Die Espresso-Maschine zischt und dampft. Aufgeregt rutscht Ibrahim auf einem der Plastikstühle des kleinen Kaffee-Hauses hin und her. Er freut sich, schon bald nach Hause zu kommen: Nach Syrien. Ibrahim sagt: "Klar, wer wäre denn nicht froh, wenn er in seine Heimat zurück kann?"
Der 21-Jährige wirkt mit seinem breiten Lächeln und den Grübchen jungenhaft. 2012 floh er in die libanesische Hauptstadt Beirut: Ibrahim und seine Eltern schlagen sich seit sieben Jahren als Hilfsarbeiter durch; wohnen auf engstem Raum. Das war lange alles besser als zu Hause, im Umland der Stadt Aleppo, wo Islamisten die Macht hatten – zuletzt der IS, Arabisch: Da’esh.
Der 21-Jährige wirkt mit seinem breiten Lächeln und den Grübchen jungenhaft. 2012 floh er in die libanesische Hauptstadt Beirut: Ibrahim und seine Eltern schlagen sich seit sieben Jahren als Hilfsarbeiter durch; wohnen auf engstem Raum. Das war lange alles besser als zu Hause, im Umland der Stadt Aleppo, wo Islamisten die Macht hatten – zuletzt der IS, Arabisch: Da’esh.
Heute herrsche wieder Sicherheit in dem Gebiet. Die Führung in Damaskus habe die Kontrolle zurückgewonnen, wie überhaupt über große Teile des Landes.
Rückkehr von Vertriebenen beschleunigen
Fast 950.000 Menschen aus dem großen Nachbarland Syrien sind im Libanon als Flüchtlinge registriert. Es waren einmal mehr als eine Million. Wie viele von ihnen weiter gezogen sind, zum Beispiel nach Europa ist nicht klar; ebenso wenig wie die Zahl derer, die in der Zwischenzeit nach Syrien zurückgekehrt sind. Sagt der zuständige libanesische Minister, Saleh Gharib:
"Es gibt keine genauen Daten darüber, wie viele Syrer nach Hause gezogen sind. Man sagt, es seien rund 130.000."
Gharib sieht durchaus, dass Rückkehrer Probleme in Syrien haben könnten:
"Klar, es gibt welche, die ein Sicherheitsproblem haben, andere sind in Syrien mit dem Gesetz in Konflikt geraten - nach einigen wird in Syrien gefahndet. Die Häuser mancher Leute sind zerstört. Es gibt Probleme verschiedener Arten. Unsere Rolle, als Ministerium, ist es, diese Probleme beim syrischen Staat anzusprechen, um die Rückkehr von Syrern in ihr Land zu beschleunigen."
Glaube an Hilfe durch die Regierung
Dass die Rückkehrer erst einmal auf sich allein gestellt seien, dass es kaum Aufbauhilfen gebe, Brennstoffmangel - solche Nachrichten aus Syrien tut Ibrahim als Gerüchte ab.
Im Gegenteil - die syrische Führung helfe den Menschen mit Diesel und Gas – und auch beim Aufbau zerstörter Häuser. Der Sitz seiner Familie bei Aleppo sei aber ohnehin durch die Kämpfe kaum zu Schaden gekommen. Andere Heimkehrer haben weniger Glück. Sagt auch Minister Gharib:
"Der russische Staat hat davon gesprochen, dass er vorläufige Lager in Syrien errichten will, um die Syrer, die im Libanon sind, wieder in ihrer Heimat anzusiedeln. Die Russen werfen viele Ideen zu diesem Thema auf. Und ich glaube, diese Ideen sind gut, wenn es um eine Beschleunigung der Rückkehr geht."
Ein Bruder Ibrahims war in der so genannten "Freien Syrischen Armee", somit ein Gegner von Präsident Assad. Vor sieben Jahren wurde er bei Kämpfen getötet. Bisweilen heißt es aus Syrien, dass das Regime Rache an den Familien derer nehme, die in Opposition zu Präsident Assad stehen. Dass Ibrahim oder seine Familie für den Bruder in Sippenhaft genommen werden könnten, glaubt der 21-jährige Flüchtling nicht. Er stehe zu Assad; die Opposition sei auf dem falschen Weg.
Viele, die aus Syrien geflüchtet sind, fürchten, dass ein solcher Optimismus fehl am Platze ist.