Der Bundesrechnungshof attestiert dem DOSB in einem 25-seitigen Report, seine Hausaufgaben nicht gemacht zu haben: Der BRH vermisst Ergebnisse, bei der umstrittenen Potenzialanalyse, der Reduzierung der Anzahl der Kaderathleten und Bundesstützpunkte oder auch die Reform der Olympiastützpunkte. Dabei fällt auf: der Politik fehlt offenbar das Vertrauen in den Sport.
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, Alfons Hörmann, hat ein Krisentreffen für die kommende Woche angesetzt. "Ein Scheitern der Reform wäre keine Niederlage eines einzelnen Partners, sondern aller Beteiligten. Auf dieser Basis lassen sich die Bedingungen für Athletinnen und Athleten sowie Trainerinnen und Trainer nicht verbessern", schrieb Hörmann. "Daher ist es aus unserer Sicht völlig eindeutig, dass ein substantieller und nachhaltiger Aufwuchs der Mittel eine unumgängliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der Reform ist.
"Müssen neu diskutieren"
Der Präsident des Deutschen Kanu Verbandes, Thomas Konietzko, sieht das weniger dramatisch: "Ich würde nich das Wort scheitern in den Mund nehmen. Aber ich glaube, die Reform hat, wenn es denn bei dieser Sumnme bleibt, schon einen gewaltigen Rückschlag erlitten. Und wir müssen dann neu diskutieren, wie wir dann damit umgehen können."
Die generelle Beziehung Sport - Politik sieht Konietzko nicht allzu problematisch. "Eigentlich wollen wir alle das selbe: Wir wollen den deutschen Leistungssport wettbewerbsfähig machen."
Hoffnung auf mehr Geld
Die Zusammenarbeit findet aber auch Konietzko nicht ideal: "Sicherlich kann hier mehr getan werden, um gemeinsam diesen großen Wurf Spitzensportreform durchzuziehen."
Nun ist er enttäuscht. "Wir haben uns schon - weil wir auch dachten, gute Argumente geliefert zu haben - mehr versprochen, als das was jetzt dort im Haushaltsentwurf vorgestellt worden ist. Aber ich bin auch optimistisch, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen bis zur Haushaltsbereinigungssitzung noch einige gute Gespräche gemeinsam als DOSB mit den Verantwortlichen in der Politik führen können."
Fehler habe es in der Vergangenheit aber einige gegeben: "Der Streit zwischen dem Deutschen Olympischen Sportbund und dem Bundesinnenministerium war nicht hilfreich. Wir müssen mit dem BMI, das transparent nachweisen muss, wie die Steuermittel verteilt werden, eine gemeinsame Linie finden."
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