62 Werke Leonardo da Vincis werden im Louvre gezeigt, darunter elf Gemälde - von jenen 15, die Leonardo insgesamt als gesichert zugeschrieben werden. Schon allein das macht die Jubiläums-Ausstellung zu einem Großereignis der Kunst - auch wenn der "Salvator Mundi" nicht gezeigt wird. Bis zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dieser "Weltenerlöser" - das zuletzt für 450 Millionen Dollar nach Abu Dhabi versteigerte und damit teuerste Gemälde der Welt - könnte in Paris zu sehen sein, obwohl es in der Kunstwelt große Zweifel daran gibt, ob wirklich Leonardo es gemalt hat.
Streit um Leihgaben ist beendet
Doch auch so ist man im Louvre mehr als stolz auf das Erreichte, zumal auch aller Streit wegen verweigerter italienischer Leihgaben der Vergangenheit angehört, seit in Italien die Sozialdemokraten in der Regierung sind. Kurator Vincent Delieuvin:
"Ich weiß natürlich, dass die Aufmerksamkeit der Journalisten vor allem den Schwierigkeiten gegolten hat, die es gab, auch den diplomatischen Spannungen - aber ehrlich gesagt: tatsächlich haben wir das Wesentliche erreicht, und sogar ziemlich leicht. Denn auch unsere Kollegen in Italien, in Großbritannien, alle waren sich einig, dass die große Jubiläumsausstellung nur in Paris stattfinden kann, einfach weil sich hier das meiste von Leonardo befindet. Allein fünf Gemälde, 14 Zeichenhefte, in ganz Frankreich rund 4000 Manuskriptseiten und Zeichenblätter, also allein das ergibt schon ein ziemlich vollständiges Bild von ihm."
Einige Gemälde seien tatsächlich nicht freigegeben worden, sagt Vincent Delieuvin, aber er verstehe das: Holztafeln seien extrem empfindlich, Farbpigmente könnten abbröckeln.
"Es wurde uns manches verweigert, ja, aber das ist auch ganz normal. Wir im Louvre geben unsere Gemälde von Leonardo auch nur in großen Ausnahmefällen heraus. Diese Werke sind über 500 Jahre alt, die schickt man nur mit größter Vorsicht auf Reisen und nur aus sehr guten Gründen."
"Ich weiß natürlich, dass die Aufmerksamkeit der Journalisten vor allem den Schwierigkeiten gegolten hat, die es gab, auch den diplomatischen Spannungen - aber ehrlich gesagt: tatsächlich haben wir das Wesentliche erreicht, und sogar ziemlich leicht. Denn auch unsere Kollegen in Italien, in Großbritannien, alle waren sich einig, dass die große Jubiläumsausstellung nur in Paris stattfinden kann, einfach weil sich hier das meiste von Leonardo befindet. Allein fünf Gemälde, 14 Zeichenhefte, in ganz Frankreich rund 4000 Manuskriptseiten und Zeichenblätter, also allein das ergibt schon ein ziemlich vollständiges Bild von ihm."
Einige Gemälde seien tatsächlich nicht freigegeben worden, sagt Vincent Delieuvin, aber er verstehe das: Holztafeln seien extrem empfindlich, Farbpigmente könnten abbröckeln.
"Es wurde uns manches verweigert, ja, aber das ist auch ganz normal. Wir im Louvre geben unsere Gemälde von Leonardo auch nur in großen Ausnahmefällen heraus. Diese Werke sind über 500 Jahre alt, die schickt man nur mit größter Vorsicht auf Reisen und nur aus sehr guten Gründen."
Da Vinci war immer mehr Maler als Wissenschaftler
Der Rundgang durch die Ausstellung folgt der Chronologie, gezeigt werden Entwürfe und Skizzen, Studien etwa zu Händen, Muskeln, Kopfformen, zum Faltenwurf von Gewändern, zum Flug der Vögel. Begriffen und präsentiert werden diese Zeichnungen als Vorstufen der Gemälde - das ist der Kerngedanke der Ausstellung. Vincent Delieuvin:
"Man kann oft lesen, Leonardo habe sich als Künstler vor allem der Zeichnung zugewandt und darüber hinaus die meiste Zeit mit wissenschaftlichen Studien für sein intellektuell ausgearbeitetes Weltbild verbracht. Aber die Studien der Vorarbeiten zu seinen Gemälden beweisen das Gegenteil. Leonardo hat die meiste Zeit seines Lebens gemalt, und hat immer versucht, seine Überlegungen zur Form, seine Studien der Natur, überhaupt seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in seine Gemälde zu übertragen, sie darin zum Ausdruck zu bringen. Für uns ist das der zentrale Punkt der Ausstellung: die Gemälde wieder in den Mittelpunkt seines Lebens und seiner Studien zu rücken, für die der Akt des Malens der wichtigste Moment überhaupt war."
Die Arbeiten Leonardos werden immer im Wechsel präsentiert, so dass man in den Gemälden die Erkenntnisse aus den Studien der gezeichneten Skizzen wiederfinden kann; großformatige Zeichnungen probieren verschiedene Bildkompositionen aus, die wiederum in Gemälden weitergeführt werden. So kann man da Vincis Schaffensprozess konkret nachvollziehen, gleichzeitig bleibt das Geheimnisvolle seiner Bilder immer bestehen.
Es ist dies die umfangreichste Leonardo-Ausstellung, die es je gab - und sie ist großartig.
"Man kann oft lesen, Leonardo habe sich als Künstler vor allem der Zeichnung zugewandt und darüber hinaus die meiste Zeit mit wissenschaftlichen Studien für sein intellektuell ausgearbeitetes Weltbild verbracht. Aber die Studien der Vorarbeiten zu seinen Gemälden beweisen das Gegenteil. Leonardo hat die meiste Zeit seines Lebens gemalt, und hat immer versucht, seine Überlegungen zur Form, seine Studien der Natur, überhaupt seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in seine Gemälde zu übertragen, sie darin zum Ausdruck zu bringen. Für uns ist das der zentrale Punkt der Ausstellung: die Gemälde wieder in den Mittelpunkt seines Lebens und seiner Studien zu rücken, für die der Akt des Malens der wichtigste Moment überhaupt war."
Die Arbeiten Leonardos werden immer im Wechsel präsentiert, so dass man in den Gemälden die Erkenntnisse aus den Studien der gezeichneten Skizzen wiederfinden kann; großformatige Zeichnungen probieren verschiedene Bildkompositionen aus, die wiederum in Gemälden weitergeführt werden. So kann man da Vincis Schaffensprozess konkret nachvollziehen, gleichzeitig bleibt das Geheimnisvolle seiner Bilder immer bestehen.
Es ist dies die umfangreichste Leonardo-Ausstellung, die es je gab - und sie ist großartig.