"Das ist ausdrücklich eine Diskussionsgrundlage", sagt der SPD-Abgeordnete Matthias Schmidt über die Planungen zur Reform des Spitzensports in Deutschland. Er habe sich zum Vortrag von Innenminister de Maizière im Sportausschuss 38 Fragen notiert. Da gebe es also Diskussionsbedarf. Und bis die reform dann wirklich verabschiedet sei, habe man noch ein bisschen Zeit vor sich.
Seine wichtigste Kritik am Konzept richte sich an die Clusterung. Sportarten kein Potential zuzuschreiben und damit auch keine Förderung mehr zu betreiben halte er für schwierig. Als Beispiel nutzt Schmidt die Langstreckenläufer. Die würden sich in internationalen Wettbewerben auch weiterhin schwer tun. Trotzdem solle man sie aufgrund der gesellschaftlichen Relevanz weiter fördern.
Leistungsprinzip gehört dazu
Aber grundsätzlich begrüßt Schmidt die Vorschläge. Das Leistungsprinzip gehöre zum Sport eben dazu. Und eine Olympiateilnahme reiche da nicht. es müssten zwar nicht immer Medaillen sein, aber das prinzip, Finalteilnahmen als Grundlage für die Förderung zu nehmen, hält er für berechtigt. Das Erfolgspotential könne nur eben nicht das einzige Kriterium sein.
Den Vorwurf, der Sport entwickle sich wieder zum DDR-System hin, nimmt Schmidt gelassen. "Nicht alles, was die DDR gemacht hat, ist nur deswegen schlecht, weil es die DDR gemacht hat", sagt er. In der Talentsuche müsse Deutschland besser werden.
Das Fehlen konkreter Vorschläge zur Dopingbekämpfung im Vorschlag findet Schmidt richtig. "Die Spitzensportförderung hat mit der Dopingbekämpfung per se nichts zu tun." Und der Druck durch das neue System verführe auch nicht zusätzlich zu Doping.