Der kleine Elias ist vier Jahre alt und spielt gerade mit seinem Bruder im Wohnzimmer. Seine Mutter, Anne Steffens, achtet auf eine gesunde Ernährung - so gibt es zum Abendbrot immer frisches Gemüse. Die 28-Jährige streichelt sich über ihren Bauch: Sie ist mit ihrem dritten Kind schwanger. Doch ihre zweite Schwangerschaft verlief nicht ganz so, wie sie es sich gewünscht hatte:
"Also bis zur 24. Schwangerschaftswoche war alles in Ordnung und dann wurde halt bei diesem Blutzuckertest, der standardmäßig bei meiner Frauenärztin gemacht wird, festgestellt, dass die Blutzuckerwerte von mir erhöht waren. Und dann hat sich rausgestellt, dass ich Schwangerschaftsdiabetes habe, was für mich erstmal ein Schock war."
Schwangerschaftsdiabetes ist eine besondere Form der Zuckerkrankheit. Sie tritt nur während der Schwangerschaft auf und verschwindet danach meistens wieder. Doch das ist kein Grund, Schwangerschaftsdiabetes auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn die Folgen könnten fatal sein. Das betont auch Professor Mathias Fasshauer. Er ist Endokrinologe am Diabetes-Zentrum der Universität Leipzig. Hier gibt es eine spezielle Schwangerenbetreuung.
"Die Kinder können unmittelbar nach der Geburt schwere Unterzuckerungen aufweisen. Die Kinder sind häufig sehr groß, haben eine sogenannte Makrosomie, das wiederum dazu, dass die Rate an Kaiserschnitten deutlich erhöht ist. Und trotzdem die Kinder eher groß sind, sind die Lungen häufig unreif, sodass auch Atemnotprobleme bei den Kindern gar nicht so selten sind."
Deshalb ist es so wichtig, den Schwangerschaftsdiabetes zu erkennen, um ihn dann auch behandeln zu können. Doch leider bleibt er oft unbemerkt. Denn das Problem ist:
"Die meisten Patientinnen haben keine Symptome. Das heißt, sie kommen nicht zum Arzt und sagen ich habe ein Problem. Und deswegen wird empfohlen, dass man ein Screening vornimmt, insbesondere bei Hochrisikopatientinnen, und hier durch eine Glukosebelastung testet, ob die Patientin adäquat auf Zucker reagiert."
Zu dieser Risikogruppe gehören Frauen, die schon vor der Schwangerschaft übergewichtig sind, die sich wenig bewegen und ältere Schwangere ab dem 40. Lebensjahr. Diese Risikofaktoren zu vermeiden, ist also die beste Vorbeugung. Und es gibt noch eine gute Nachricht:
"Schwangerschaftsdiabetes ist per se heilbar durch Lebensstilveränderungen. Alle Studien, die wir haben, zeigen uns, dass Lebensstilveränderungen die effektivste Therapie des Schwangerschaftsdiabetes sind. Das heißt: Zunahme der körperlichen Aktivität, Gewichtsnormalisierung sind hocheffektiv. Problematisch ist, dass diese Dinge im realen Leben so schwer umzusetzen sind."
Und so ist der erste Therapieschritt immer eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Nur wenn das nicht ausreicht, müssen die Schwangeren Insulin spritzen. Auch Anne Steffens kam noch am Tag der Diagnose in die Uniklinik zur Ernährungsberatung. Sie hat dort einiges gelernt:
"Was mich am meisten überrascht hat, war, dass man Obst so zwischendurch, auch als gesunder Mensch, nicht machen sollte, weil der Zucker im Obst sehr schwer für den Körper abzubauen ist. Also man sollte das immer zum Essen dazu essen, zu einer Mahlzeit. Dann regelmäßige Mahlzeiten einnehmen - also das hat, glaube ich, bei mir auch sehr geholfen diesmal in meiner dritten Schwangerschaft, dass es jetzt nicht wieder soweit kommt."
Anne Steffens strahlt. Sie ist etwas kräftiger, aber sehr fit und aktiv. Erst vor ein paar Wochen hat sie wieder den Zuckertest gemacht. Ihre Werte sind diesmal ok.
Sie ist dankbar, dass ihre Frauenärztin den Test standardmäßig durchführt - auch wenn die Konsequenzen nicht nur angenehm waren.
"Ich glaub‘ in der zweiten Schwangerschaft gab es schon so ein paar Sachen, die mir schwergefallen sind, dass man abends halt doch mal sagt: Nein, da verzichte ich jetzt drauf, ich trinke jetzt kein Malzbier, da ist ein Haufen Zucker drin, das lass ich jetzt weg. Aber man weiß ja, wofür man es tut. Also ich finde, wenn man weiß, man tut's fürs Kind, da gibt es gar keine Frage, da macht man das einfach."
"Also bis zur 24. Schwangerschaftswoche war alles in Ordnung und dann wurde halt bei diesem Blutzuckertest, der standardmäßig bei meiner Frauenärztin gemacht wird, festgestellt, dass die Blutzuckerwerte von mir erhöht waren. Und dann hat sich rausgestellt, dass ich Schwangerschaftsdiabetes habe, was für mich erstmal ein Schock war."
Schwangerschaftsdiabetes ist eine besondere Form der Zuckerkrankheit. Sie tritt nur während der Schwangerschaft auf und verschwindet danach meistens wieder. Doch das ist kein Grund, Schwangerschaftsdiabetes auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn die Folgen könnten fatal sein. Das betont auch Professor Mathias Fasshauer. Er ist Endokrinologe am Diabetes-Zentrum der Universität Leipzig. Hier gibt es eine spezielle Schwangerenbetreuung.
"Die Kinder können unmittelbar nach der Geburt schwere Unterzuckerungen aufweisen. Die Kinder sind häufig sehr groß, haben eine sogenannte Makrosomie, das wiederum dazu, dass die Rate an Kaiserschnitten deutlich erhöht ist. Und trotzdem die Kinder eher groß sind, sind die Lungen häufig unreif, sodass auch Atemnotprobleme bei den Kindern gar nicht so selten sind."
Deshalb ist es so wichtig, den Schwangerschaftsdiabetes zu erkennen, um ihn dann auch behandeln zu können. Doch leider bleibt er oft unbemerkt. Denn das Problem ist:
"Die meisten Patientinnen haben keine Symptome. Das heißt, sie kommen nicht zum Arzt und sagen ich habe ein Problem. Und deswegen wird empfohlen, dass man ein Screening vornimmt, insbesondere bei Hochrisikopatientinnen, und hier durch eine Glukosebelastung testet, ob die Patientin adäquat auf Zucker reagiert."
Zu dieser Risikogruppe gehören Frauen, die schon vor der Schwangerschaft übergewichtig sind, die sich wenig bewegen und ältere Schwangere ab dem 40. Lebensjahr. Diese Risikofaktoren zu vermeiden, ist also die beste Vorbeugung. Und es gibt noch eine gute Nachricht:
"Schwangerschaftsdiabetes ist per se heilbar durch Lebensstilveränderungen. Alle Studien, die wir haben, zeigen uns, dass Lebensstilveränderungen die effektivste Therapie des Schwangerschaftsdiabetes sind. Das heißt: Zunahme der körperlichen Aktivität, Gewichtsnormalisierung sind hocheffektiv. Problematisch ist, dass diese Dinge im realen Leben so schwer umzusetzen sind."
Und so ist der erste Therapieschritt immer eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung. Nur wenn das nicht ausreicht, müssen die Schwangeren Insulin spritzen. Auch Anne Steffens kam noch am Tag der Diagnose in die Uniklinik zur Ernährungsberatung. Sie hat dort einiges gelernt:
"Was mich am meisten überrascht hat, war, dass man Obst so zwischendurch, auch als gesunder Mensch, nicht machen sollte, weil der Zucker im Obst sehr schwer für den Körper abzubauen ist. Also man sollte das immer zum Essen dazu essen, zu einer Mahlzeit. Dann regelmäßige Mahlzeiten einnehmen - also das hat, glaube ich, bei mir auch sehr geholfen diesmal in meiner dritten Schwangerschaft, dass es jetzt nicht wieder soweit kommt."
Anne Steffens strahlt. Sie ist etwas kräftiger, aber sehr fit und aktiv. Erst vor ein paar Wochen hat sie wieder den Zuckertest gemacht. Ihre Werte sind diesmal ok.
Sie ist dankbar, dass ihre Frauenärztin den Test standardmäßig durchführt - auch wenn die Konsequenzen nicht nur angenehm waren.
"Ich glaub‘ in der zweiten Schwangerschaft gab es schon so ein paar Sachen, die mir schwergefallen sind, dass man abends halt doch mal sagt: Nein, da verzichte ich jetzt drauf, ich trinke jetzt kein Malzbier, da ist ein Haufen Zucker drin, das lass ich jetzt weg. Aber man weiß ja, wofür man es tut. Also ich finde, wenn man weiß, man tut's fürs Kind, da gibt es gar keine Frage, da macht man das einfach."