Im Sommer 2010 stießen Archäologen der Universität von Alaska, Fairbanks, bei einer Ausgrabung auf menschliche Hinterlassenschaften im subarktischen Nordamerika. Zu ihrem Erstaunen handelte es sich jedoch nicht nur um die sonst üblichen Steinwerkzeuge, sondern auch um Siedlungsreste: Feuerstellen, Knochen von Lachsen, Kaninchen und anderen Kleintieren, die geschlachtet worden waren. Doch das war erst der Anfang, sagt Ausgrabungsleiter Ben Potter.
"Wir haben die ältesten menschlichen Hinterlassenschaften im arktischen Nordamerika gefunden, genauer gesagt: in Alaska. Dabei handelt es sich um ein Grab, aber nicht etwa in einer Höhle, sondern inmitten eines Holzhauses. Dort haben wir eine Grube entdeckt, in der es vor 11.500 Jahren eine Feuerbestattung gab."
Die Reste der Einäscherung sind der bislang älteste Nachweis von Menschenknochen in Nordamerika überhaupt. Aufgrund des Feuers, das an einigen Stellen mehr als 630 Grad Celsius heiß war, sind viele Knochen zerstört. Obwohl nur noch 20 Prozent des Skeletts vorhanden sind, lassen sich dennoch einige Aussagen über die Person machen, sagt Anthropologe Joel Irish.
"Bei dem Leichnam handelt es sich um die sterblichen Überreste eines dreijährigen Kindes. Die Altersbestimmung konnten wir mithilfe der Zähne vornehmen. Das Kind hatte zwar noch Milchzähne, jedoch waren schon die bleibenden Zähne im Kiefer angelegt. Es wurde nach seinem Tod in die Grube gebettet. Danach wurde das Haus für die Feuerbestattung in Brand gesetzt."
Eine Geschlechtsbestimmung anhand der Knochen sei leider nicht mehr möglich. Die Chancen stehen jedoch nicht schlecht, dass noch ein DNA-Abgleich vorgenommen werden kann, so Joel Irish. Dann wissen sie nicht nur, ob es sich bei dem Kind um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, sondern sie können sein Erbgut auch mit dem der heutigen Bewohner der Region abgleichen. Die Form der Zähne zeigt anatomische Gemeinsamkeiten mit den Bewohnern Nordostasiens und den Ureinwohnern Amerikas. Deren Nachfahren haben dem Kind auch einen Namen gegeben, der sich vom Fundort ableitet: Xaasaa Cheege Ts'eniin, was grob übersetzt "Kind der aufsteigenden Sonnenflussmündung" bedeutet. Nach der Verbrennung wurde die Grube mit Erde aufgefüllt und die Siedlung für immer verlassen. Vorher wurde sie jedoch lange Zeit genutzt, so Ben Potter.
"Aus meiner Sicht ist vor allem ein Aspekt wirklich großartig, weil wir nun erstmals einen großen Einblick in das Leben der ersten Amerikaner in Alaska haben. Normalerweise finden wir nur Jagdcamps oder Höhlen, in denen Werkzeuge hergestellt wurden. Dort blieben die Menschen damals immer nur wenige Tage. Aber hier haben wir so etwas wie eine Siedlung, die monatelang benutzt wurde und das in einem Gebiet, in dem es damals eigentlich gar keine Häuser gab."
Ben Potter und seine Kollegen vermuten, dass in der Siedlung vor allem Frauen und Kinder lebten. Darauf deuten zahlreiche Funde wie die erlegten Kleintiere und viele Werkzeuge hin. Demnach blieben die Frauen den Sommer über an dem geschützten Ort. Dort sammelten sie Beeren, jagten Fische, Vögel sowie kleine Säugetiere und kümmerten sich um die Kinder. Die Männer hingegen waren zur Jagd unterwegs und schliefen in Höhlen oder Zelten.
"Wir haben die ältesten menschlichen Hinterlassenschaften im arktischen Nordamerika gefunden, genauer gesagt: in Alaska. Dabei handelt es sich um ein Grab, aber nicht etwa in einer Höhle, sondern inmitten eines Holzhauses. Dort haben wir eine Grube entdeckt, in der es vor 11.500 Jahren eine Feuerbestattung gab."
Die Reste der Einäscherung sind der bislang älteste Nachweis von Menschenknochen in Nordamerika überhaupt. Aufgrund des Feuers, das an einigen Stellen mehr als 630 Grad Celsius heiß war, sind viele Knochen zerstört. Obwohl nur noch 20 Prozent des Skeletts vorhanden sind, lassen sich dennoch einige Aussagen über die Person machen, sagt Anthropologe Joel Irish.
"Bei dem Leichnam handelt es sich um die sterblichen Überreste eines dreijährigen Kindes. Die Altersbestimmung konnten wir mithilfe der Zähne vornehmen. Das Kind hatte zwar noch Milchzähne, jedoch waren schon die bleibenden Zähne im Kiefer angelegt. Es wurde nach seinem Tod in die Grube gebettet. Danach wurde das Haus für die Feuerbestattung in Brand gesetzt."
Eine Geschlechtsbestimmung anhand der Knochen sei leider nicht mehr möglich. Die Chancen stehen jedoch nicht schlecht, dass noch ein DNA-Abgleich vorgenommen werden kann, so Joel Irish. Dann wissen sie nicht nur, ob es sich bei dem Kind um ein Mädchen oder einen Jungen handelt, sondern sie können sein Erbgut auch mit dem der heutigen Bewohner der Region abgleichen. Die Form der Zähne zeigt anatomische Gemeinsamkeiten mit den Bewohnern Nordostasiens und den Ureinwohnern Amerikas. Deren Nachfahren haben dem Kind auch einen Namen gegeben, der sich vom Fundort ableitet: Xaasaa Cheege Ts'eniin, was grob übersetzt "Kind der aufsteigenden Sonnenflussmündung" bedeutet. Nach der Verbrennung wurde die Grube mit Erde aufgefüllt und die Siedlung für immer verlassen. Vorher wurde sie jedoch lange Zeit genutzt, so Ben Potter.
"Aus meiner Sicht ist vor allem ein Aspekt wirklich großartig, weil wir nun erstmals einen großen Einblick in das Leben der ersten Amerikaner in Alaska haben. Normalerweise finden wir nur Jagdcamps oder Höhlen, in denen Werkzeuge hergestellt wurden. Dort blieben die Menschen damals immer nur wenige Tage. Aber hier haben wir so etwas wie eine Siedlung, die monatelang benutzt wurde und das in einem Gebiet, in dem es damals eigentlich gar keine Häuser gab."
Ben Potter und seine Kollegen vermuten, dass in der Siedlung vor allem Frauen und Kinder lebten. Darauf deuten zahlreiche Funde wie die erlegten Kleintiere und viele Werkzeuge hin. Demnach blieben die Frauen den Sommer über an dem geschützten Ort. Dort sammelten sie Beeren, jagten Fische, Vögel sowie kleine Säugetiere und kümmerten sich um die Kinder. Die Männer hingegen waren zur Jagd unterwegs und schliefen in Höhlen oder Zelten.