Nach deutschen Rekorden peilt die Mittel- und Langstreckenläuferin jetzt den Europarekord an. Konstanze Klosterhalfen trainiert dafür in den USA. Clemens Prokop, Jurist und Mitglied im Präsidium des DLV, hat dafür Verständnis: "Es ist die Chance ihres Lebens. Ihre Leistungssteigerungen sind ja unglaublich. Sie kann sich im neuen Umfeld deutlich steigern."
Auch für den Verband sei die Entwicklung "eine tolle Sache", so Prokop: "Es kann eine Athletin präsentiert werden, die international in der Lage ist, im Langstreckenbereich mitzulaufen." Prokop bedauert allerdings, dass man etwas Vergleichbares in Deutschland oder Europa nicht bieten könne.
Bei dem Projekt in den USA sei das Besondere, dass der gesamte Tagesablauf auf die Steigerung der sportlichen Leistung ausgerichtet sei. Prokop: "Es sind nur Athleten, die sich auf höchstem internationalem Niveau bewegen. Dadurch sind in der Trainingsgruppe ganz andere Dinge möglich, als das hier in Deutschland aktuell möglich wäre."
Dopingkontrollen seien vergleichbar mit denen in Deutschland
Der DLV-Vertreter hat keine Sorge, dass im Umkehrschluss der Deutschen Leichtathletik die Talente weglaufen. Denn der Sponsor beschränke das Projekt auf wenige Athleten mit internationaler Topqualität.
Die Leistungssprünge von Klosterhalfen sind beachtlich. Gerade erst hat sie den deutschen Rekord über 5.000 Meter pulverisiert. Gegen den Leiter des "Oregon-Project" gibt es Untersuchungen der US Anti-Doping-Behörde. Doch die Dopingkontrollen in den USA seien vergleichbar mit denen in Deutschland, so Prokop: "In den USA unterliegen die Athleten den gleichen Kontrollstrukturen wie in Deutschland. So dass sie dadurch keinen Vorteil haben, gegenüber einem Training in Deutschland." Das gelte auch für die Dokumentation der Kontrollen.
Die NADA kontrolliert Sportler, die im Ausland trainieren
Wie aktiv die Nationale Anti Doping-Agentur (NADA) im Fall Klosterhalfen ist, weiß Prokop nicht. Er stellt aber klar: "Wir wissen aus der Vergangenheit, dass Athleten, gerade im Langstreckenbereich, die im Ausland trainieren, in der Vergangenheit sehr, sehr intensiv kontrolliert worden sind."
Bei den Kontrollen spiele es keine Rolle, ob sie in Deutschland oder im Ausland trainieren. "Ich gehen davon, weil es sich bei Klosterhalfen um eine Ausnahmeathletin handelt, dass die Nada hier intensiv diese Möglichkeiten ausschöpfen wird."
Dass die Top-Athletin in den USA trainiert, hält er für eine Chance: "Eine Sportart braucht immer Idole, die motivieren und anderen zeigen, was möglich ist. Wichtig dabei ist, dass diese Leistungen auf einem ethischen Niveau stattfinden, für das der DLV steht. Ich habe keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass das bei Klosterhalfen nicht der Fall ist."
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