Unveröffentlichte Briefe und Texte an Mitstreiter aus der Demokratiebewegung sowie Kurzbiographien von Mitgefangenen machen den Band aus, den Liao Yiwu nun veröffentlicht hat. Er schildert, wie damalige Demonstranten mit den andauernden Schikanen umgehen und wie die Hinrichtungen bis heute in der Gesellschaft nachwirken.
Exilschriftsteller wie Liao Yiwu seien sehr wichtig für die verbliebenen Bürgerrechtler in China, erklärt unser China-Korrespondent Axel Dorloff, auch wenn seine Bücher in China nicht frei verkäuflich sind. Die Demokratiebewegung werde nur noch von wenigen Intellektuellen weiter getragen, da viele junge Menschen gar nichts vom Massaker von 1989 wüssten.
Liao Yiwu: "Herr Wang, der Mann, der vor den Panzern stand. Texte aus der chinesischen Wirklichkeit",
S. Fischer Verlag, 141 Seiten, 12 Euro.
S. Fischer Verlag, 141 Seiten, 12 Euro.