"Zeit"-Bericht
Leiter des Unseld Archivs: NSDAP-Mitgliedschaft Unselds "nicht überraschend"

Der Leiter des Siegfried Unseld Archivs, Jan Bürger, ist von einem Bericht über die Mitgliedschaft des Verlegers in der NSDAP nicht überrascht. [Im Deutschlandfunk|https://www.deutschlandfunk.de/keine-ueberraschung-zur-nsdap-mitgliedschaft-von-siegfried-unseld-100.html] sagte Bürger, die "Zeit" mache Unselds Mitgliedschaft mutwillig zur Sensation.

    Siegfried Unseld in einer schwarzweiß-Aufnahme im Jahr 1977
    Verleger-Legende Siegfried Unseld war nach einem Bericht der "Zeit" NSDAP-Mitglied (picture-alliance / akg-images / akg-images)
    Unseld selbst habe immer wieder davon gesprochen, dass er in jungen Jahren vom Nationalsozialismus überzeugt gewesen sei, sagte Bürger. Er habe als einer der Wenigen seiner Generation geäußert, mitschuldig geworden zu sein. Auch deshalb habe sich Unseld immer besonders für die jüdische Literatur eingesetzt. Sein verlegerisches Engagement müsse man nun nicht anders deuten.

    Leiter des Unseld Archivs räumt Versäumnisse ein

    Bürger räumte aber eigene Versäumnisse ein. Er könne sich auch nicht erklären, wieso das Siegfried Unseld Archiv nicht selbst eine Anfrage an das Bundesarchiv gestellt habe.
    Dem "Zeit"-Bericht zufolge ist der Historiker Thomas Gruber im Bundesarchiv auf den Beleg für Unselds NSDAP-Mitgliedschaft gestoßen. Aus der Mitgliederkartei gehe hervor, dass der damals 17-jährige Unseld die Mitgliedschaft in der NSDAP im Juni 1942 beantragt habe - kurz vor dem Notabitur. Am 1. September sei dann die Aufnahme in die Partei erfolgt.
    Diese Nachricht wurde am 11.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.