![Präsident des französischen Fußball-Clubs Paris Saint Germain, Nasser Ghanim Al-Khelaifi Präsident des französischen Fußball-Clubs Paris Saint Germain, Nasser Ghanim Al-Khelaifi](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_f/21/FILE_f21c14aab04f19a4371dc0de44740c82/40603651-jpg-100-1920x1080.jpg)
Die Pariser Sonderstaatsanwaltschaft will neben Diack auch Youssef al-Obaidly anklagen, den Generaldirektor des katarischen TV-Senders beIn Sports. Der 40-jährige ist die rechte Hand des Senderchefs Nasser Al-Khelaifi und sitzt im Verwaltungsrat von Fußball-Meister Paris Saint-Germain. Al-Obaidly soll an Korruptionsabsprachen beteiligt gewesen sein.
Spur führt zu Multimanager al-Khelaifi
Es geht dabei um den Verdacht, dass die Leichtathletik-WM in Katar im kommenden Herbst gekauft worden ist. Während Ex-Leichtathletik-Weltverbandspräsident Lamine Diack Katars WM-Kandidatur vorantrieb, soll Schmiergeld an die Firma seines Sohnes "Pamodzi Sport" geflossen sein. Diese soll 3,5 Millionen Dollar von der katarischen Sportmarketing-Agentur "Oryx" kassiert haben. Und die wiederum gehört al-Khelaifi und dessen Bruder.
![Diack sitzt vor einer weißen Wand mit roter Schrift vor einem Mikrofon und gestikuliert mit beiden Händen. Diack sitzt vor einer weißen Wand mit roter Schrift vor einem Mikrofon und gestikuliert mit beiden Händen.](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_e/e3/FILE_ee3837b329632f882bf7215d83ea46c6/000-par8320443-jpg-100-1280xauto.jpg)
Damit rückt auch al-Khelaifi stärker ins Visier der Ermittler. Er ist ein Multimanager: Ihm gehört nicht nur die Sportmarketing-Agentur, er ist zudem Chef des Fernsehsender beIn Sports, und er ist Präsident von Paris Saint Germain. Damit ist al-Khelaifi eine zentrale Figur im Sport, wo sich Katar auf fragwürdige Art als Global Player etabliert hat. Untersucht wird bekanntlich auch seit Jahren, wie die Fußball-WM 2022 in den Golfstaat kam.
Ermittlungen gegen al-Khelaifi in der Schweiz
Dass die Pariser Justiz al-Khelaifi nicht als Beschuldigten führt, hat nach Aktenlage auch prozesstaktische Hintergründe: In der Schweiz wird schon gegen den beIN-Senderchef ermittelt. Er soll, was er bestreitet, den früheren FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke bei der Vergabe von Fußball-WM-Rechten bestochen haben. Und Beschuldigte dürfen schweigen.