Sportfördergesetz
Leipzig bewirbt sich um Spitzensportagentur

Leipzig bringt sich als Standort für die geplante Spitzensportagentur in Stellung. Für Sachsens Innenminister Armin Schuster ist die Agentur das "Herzstück des Sportfördergesetzes" und Leipzig optimal geeignet – besser als zwei andere Städte.

Armin Schuster im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
    Blick auf das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig
    Die Stadt Leipzig bewirbt sich als Standort für die avisierte Spitzensportagentur. Als "Kohl-Region" rechne man mit dem Zuschlag, sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) im Dlf. (IMAGO / Christian Grube )
    Leipzig biete sich als "neutraler" Ort optimal an, sagte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) im Deutschlandfunk zur Bewerbung Leipzigs als Standort für die geplante Spitzensportagentur. Frankfurt und Berlin seien im Vergleich mit der sächsischen Landeshauptstadt nicht neutral, allerdings sei ein wichtiges Kriterium der neuen Spitzensportagentur ja dessen Unabhängigkeit als Institution. Ein weiterer wichtiger Faktor sei zudem die dennoch überschaubare Distanz zur Hauptstadt nach Berlin. "Das ist für uns ein starkes Argument", sagte Schuster.

    Hoffnung auf Ansiedlungskonzept für die "Kohle-Regionen"

    Zudem habe die Bundesregierung zugesagt, mit einem Ansiedlungskonzept für die "Kohle-Regionen" zu reagieren. "Da rechnen wir mit guten Chancen", sagte Schuster. Solche Institutionen sollten auch mal im Osten angesiedelt werden", sagte der CDU-Politiker.
    Die geplante unabhängige Agentur für Spitzensport soll künftig alle Schritte der Fachverbandsförderung des Bundesinnenministeriums (BMI) unter einem Dach regeln. Sie soll also die Verteilung beschließen, Anträge entgegennehmen und Gelder auszahlen. Zudem soll das zuletzt stark in die Kritik geratene Potenzialanalysesystem „PotAS“ weiterentwickelt und in die neue Sportagentur „integriert werden“.

    Schuster verspricht sich positive Effekte für Leipzig

    Er verspreche sich bei einer möglichen Entscheidung für Leipzig, auch positive Effekte für das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) und die Sportwissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig.
    Angesprochen auf Kritik am Sportfördergesetz und der Spitzensportagentur, sieht Schuster keinerlei maßgeblichen Änderungen mehr kommen. "Ich gehe stark davon aus, dass man an der Konstruktion dieser Agentur sicher noch operieren wird", sagte der sächsische Sportminister. An der grundsätzlichen Ausrichtung der Agentur habe er aber keine Zweifel.

    Richtige Leute an den richtigen Stellen

    Der Gesetzentwurf zum Sportfördergesetz habe aber noch nicht das Bundeskabinett erreicht, der ganze Prozess werde deswegen noch einige Zeit dauern, was Schuster bedauerte. "Zeit haben wir nicht, wenn wir wieder unter Top-Fünf-Nationen landen wollen", sagte er.
    Für ihn sei von zentraler Bedeutung, dass die Positionen in der Agentur mit den richtigen Expertinnen und Experten besetzt werden. "Da geht es um alles. Die Spitzensportagentur ist das Herzstück des Sportfördergesetzes", sagte der 61-Jährige.

    Deutscher Bundestag mit Aufsichtsfunktion

    Er habe auch keinerlei Bedenken, über die geäußerten Befürchtungen, dass die Agentur ein Eigenleben entwickeln könnte. "Das wird so auf keinen Fall sein, weil es ja Aufsichtsgremien geben wird und ich habe Verständnis dafür, das der Deutsche Bundestag sehen will, wo die 300 Millionen Euro investiert werden", sagte Schuster. "Das Geldgeber Aufsichtsfunktionen haben, das ist für mich vollkommen klar", sagte er. Die Frage sei eher, wie die Aufsichtsfunktionen richtig verteilt werden.
    Geplant ist aktuell, dass Vertreter aus dem Bundesinnenministerium, dem DOSB und den Ländern in der Agenur sitzen und über die Verteilung der Fördermittel in die Sportarten entscheiden sollen.