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Leopold Anton Kozeluch
Zwischen Mozart und Beethoven

Das Trio 1790 widmet sich ein weiteres Mal dem Komponisten Leopold Anton Kozeluch. Es hat im Deutschlandfunk Kammermusiksaal drei Klaviertrios über schottische Volksliedweisen von ihm aufgenommen. Eine kurzweilige und virtuose Ersteinspielung auf Originalinstrumenten.

Am Mikrofon: Bernd Heyder |
    Eine Frau mit Geige (links) und eine Frau mit Cello (rechts) sitzen um ein altmodisches Klavier herum, an dem ein grauhaariger Mann sitzt. Alle lachen in die Kamera.
    Das Trio 1790 mit Annette Wehnert, Harald Hoeren und Imola Gombos (v.l.n.r.) (Arnd Richter)
    Gegen Ende des 18. Jahrhunderts galt Leopold Kozeluch als einer der originellsten und erfolgreichsten Komponisten in Wien. Der Schustersohn aus Böhmen, musikalisch und juristisch in Prag ausgebildet, machte seit den späten 1770er Jahren in der Donaumetropole Karriere. Zwischen 1781 und 1817 erschienen etwa 60 seiner Sonaten für die zunehmend beliebte Triobesetzung mit Fortepiano, Violine und Violoncello.
    In einer weiteren Aufnahme aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal legt das Trio 1790 jetzt wieder drei dieser Werke in einer maßstabsetzenden Interpretation auf historischem Instrumentarium vor.
    Ein besonderer Reiz liegt diesmal darin, dass den meisten Sätzen schottische Volksliedweisen zugrunde liegen. Das ist letztlich dem Verleger George Thomson aus Edinburgh zu verdanken. Er erteilte seinerzeit spezielle Kompositionsaufträge über traditionelle Weisen aus Schottland, Irland und Wales an die tonangebenden Wiener Klassiker: Joseph Haydn, Ignaz Pleyel, Ludwig van Beethoven – und eben Leopold Kozeluch.
    Leopold Kozeluch
    3 Klaviertrios (P.IX: Nr.41,44,45) "Schottische Trios"
    Trio 1790
    Aufnahme vom Oktober 2015