Im Fernsehen sind dramatische Bilder von der Versorgung eines Verletzten in der mittelsyrischen Stadt Homs zu sehen. Mohammed schaut gebannt auf die wackeligen mit einem Handy gedrehten Aufnahmen. Der kleine schwarze Fernseher steht auf einem roten Plastikhocker. Der schmächtige Mann lehnt an der Wand. Seine Beinprothese liegt neben ihm auf der dünnen Matratze. Der 21-Jährige hält sich seit Monaten in dem kleinen libanesischen Städtchen Irsal versteckt. Mohammed ist im letzten Sommer aus der syrischen Armee desertiert. Auf der Flucht in den Libanon ist er auf eine Mine getreten und wurde schwer verletzt. Sein rechtes Bein musste unterhalb des Knies amputiert werden:
"Ich bete zu Gott, dass ich gesund werde, damit ich zurückkehren und mit den Aufständischen kämpfen kann. Aber meine psychische Verfassung ist nicht besonders gut. In Syrien sterben Kinder, während ich aus der Ferne zusehen und mich hier verstecken muss."
Das Zimmer, in dem Mohammed lebt, dient als Wohn- und Schlafraum. Die Einrichtung ist spartanisch. Auf dem Boden liegen um einen Teppich herum dünne Schaumgummi-Matrazen. In der Mitte steht ein schwarzer gusseiserner Ölofen, der eine angenehme Wärme verbreitet. Ein bunter Vorhang trennt diesen Raum von Küche und Bad. Ein Bewohner von Irsal hat dem jungen Syrer diesen Wohnraum zur Verfügung gestellt. Die dramatische Situation in Syrien und das brutale Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte gegen Zivilisten schlägt sich auch in diesem kleinen libanesischen Ort nieder. Ungefähr 100 syrische Familien leben hier. Sie stammen aus den grenznahen syrischen Dörfern und aus Homs, das nur 45 Kilometer entfernt liegt. Irsal ist eine wichtige Durchgangsstation für Verletzte, die aus Syrien über die Grenze in den Libanon geschmuggelt werden.
Die 40.000-Einwohner-Stadt Irsal liegt am Hang des Antilibanon-Gebirges im Osten des Libanon, nur wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Die Landschaft ist kahl. In den Tälern wachsen kleine Olivenbäume. Um diese Jahreszeit liegt Schnee auf den Bergen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass auch Schmuggel zum Lebensunterhalt der Menschen hier beiträgt. Aus Syrien wird billiger Diesel eingeführt. Aus dem Libanon werden Elektrogeräte über die Grenze geschafft. Es wird gemunkelt, manchmal seien auch Waffen dabei.
In Irsal leben ausschließlich Sunniten. Die meisten sympathisieren mit den Aufständischen in Syrien. Viele von ihnen haben Verwandte jenseits der Grenze. Für den Bürgermeister Mohammed Ali Al-Hujairi ist es selbstverständlich, den Syrern beizustehen.
"Ein Gast, ein Verletzter oder ein Mensch auf der Flucht, wir beschützen alle, wenn sie zu uns kommen. Diese Tradition haben wir von unseren Vorfahren übernommen. Niemand kann sie ändern. Auch unsere Nachbarn in Syrien würden das gleiche tun."
Mohammed Ali Al- Hujairi und alle anderen Mitglieder des Stadtrates sind in der "Zukunftsbewegung" aktiv, der stärksten sunnitischen Kraft im Libanon mit Saad al-Hariri an der Spitze. Sie ist Teil der Opposition und ein vehementer Kritiker des Assad- Regimes in Damaskus. Die Regierung in Beirut dagegen besteht aus dem Verbündeten Syriens, der Allianz des 8. März, mit der schiitischen Hisbollah und einigen sunnitischen Politikern um Ministerpräsident Naschib Mikati.
Nicht nur Bürgermeister Mohammed Ali Al- Hujairi ist in Irsal ein gefragter Mann, auch Ali, der Arzt, der aus Angst erkannt zu werden, seinen vollen Namen nicht nennen will.
"Männer, die die Verletzten über die Grenze transportieren, rufen mich an. Ich gehe dann hin, leiste Erste Hilfe und informiere das Internationale Roten Kreuz, das die Verletzten in Krankenhäusern nach Tripoli bringt. In den letzten zehn Tagen hat die Zahl der Verwundeten stark zugenommen. Jeden Tag kommen zehn, zwölf Flüchtlinge an. Besonders schlimm ist es an den Wochenenden. Letzten Freitag kamen 15. Fast alle haben Schussverletzungen an Armen, Oberkörper oder Beinen."
Mehrmals wurde Ali wegen seiner Tätigkeit vom libanesischen Geheimdienst zum Verhör einbestellt, ebenso wie auch einige Mitglieder des Stadtrates. Libanesische Behörden versuchten darüber hinaus, syrische Oppositionelle im Dorf zu verhaften. Mutig einschreitende Einwohner Irsals konnten das verhindern. Um eine offene Konfrontation mit den Bewohnern zu vermeiden, zogen die libanesischen Beamten unverrichteter Dinge wieder ab.
Seit dem Beginn des Aufstandes in Syrien bemüht sich die Regierung in Beirut um Stabilität im eigenen Land. Keine leichte Aufgabe angesichts ihrer Loyalität zum Assad-Regime und der Sympathien vieler Libanesen für die Aufständischen.
375 Kilometer ist die libanesisch-syrische Grenze lang. Die Region, in der auch Irsal liegt, ist nur eins von mehreren Unruhegebieten im Libanon. Große Spannungen und Gewalt gibt es immer wieder auch in Tripoli. Die 500.000-Einwohner-Metropole im Norden des Landes ist in den letzten Monaten des Öfteren in die Schlagzeilen geraten.
Anfang Februar sind bei Gefechten vier Libanesen getötet worden. Die Bewohner zweier benachbarter Stadtteile, Bab al-Tabbane und Jabal Muhsin, lieferten sich Feuergefechte. In dem einen Viertel leben mehrheitlich Sunniten, in dem anderen überwiegend Alawiten. Sie gehören der gleichen Religionsgemeinschaft an wie die regierende Assad-Familie in Syrien. Die einen unterstützen den Aufstand in Syrien, die anderen stehen auf der Seite des Regimes in Damaskus.
Tripoli liegt eine halbe Autostunde von der syrischen Grenze entfernt und beherbergt – so wird vermutet – Tausende von syrischen Flüchtlingen. Genaue Zahlen gibt es nicht. Hilfsorganisationen vor Ort sprechen von ungefähr 500 syrischen Familien. Einer von ihnen ist Ali, der vor sechs Wochen mit Frau und Kindern in dieser Stadt Zuflucht gefunden hat.
"Ich stamme aus Homs. Unser Haus ist von der syrischen Armee zerstört worden. Jetzt wohnen wir hier in Tripoli bei Bekannten. Mein Bruder betreibt in Tripoli eine kleine Möbelwerkstatt. Ich helfe ihm bei der Arbeit und kann so etwas Geld verdienen."
Auf dem Nour-Platz in Tripolis Innenstadt steht eine Skulptur aus hellem Stein in der Form des arabischen Namens für Gott: Allah. Rechts und links von dieser Skulptur wehen zwei schwarze Fahnen. In weißer geschwungener arabischer Schrift ist darauf das islamische Glaubensbekenntnis zu lesen. In dem Sockel sind in goldenen Buchstaben der Satz Tripoli, die Festung der Muslime eingemeißelt. Die schwarzen Fahnen gehören der radikal-islamistischen Partei Hizbu at-Tahrir, einer kleinen Partei, die davon träumt, das Kalifat, die islamische Herrschaft, wieder auferstehen zu lassen.
Tripoli ist ein Tummelplatz für Salafiten, radikal-islamistische Gruppen, die sich während des libanesischen Bürgerkrieges in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Stadt angesiedelt haben. Besonders in Krisensituationen machen die ansonsten in der politischen Landschaft des Zedernstaates unbedeutenden Gruppierungen von sich reden. Der Aufstand im Nachbarland ist für sie ein Aufstand aller Sunniten der islamischen Welt gegen ein ungläubiges Regime in Damaskus. Der Vorsitzende des Hizbu at-Tahrir Ahmad al-Kasas ist stolz darauf, die erste Demonstration gegen das Assad-Regime in Tripoli organisiert zu haben.
"Letzten April haben wir mit den Demonstrationen angefangen. Unser Kampf auf der Seite des syrischen Volkes ist nur logisch. Wir stehen für die Umma ein, für die gesamte islamische Gemeinschaft. Ein Gebilde, das Libanon heißt, erkennen wir nicht an. Wir, die Bewohner von Tripoli, sind ein Teil dieser Gemeinschaft."
Einige hundert Meter nördlich des Nour-Platzes werden die Straßen immer enger. Sie sind mit Schlaglöchern übersät. Die Häuser auf beiden Seiten der Straße sind heruntergekommen. An vielen Wänden bröckelt der Putz. Kleine Autoreparaturwerkstätten haben sich hier angesiedelt. Wer sein Auto billig reparieren lassen will, kommt hierher. Bab al-Tabbane gehört zu den ärmsten Stadtteilen von Tripoli und zu den gefährlichsten. Hinweise auf bewaffnete Auseinandersetzungen sind nicht zu übersehen: Einige der Fassaden sind von Einschusslöchern übersät.
An einigen Häuserwänden kleben Plakate mit Bildern von getöteten jungen Männern. Auffällig viele Jeeps der libanesischen Armee patroullieren in den Straßen. Überdimensionale Plakate von Saad al-Hariri, dem Führer der sunnitischen "Zukunftsbewegung", deuten auf die politische Loyalität dieses Viertels hin. Aber auch das Konterfei des syrischen salafistischen Scheichs Arur hängt an einigen Wänden. Für Khudr, den Angestellten einer kleinen Autowerkstatt, ist klar, wer die Schuld an den Auseinandersetzungen mit den Bewohnern des Nachbar-Viertels Jabal Muhsin im Februar trägt.
"Sie beschimpfen uns und wir beschimpfen sie. Sie wollen Krieg gegen uns. Sie sollen doch zum syrischen Präsidenten Bashar gehen, sie lieben ihn doch. Sie sollen fort gehen und uns in Ruhe leben lassen."
Mit "sie" meint Khudr die Libanesen im Nachbarviertel, auf der anderen Seite der großen Hauptstraße. Fragt man Menschen dort, in Jabal Muhsin, dann ist die Schuldfrage auch eine klare Sache. Sulaimen arbeitet in einem Fleischerladen. Der 35- Jährige sitzt in der Sonne und gönnt sich eine Zigarettenpause.
"Wir sind Alawiten und säkular. Wir können in jeder Gesellschaft leben. Aber sie planen, einen unabhängigen islamischen Staat zu errichten. Das kann man doch nicht akzeptieren. Sie wollen uns hier aus dem Nordlibanon vertreiben. Wenn sie für Homs kämpfen wollen, dann sollen sie doch dorthin gehen."
Jabal Muhsin macht einen ebenso ärmlichen Eindruck wie Bab al-Tabbane. Der Zustand der Häuser ist nicht besser als im Nachbarviertel. Und auch hier kleben Plakate von gefallenen Männern an den Wänden. An Strommasten hängen Bilder des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Vor dem Büro von Ali Fudda ist das Bild eines lächelnden Präsidenten angebracht, darunter eine syrische und eine libanesische Fahne.
Fudda ist Mitglied des Politbüros der "Arabischen Demokratischen Partei". Diese libanesische Partei spricht im Namen der Bewohner von Jabal Muhsin. Fudda macht aus seiner politischen Gesinnung keinen Hehl. Auf einem schwarzen Regal stehen Bücher des Generalsekretärs der Hisbollah, Hassan Nasrallah, des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafez al-Assad und seines Sohnes und Nachfolgers Bashar. Er und seine Partei stehen auf der Seite der Allianz des 8. März.
"Es ist doch ganz klar, warum Auseinandersetzungen provoziert werden. Für die Libanesen, die die Terroristen in Syrien unterstützen, sind wir ein Hindernis. Sie wollen sich in aller Freiheit hier bewegen können und wollen uns aus dem Weg haben. Die 'Zukunftsbewegung' deckt die Unruhstifter, die gegen uns agieren. Aber sie werden uns nicht einschüchtern können."
Die Feindseligkeiten zwischen den beiden Stadtteilen sind nicht neu. Sie gehen auf den Bürgerkrieg in den 70er und 80er Jahren zurück und auf die Präsenz der syrischen Truppen in der Stadt. Nach einer Phase der Ruhe, nach dem Ende des Bürgerkrieges, flammten die Auseinandersetzungen 2005 wieder auf. Damals wurde der ehemalige libanesische Ministerpräsident Rafik al-Hariri ermordet. Und die Allianz des 14. März, zu der auch die "Zukunftsbewegung" gehört, führte die so genannte Zedernrevolution an, die im gleichen Jahr zum Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon führte.
Hazim Al-Amin, Journalist bei der überregionalen arabischen Tageszeitung al-Hayat, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit salafistischen Gruppen im arabischen Raum.
"Ich glaube nicht, dass die Salafiten imstande sind Waffen zu schmuggeln oder sich zu bewaffnen, um in Syrien zu kämpfen. Denn sie werden von den libanesischen Sicherheitsorganen auf Schritt und Tritt beobachtet. Bis jetzt gibt es auch keinen einzigen Beweis dafür, dass Salafiten aus anderen arabischen Ländern den Libanon als Durchgang benutzt haben, um nach Syrien zu gelangen. Die 'Zukunftsbewegung' ist durchaus daran interessiert enge Kontakte zu den Salafiten zu pflegen, weil diese ein Teil des sunnitischen Spektrums im Libanon abdecken, die radikal-islamische Einstellungen vertreten."
Jabal Muhsin und Bab al-Tabbane sind wie ein Seismograph der politischen Lage im Libanon. Sobald das Verhältnis zwischen den Kontrahenten 8. und 14. März auf Sturm steht, entladen sich die Spannungen auch in Tripoli. Die unterschiedlichen Positionen dieser politischen Lager und ihrer Klientel zum Aufstand in Syrien und dem Assad- Regime, machen die Situation umso prekärer. Im Februar dieses Jahres sind die Gefechte, nach Intervention von Regierung und Opposition, innerhalb von wenigen Tagen beendet worden. Niemand hatte Interesse an einer längeren Auseinandersetzung. Aber die Gefahr, dass die Gefechte erneut aufflammen, besteht jederzeit.
Die Situation in Irsal an der syrischen Grenze ist auch ein Beispiel für die schwierige Gratwanderung, die der Libanon seit dem Ausbruch des Aufstandes in Syrien beschreitet. Bisher vermied die Regierung offene Auseinandersetzungen mit der Bevölkerung, die syrischen Flüchtlingen Unterschlupf bietet.
Den größten Einfluss in der Regierung unter Ministerpräsident Naschib Mikati hat die Allianz des 8. März, die sich aus der christlichen "Freien Patriotischen Bewegung" und der schiitischen Hisbollah zusammensetzt. Die Hisbollah und das Assad-Regime sind enge Verbündete. Das Regime in Damaskus ist für die schiitische Partei als Partner im Kampf gegen Israel unerlässlich. Es sorgt für sicheren Waffennachschub und für politische Rückendeckung.
In den vergangenen Monaten war die Regierung in Beirut dem syrischen Regime ein verlässlicher Verbündeter. Sie schaut bei den Grenzverletzungen der syrischen Armee demonstrativ weg. Die syrische Armee gibt vor, Waffenschmuggler zu verfolgen, hat aber auch Flüchtlinge im Visier. Die libanesische Regierung zeigt Verständnis für das Argument der Waffenschmuggler und verweist auf viele noch nicht markierte Abschnitte der gemeinsamen Grenze. Auch die Verminung der nördlichen Grenze ist kein Grund für Beirut zu protestieren.
Andererseits duldet die Regierung in Beirut die zahlreichen syrischen Flüchtlinge, die legal und auch illegal über die Grenze kommen. Allein beim UN-Flüchtlings-Hilfswerk UNHCR sind ungefähr 6000 registriert. Die Regierung in Beirut deckt auch teilweise die Kosten für die Behandlungen der syrischen Verletzten in libanesischen Krankenhäusern.
Kassim Qassir kann in dieser Politik keinen Widerspruch erkennen. Der Journalist und Kenner der politischen Lage im Libanon spricht von einem breiten Konsens lokaler und regionaler Kräfte, die Lage im Zedernstaat stabil zu halten.
"Zurzeit haben alle Seiten Interesse daran, den Libanon zu schützen und weitgehend ruhig zu halten, weil sie das Land brauchen. Der Libanon ist fast das einzige arabische Land, das sich bei Abstimmungen der Arabischen Liga und der UNO auf die Seite von Damaskus schlägt. Nach dem Inkrafttreten des Wirtschaftsembargos ist der Libanon eine Art Korridor oder Syriens Außenposten für Geldgeschäfte und Kontakte ins Ausland geworden. Er ist lebenswichtig für das syrische Regime. Auch die libanesische Opposition, die Allianz des 14. März, profitiert von der relativen Stabilität. Sie können in aller Ruhe ihre Beziehungen zur syrischen Opposition pflegen."
Bei den letzten Gedenkfeiern für den ermordeten ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri Mitte Februar solidarisierte sich der 14. März offen mit dem "Syrischen Nationalrat", der größten Formation der syrischen Opposition.
Ein weiteres Beispiel für den derzeitigen Balanceakt der libanesischen Regierung ist die fortlaufende Finanzierung des UNO-Sondertribunals zur Aufklärung des Mordes an Ex-Regierungschef Rafik al-Hariri. Das Bündnis des 8. März ist ein entschiedener Gegner des Tribunals. Für sie ist es ein Werkzeug des Westens, um den Widerstand der Hisbollah gegen Israel zu schwächen. Trotzdem ließen sie es geschehen, dass Ministerpräsident Mikati Ende vergangenen Jahres unter Umgehung des Kabinetts die Weiterfinanzierung durchsetzte.
Der Generalsekretär der Hisbollah Hassan Nasrallah erwähnte das Tribunal in seinen letzten Reden mit keinem Wort. Einen Zusammenbruch der Regierung zu vermeiden, hatte offenbar für die pro-syrischen Kräfte im Libanon oberste Priorität. Wie lange die fragile Stabilität im Zedernstaat anhalten wird, ist schwer zu sagen. Alles hängt vom weiteren Verlauf des Aufstandes im Nachbarland ab. Kassim Qassir.
"Solange der Konflikt in Syrien nicht entschieden ist, wird der Libanon ruhig bleiben. Im Moment ist Syrien der Hauptschauplatz der Auseinandersetzungen, nicht Libanon. Aber wenn die derzeitige Situation sich zu einem richtigen Bürgerkrieg ausweiten sollte oder eine dramatische Veränderung eintreten sollte, ein Putsch etwa, dann werden wir im Libanon vor ernsthaften Problemen stehen."
"Ich bete zu Gott, dass ich gesund werde, damit ich zurückkehren und mit den Aufständischen kämpfen kann. Aber meine psychische Verfassung ist nicht besonders gut. In Syrien sterben Kinder, während ich aus der Ferne zusehen und mich hier verstecken muss."
Das Zimmer, in dem Mohammed lebt, dient als Wohn- und Schlafraum. Die Einrichtung ist spartanisch. Auf dem Boden liegen um einen Teppich herum dünne Schaumgummi-Matrazen. In der Mitte steht ein schwarzer gusseiserner Ölofen, der eine angenehme Wärme verbreitet. Ein bunter Vorhang trennt diesen Raum von Küche und Bad. Ein Bewohner von Irsal hat dem jungen Syrer diesen Wohnraum zur Verfügung gestellt. Die dramatische Situation in Syrien und das brutale Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte gegen Zivilisten schlägt sich auch in diesem kleinen libanesischen Ort nieder. Ungefähr 100 syrische Familien leben hier. Sie stammen aus den grenznahen syrischen Dörfern und aus Homs, das nur 45 Kilometer entfernt liegt. Irsal ist eine wichtige Durchgangsstation für Verletzte, die aus Syrien über die Grenze in den Libanon geschmuggelt werden.
Die 40.000-Einwohner-Stadt Irsal liegt am Hang des Antilibanon-Gebirges im Osten des Libanon, nur wenige Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Die Landschaft ist kahl. In den Tälern wachsen kleine Olivenbäume. Um diese Jahreszeit liegt Schnee auf den Bergen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass auch Schmuggel zum Lebensunterhalt der Menschen hier beiträgt. Aus Syrien wird billiger Diesel eingeführt. Aus dem Libanon werden Elektrogeräte über die Grenze geschafft. Es wird gemunkelt, manchmal seien auch Waffen dabei.
In Irsal leben ausschließlich Sunniten. Die meisten sympathisieren mit den Aufständischen in Syrien. Viele von ihnen haben Verwandte jenseits der Grenze. Für den Bürgermeister Mohammed Ali Al-Hujairi ist es selbstverständlich, den Syrern beizustehen.
"Ein Gast, ein Verletzter oder ein Mensch auf der Flucht, wir beschützen alle, wenn sie zu uns kommen. Diese Tradition haben wir von unseren Vorfahren übernommen. Niemand kann sie ändern. Auch unsere Nachbarn in Syrien würden das gleiche tun."
Mohammed Ali Al- Hujairi und alle anderen Mitglieder des Stadtrates sind in der "Zukunftsbewegung" aktiv, der stärksten sunnitischen Kraft im Libanon mit Saad al-Hariri an der Spitze. Sie ist Teil der Opposition und ein vehementer Kritiker des Assad- Regimes in Damaskus. Die Regierung in Beirut dagegen besteht aus dem Verbündeten Syriens, der Allianz des 8. März, mit der schiitischen Hisbollah und einigen sunnitischen Politikern um Ministerpräsident Naschib Mikati.
Nicht nur Bürgermeister Mohammed Ali Al- Hujairi ist in Irsal ein gefragter Mann, auch Ali, der Arzt, der aus Angst erkannt zu werden, seinen vollen Namen nicht nennen will.
"Männer, die die Verletzten über die Grenze transportieren, rufen mich an. Ich gehe dann hin, leiste Erste Hilfe und informiere das Internationale Roten Kreuz, das die Verletzten in Krankenhäusern nach Tripoli bringt. In den letzten zehn Tagen hat die Zahl der Verwundeten stark zugenommen. Jeden Tag kommen zehn, zwölf Flüchtlinge an. Besonders schlimm ist es an den Wochenenden. Letzten Freitag kamen 15. Fast alle haben Schussverletzungen an Armen, Oberkörper oder Beinen."
Mehrmals wurde Ali wegen seiner Tätigkeit vom libanesischen Geheimdienst zum Verhör einbestellt, ebenso wie auch einige Mitglieder des Stadtrates. Libanesische Behörden versuchten darüber hinaus, syrische Oppositionelle im Dorf zu verhaften. Mutig einschreitende Einwohner Irsals konnten das verhindern. Um eine offene Konfrontation mit den Bewohnern zu vermeiden, zogen die libanesischen Beamten unverrichteter Dinge wieder ab.
Seit dem Beginn des Aufstandes in Syrien bemüht sich die Regierung in Beirut um Stabilität im eigenen Land. Keine leichte Aufgabe angesichts ihrer Loyalität zum Assad-Regime und der Sympathien vieler Libanesen für die Aufständischen.
375 Kilometer ist die libanesisch-syrische Grenze lang. Die Region, in der auch Irsal liegt, ist nur eins von mehreren Unruhegebieten im Libanon. Große Spannungen und Gewalt gibt es immer wieder auch in Tripoli. Die 500.000-Einwohner-Metropole im Norden des Landes ist in den letzten Monaten des Öfteren in die Schlagzeilen geraten.
Anfang Februar sind bei Gefechten vier Libanesen getötet worden. Die Bewohner zweier benachbarter Stadtteile, Bab al-Tabbane und Jabal Muhsin, lieferten sich Feuergefechte. In dem einen Viertel leben mehrheitlich Sunniten, in dem anderen überwiegend Alawiten. Sie gehören der gleichen Religionsgemeinschaft an wie die regierende Assad-Familie in Syrien. Die einen unterstützen den Aufstand in Syrien, die anderen stehen auf der Seite des Regimes in Damaskus.
Tripoli liegt eine halbe Autostunde von der syrischen Grenze entfernt und beherbergt – so wird vermutet – Tausende von syrischen Flüchtlingen. Genaue Zahlen gibt es nicht. Hilfsorganisationen vor Ort sprechen von ungefähr 500 syrischen Familien. Einer von ihnen ist Ali, der vor sechs Wochen mit Frau und Kindern in dieser Stadt Zuflucht gefunden hat.
"Ich stamme aus Homs. Unser Haus ist von der syrischen Armee zerstört worden. Jetzt wohnen wir hier in Tripoli bei Bekannten. Mein Bruder betreibt in Tripoli eine kleine Möbelwerkstatt. Ich helfe ihm bei der Arbeit und kann so etwas Geld verdienen."
Auf dem Nour-Platz in Tripolis Innenstadt steht eine Skulptur aus hellem Stein in der Form des arabischen Namens für Gott: Allah. Rechts und links von dieser Skulptur wehen zwei schwarze Fahnen. In weißer geschwungener arabischer Schrift ist darauf das islamische Glaubensbekenntnis zu lesen. In dem Sockel sind in goldenen Buchstaben der Satz Tripoli, die Festung der Muslime eingemeißelt. Die schwarzen Fahnen gehören der radikal-islamistischen Partei Hizbu at-Tahrir, einer kleinen Partei, die davon träumt, das Kalifat, die islamische Herrschaft, wieder auferstehen zu lassen.
Tripoli ist ein Tummelplatz für Salafiten, radikal-islamistische Gruppen, die sich während des libanesischen Bürgerkrieges in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts in der Stadt angesiedelt haben. Besonders in Krisensituationen machen die ansonsten in der politischen Landschaft des Zedernstaates unbedeutenden Gruppierungen von sich reden. Der Aufstand im Nachbarland ist für sie ein Aufstand aller Sunniten der islamischen Welt gegen ein ungläubiges Regime in Damaskus. Der Vorsitzende des Hizbu at-Tahrir Ahmad al-Kasas ist stolz darauf, die erste Demonstration gegen das Assad-Regime in Tripoli organisiert zu haben.
"Letzten April haben wir mit den Demonstrationen angefangen. Unser Kampf auf der Seite des syrischen Volkes ist nur logisch. Wir stehen für die Umma ein, für die gesamte islamische Gemeinschaft. Ein Gebilde, das Libanon heißt, erkennen wir nicht an. Wir, die Bewohner von Tripoli, sind ein Teil dieser Gemeinschaft."
Einige hundert Meter nördlich des Nour-Platzes werden die Straßen immer enger. Sie sind mit Schlaglöchern übersät. Die Häuser auf beiden Seiten der Straße sind heruntergekommen. An vielen Wänden bröckelt der Putz. Kleine Autoreparaturwerkstätten haben sich hier angesiedelt. Wer sein Auto billig reparieren lassen will, kommt hierher. Bab al-Tabbane gehört zu den ärmsten Stadtteilen von Tripoli und zu den gefährlichsten. Hinweise auf bewaffnete Auseinandersetzungen sind nicht zu übersehen: Einige der Fassaden sind von Einschusslöchern übersät.
An einigen Häuserwänden kleben Plakate mit Bildern von getöteten jungen Männern. Auffällig viele Jeeps der libanesischen Armee patroullieren in den Straßen. Überdimensionale Plakate von Saad al-Hariri, dem Führer der sunnitischen "Zukunftsbewegung", deuten auf die politische Loyalität dieses Viertels hin. Aber auch das Konterfei des syrischen salafistischen Scheichs Arur hängt an einigen Wänden. Für Khudr, den Angestellten einer kleinen Autowerkstatt, ist klar, wer die Schuld an den Auseinandersetzungen mit den Bewohnern des Nachbar-Viertels Jabal Muhsin im Februar trägt.
"Sie beschimpfen uns und wir beschimpfen sie. Sie wollen Krieg gegen uns. Sie sollen doch zum syrischen Präsidenten Bashar gehen, sie lieben ihn doch. Sie sollen fort gehen und uns in Ruhe leben lassen."
Mit "sie" meint Khudr die Libanesen im Nachbarviertel, auf der anderen Seite der großen Hauptstraße. Fragt man Menschen dort, in Jabal Muhsin, dann ist die Schuldfrage auch eine klare Sache. Sulaimen arbeitet in einem Fleischerladen. Der 35- Jährige sitzt in der Sonne und gönnt sich eine Zigarettenpause.
"Wir sind Alawiten und säkular. Wir können in jeder Gesellschaft leben. Aber sie planen, einen unabhängigen islamischen Staat zu errichten. Das kann man doch nicht akzeptieren. Sie wollen uns hier aus dem Nordlibanon vertreiben. Wenn sie für Homs kämpfen wollen, dann sollen sie doch dorthin gehen."
Jabal Muhsin macht einen ebenso ärmlichen Eindruck wie Bab al-Tabbane. Der Zustand der Häuser ist nicht besser als im Nachbarviertel. Und auch hier kleben Plakate von gefallenen Männern an den Wänden. An Strommasten hängen Bilder des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. Vor dem Büro von Ali Fudda ist das Bild eines lächelnden Präsidenten angebracht, darunter eine syrische und eine libanesische Fahne.
Fudda ist Mitglied des Politbüros der "Arabischen Demokratischen Partei". Diese libanesische Partei spricht im Namen der Bewohner von Jabal Muhsin. Fudda macht aus seiner politischen Gesinnung keinen Hehl. Auf einem schwarzen Regal stehen Bücher des Generalsekretärs der Hisbollah, Hassan Nasrallah, des verstorbenen syrischen Präsidenten Hafez al-Assad und seines Sohnes und Nachfolgers Bashar. Er und seine Partei stehen auf der Seite der Allianz des 8. März.
"Es ist doch ganz klar, warum Auseinandersetzungen provoziert werden. Für die Libanesen, die die Terroristen in Syrien unterstützen, sind wir ein Hindernis. Sie wollen sich in aller Freiheit hier bewegen können und wollen uns aus dem Weg haben. Die 'Zukunftsbewegung' deckt die Unruhstifter, die gegen uns agieren. Aber sie werden uns nicht einschüchtern können."
Die Feindseligkeiten zwischen den beiden Stadtteilen sind nicht neu. Sie gehen auf den Bürgerkrieg in den 70er und 80er Jahren zurück und auf die Präsenz der syrischen Truppen in der Stadt. Nach einer Phase der Ruhe, nach dem Ende des Bürgerkrieges, flammten die Auseinandersetzungen 2005 wieder auf. Damals wurde der ehemalige libanesische Ministerpräsident Rafik al-Hariri ermordet. Und die Allianz des 14. März, zu der auch die "Zukunftsbewegung" gehört, führte die so genannte Zedernrevolution an, die im gleichen Jahr zum Abzug der syrischen Truppen aus dem Libanon führte.
Hazim Al-Amin, Journalist bei der überregionalen arabischen Tageszeitung al-Hayat, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit salafistischen Gruppen im arabischen Raum.
"Ich glaube nicht, dass die Salafiten imstande sind Waffen zu schmuggeln oder sich zu bewaffnen, um in Syrien zu kämpfen. Denn sie werden von den libanesischen Sicherheitsorganen auf Schritt und Tritt beobachtet. Bis jetzt gibt es auch keinen einzigen Beweis dafür, dass Salafiten aus anderen arabischen Ländern den Libanon als Durchgang benutzt haben, um nach Syrien zu gelangen. Die 'Zukunftsbewegung' ist durchaus daran interessiert enge Kontakte zu den Salafiten zu pflegen, weil diese ein Teil des sunnitischen Spektrums im Libanon abdecken, die radikal-islamische Einstellungen vertreten."
Jabal Muhsin und Bab al-Tabbane sind wie ein Seismograph der politischen Lage im Libanon. Sobald das Verhältnis zwischen den Kontrahenten 8. und 14. März auf Sturm steht, entladen sich die Spannungen auch in Tripoli. Die unterschiedlichen Positionen dieser politischen Lager und ihrer Klientel zum Aufstand in Syrien und dem Assad- Regime, machen die Situation umso prekärer. Im Februar dieses Jahres sind die Gefechte, nach Intervention von Regierung und Opposition, innerhalb von wenigen Tagen beendet worden. Niemand hatte Interesse an einer längeren Auseinandersetzung. Aber die Gefahr, dass die Gefechte erneut aufflammen, besteht jederzeit.
Die Situation in Irsal an der syrischen Grenze ist auch ein Beispiel für die schwierige Gratwanderung, die der Libanon seit dem Ausbruch des Aufstandes in Syrien beschreitet. Bisher vermied die Regierung offene Auseinandersetzungen mit der Bevölkerung, die syrischen Flüchtlingen Unterschlupf bietet.
Den größten Einfluss in der Regierung unter Ministerpräsident Naschib Mikati hat die Allianz des 8. März, die sich aus der christlichen "Freien Patriotischen Bewegung" und der schiitischen Hisbollah zusammensetzt. Die Hisbollah und das Assad-Regime sind enge Verbündete. Das Regime in Damaskus ist für die schiitische Partei als Partner im Kampf gegen Israel unerlässlich. Es sorgt für sicheren Waffennachschub und für politische Rückendeckung.
In den vergangenen Monaten war die Regierung in Beirut dem syrischen Regime ein verlässlicher Verbündeter. Sie schaut bei den Grenzverletzungen der syrischen Armee demonstrativ weg. Die syrische Armee gibt vor, Waffenschmuggler zu verfolgen, hat aber auch Flüchtlinge im Visier. Die libanesische Regierung zeigt Verständnis für das Argument der Waffenschmuggler und verweist auf viele noch nicht markierte Abschnitte der gemeinsamen Grenze. Auch die Verminung der nördlichen Grenze ist kein Grund für Beirut zu protestieren.
Andererseits duldet die Regierung in Beirut die zahlreichen syrischen Flüchtlinge, die legal und auch illegal über die Grenze kommen. Allein beim UN-Flüchtlings-Hilfswerk UNHCR sind ungefähr 6000 registriert. Die Regierung in Beirut deckt auch teilweise die Kosten für die Behandlungen der syrischen Verletzten in libanesischen Krankenhäusern.
Kassim Qassir kann in dieser Politik keinen Widerspruch erkennen. Der Journalist und Kenner der politischen Lage im Libanon spricht von einem breiten Konsens lokaler und regionaler Kräfte, die Lage im Zedernstaat stabil zu halten.
"Zurzeit haben alle Seiten Interesse daran, den Libanon zu schützen und weitgehend ruhig zu halten, weil sie das Land brauchen. Der Libanon ist fast das einzige arabische Land, das sich bei Abstimmungen der Arabischen Liga und der UNO auf die Seite von Damaskus schlägt. Nach dem Inkrafttreten des Wirtschaftsembargos ist der Libanon eine Art Korridor oder Syriens Außenposten für Geldgeschäfte und Kontakte ins Ausland geworden. Er ist lebenswichtig für das syrische Regime. Auch die libanesische Opposition, die Allianz des 14. März, profitiert von der relativen Stabilität. Sie können in aller Ruhe ihre Beziehungen zur syrischen Opposition pflegen."
Bei den letzten Gedenkfeiern für den ermordeten ehemaligen Ministerpräsidenten Rafik al-Hariri Mitte Februar solidarisierte sich der 14. März offen mit dem "Syrischen Nationalrat", der größten Formation der syrischen Opposition.
Ein weiteres Beispiel für den derzeitigen Balanceakt der libanesischen Regierung ist die fortlaufende Finanzierung des UNO-Sondertribunals zur Aufklärung des Mordes an Ex-Regierungschef Rafik al-Hariri. Das Bündnis des 8. März ist ein entschiedener Gegner des Tribunals. Für sie ist es ein Werkzeug des Westens, um den Widerstand der Hisbollah gegen Israel zu schwächen. Trotzdem ließen sie es geschehen, dass Ministerpräsident Mikati Ende vergangenen Jahres unter Umgehung des Kabinetts die Weiterfinanzierung durchsetzte.
Der Generalsekretär der Hisbollah Hassan Nasrallah erwähnte das Tribunal in seinen letzten Reden mit keinem Wort. Einen Zusammenbruch der Regierung zu vermeiden, hatte offenbar für die pro-syrischen Kräfte im Libanon oberste Priorität. Wie lange die fragile Stabilität im Zedernstaat anhalten wird, ist schwer zu sagen. Alles hängt vom weiteren Verlauf des Aufstandes im Nachbarland ab. Kassim Qassir.
"Solange der Konflikt in Syrien nicht entschieden ist, wird der Libanon ruhig bleiben. Im Moment ist Syrien der Hauptschauplatz der Auseinandersetzungen, nicht Libanon. Aber wenn die derzeitige Situation sich zu einem richtigen Bürgerkrieg ausweiten sollte oder eine dramatische Veränderung eintreten sollte, ein Putsch etwa, dann werden wir im Libanon vor ernsthaften Problemen stehen."