommen.
Der Kritik von Speerwerfer Johannes Vetter an Sportlern, die nicht nach Braunschweig kamen, schließt sich Kazmirek an. Er teile die Sorge um die Reputation der deutschen Leichtathletik und finde es schade für die Zuschauer, gerade weil nach diesen erschwerten Trainingsbedingungen keine große Erwartungshaltung geherrscht habe: "Es wäre versöhnlich gewesen, wenn es keine Topleistungen gegeben hätte."
Dennoch erklärt Kazmirek auch, warum sich manche Sportler und Sportlerinnen gerade jetzt in besonders guter Verfassung fühlten. Sie hätten ohne Druck im Training andere Dinge ausprobieren und Verletzungen auskurieren können. Besonders im Gegensatz zur ansonsten hohen Belastung der Athleten.
Den Abgang von deutschen Sportlerinnen und Sportlern in die USA kann Kazmirek nur in Einzelfällen nachvollziehen. "Wir haben ein sehr gutes Studienangebot, wir haben sehr viele gute, hauptamtliche Trainer", sagt der Mehrkämpfer und sieht die deutsche Leichtathletik generell sehr gut aufgestellt.