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Lernen im Urlaub

Wie steht es eigentlich mit Ihren Fremdsprachenkenntnissen? Aufbessern kann man die im Urlaub oder auch bei einer Sprachreise. Egal ob für Schüler oder Erwachsene, bei den vielen Anbietern ist es um die Qualität ganz unterschiedlich bestellt.

Von Katja Feller |
    Am Vormittag Vokabeln büffeln, am Nachmittag die Gegend erkunden und abends mit der Gastfamilie zusammen grillen. So stellt man sich den perfekten Sprachurlaub vor.

    Mit zwei, drei Klicks könnte man sich den auch im Internet ganz fix buchen. Doch so einfach sollte man es sich nicht machen!

    Konkret heißt das, dass Sie sich intensiv informieren müssen. Greifen Sie bloß nicht zum günstigsten Angebot, Qualität hat hier wirklich ihren Preis. Barbara Engler vom Verein Aktion Bildungsinformation berät unabhängig. Ihr Verein hat Tipps in einer Broschüre zusammengestellt, sie sind auch im Internet zu finden.

    "Der Veranstalter sollte mit einer Sprachschule im Ausland zusammenarbeiten, die von unabhängiger Stelle geprüft ist. Dann, dass der Reisepreis gegen Insolvenz gesichert ist. Wichtig ist natürlich, dass man in den richtigen Kurs eingestuft wird. Dazu muss natürlich ein ausführlicher Einstufungstest vor Ort stattfinden. Und dass sich der Veranstalter nicht vorbehält, den Kurs vor Reisebeginn wegen Nichterreichen der Mindestteilnehmerzahl abzusagen."

    Wie wichtig diese Details sind, hat Christian Parzich aus Berlin bei seiner letzten Sprachreise nach Südfrankreich erfahren müssen.

    "Also die haben zum Beispiel keinen Einstufungstest gemacht. Was sehr störend war, dass die Kursteilnehmer einen sehr großen Niveauunterschied hatten. Dann gab es wenig praktisches Sprechen und demzufolge wurde der Unterricht durchgewinkt mit Lückentexten, die auch noch aus einer losen, kopierten Sammlung von sehr altem Unterrichtsmaterial herrührten."

    Lassen Sie sich beim Anbieter unbedingt telefonisch beraten. Man sollte dabei gezielt nach den Kursinhalten, dem Aufbau des Unterrichts und dem Alter der Teilnehmer fragen. Wichtig ist Unterricht in einer kleinen Gruppe. Vier, fünf Unterrichtsstunden am Tag reichen. Erholung und die Anwendung der Sprache bei Ausflügen oder Sport sollen ja auch nicht zu kurz kommen.
    Das fällt bei Ganztagsunterricht nämlich flach. Christian Parzich würde übrigens nicht mehr im November eine Sprachreise machen, nur noch in der Hauptsaison:
    "Wenn wenig Schüler da sind, ist es ja auch so, wenn man einen Kurs hat, der einem nicht zusagt, kann man ja nicht so leicht in eine Klasse wechseln, die seinem Niveau entspricht."

    Viel Geld für wenig Inhalt, zu dem Schluss ist die Stiftung Warentest gekommen. Die Zeitschrift "Finanztest" hat acht Sprachreiseanbieter für Businessenglisch unter die Lupe genommen.

    "Unsere Hauptkritik war, dass diese wichtigen beruflichen Inhalte fast überall zu kurz kamen. Also es stand Businessenglisch drauf, es war aber kaum Businessenglisch drin. Und nur ein Anbieter hat im wichtigsten Prüfpunkt dem Sprachunterricht eine gute Note von uns bekommen. Das war Dr. Steinfels Sprachreisen. Da wurde zum Beispiel über Globalisierung diskutiert, über die Finanzkrise, die Teilnehmer haben Präsentationen und Bewerbungen erstellt, Meetings simuliert oder Telefonate auf Englisch geübt."

    Sagt Christina Engel von der Stiftung Warentest.
    Wenn Sie in einer Gastfamilie schlafen, lassen Sie sich Sonderwünsche wie Nichtraucher oder vegetarische Kost unbedingt schriftlich bestätigen. Sagt Ihnen die Familie nicht zu, sollte man diese kostenlos wechseln können!