Dieser ist nach Angaben der Forschenden aber nötig, um in den nächsten Klassenstufen gut weiterlernen zu können. Die Lesekompetenz der Schüler sinkt bereits seit Jahren. Bei der letzten Erhebung im Jahr 2016 konnte noch jeder Fünfte nicht ausreichend lesen.
Mehrere Faktoren spielen eine Rolle - auch Corona
Als Gründe für die Entwicklung sehen die Forscher neben der Corona-Pandemie die vielfältige Zusammensetzung der Schülerschaft und die auf das Lesen im Unterricht verwendete Zeit. Während in Deutschland dafür durchschnittlich 141 Minuten pro Woche zur Verfügung stünden, seien es in anderen Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, etwa 200 Minuten, sagte Studienleiterin McElvany dem Deutschlandfunk.
Deutschland liegt im Mittelfeld
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Lesekompetenz im Mittelfeld. Seit 2001 werden Grundschüler in 25 Staaten und Regionen alle fünf Jahre getestet.
Hessens Bildungsminister bestürzt
Der hessische Bildungsminister Lorz zeigte sich bestürzt über die Ergebnisse. Für eine Trendumkehr müssten unter anderem Strategien entwickelt werden, um Kindern zu helfen, deren Eltern nicht deutsche Muttersprachler seien, sagte der CDU-Politiker dem Deutschlandfunk.
Weiterführende Informationen
Der Deutschlandfunk berichtet heute ab 14:35 Uhr in einer zweieinhalbstündigen Sondersendung von "Campus & Karriere" über die IGLU-Studie und die grundsätzliche Bedeutung des Lesens.
Hörerinnen und Hörer können sich per Mail (campus@deutschlandfunk.de) oder über unser Hörertelefon (00800-4464 4464) beteiligen.
Diese Nachricht wurde am 16.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.