Mehrkampf-Rekorde
Wie die USA Leo Neugebauer zur deutschen Olympia-Hoffnung machen

Gut vier Monate vor den Olympischen Spielen in Paris bricht der deutsche Zehnkämpfer Leo Neugebauer den nächsten Rekord. Ein Grund für seine starken Leistungen sind die guten Trainingsbedingungen in den USA, erzählt er im Dlf-Interview.

Leo Neugebauer im Gespräch mit Marina Schweizer |
Mehrkämpfer Leo Neugebauer jubelt während der NCAA Meisterschaften in Boston. Er reißt die Arme in die Luft.
Mehrkämpfer Leo Neugebauer hat beim College-Event „NCAA Indoor Championships“ in Boston mit 6347 Punkten den alten Rekord von Frank Busemann aus dem Jahr 2002 (6291 Punkte) überboten. (IMAGO / Kirby Lee)
Bereits 2023 verbesserte Leo Neugebauer die 39 Jahre alte Bestmarke von Zehnkämpfer Jürgen Hingsen. Jetzt brach er den nächsten Rekord. Bei den College-Meisterschaften in Boston erreichte der in Texas studierende Neugebauer im Siebenkampf 6347 Punkte und verbesserte damit die 22 Jahre alte nationale Hallen-Bestmarke von Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann. "Ich habe jetzt so ein Paket komplett zusammen", sagte Leo Neugebauer im Gespräch mit dem Deutschlandfunk und bezog sich damit auf seinen Deutschen Rekord im Zehnkampf und die Hallen-Bestmarke im Siebenkampf, die er nun beide inne hat.
Er sprach im Deutschlandfunk auch über die Besonderheit der psychologischen Herausforderungen im Zehn- und Siebenkampf. "Der Mehrkampf ist immer sehr mental, da wir immer so viele Disziplinen haben", sagte der 23-Jährige. Man dürfe nicht an sich zweifeln, Mehrkämpfer seien daher immer auch ein bestimmter Typ Mensch und dürften sich von den unterschiedlichen Leistungen in den jeweiligen Disziplinen nicht zu sehr beeinträchtigen lassen. Er versuche sich daher auch immer seine Lockerheit zu bewahren.

Olympia-Hoffnung nicht als Belastung

Neugebauer wird von vielen als der große Hoffnungsträger der deutschen Leichtathletik gefeiert und gilt als große Olympia-Hoffnung für die Spiele im Sommer in Paris. "Ich mache mir da nicht viel draus, solange ich Deutschland damit helfen kann, ist das ein 'Win-win'", spielte der Student der Universität von Texas die Schlagzeilen um ihn herunter. In Austin studiert Neugebauer Wirtschaftswissenschaften.

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Der WM-Fünfte von Budapest begründete im Deutschlandfunk auch seine Beweggründe, seine Karriere in den USA fortzusetzen und den Weg ans College zu gehen. "Als ich einmal hier war, wusste ich, dass es der Ort ist, wo ich für eine Weile bleiben möchte. Für mich hier in Austin passt einfach alles perfekt", schwärmte Neugebauer über seine Trainingsbedingungen im US-Bundesstaat Texas. Es sei aber schwierig, dies mit den Bedingungen in Deutschland zu vergleichen, denn allein das Budget seiner Uni sei größer als das gesamte Budget des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Viele Unterschiede seien daher einfach monetär bedingt.
Schon Anfang des Jahres hatte Neugebauer gesagt: Er möchte eine Medaille bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. Im Deutschlandfunk bekräftigte er jetzt: "Es läuft alles nach Plan und so kann es weitergehen".