Ob Metzler Investment der Sammelklage schon lange beigetreten ist oder gerade erst, etwa weil es neue Verdachtsmomente gibt – das Bankhaus hält sich zurück. Auch die Deutsche Bank lässt über einen Sprecher nur wiederholen, alles, was dazu derzeit zu sagen sei, sei im letzten Quartalsbericht gesagt worden. Und dort hatte sie mitgeteilt, sie, ein mit ihr verbundenes Unternehmen und zahlreiche andere Banken seien in den Vereinigten Staaten verklagt worden. Die Kläger würfen den Beklagten vor, "sie hätten in auf Libor bezogenen Finanzinstrumenten gehandelt und die beklagten hätten auf verschiedene Weise den US-Dollar-Libor-Zinssatz und die Preise für auf den US-Dollar Libor bezogenen Derivate in verschiedenen Märkten manipuliert. Die Klagen werden auf verschiedene Rechtsgrundlagen gestützt. Die Verfahren befinden sich in einem frühen Stadium."
Zu der Nachricht, zwei Händler seien nach selbst veranlassten Kontrollen externer Prüfer entlassen worden, äußert sich die Deutsche Bank nicht. Das Bankhaus Metzler ließ wissen, als Investmentgesellschaft verwalte man ja fremdes Geld. Mit der Klage sei man der Pflicht nachgekommen, Anlegerinteressen zu wahren. Ob nach der Strafe gegen Barclays Bank, die der Manipulation überführt ist, und dem Rauswurf des dortigen Chefs neue Anhaltspunkte offenbar wurden, auch gegen die Deutsche Bank – in Frankfurt findet man kaum Antwort.
Allenfalls den beschwichtigenden Hinweis, bei den laufenden Untersuchungen könne ja auch rauskommen, dass außer Barclays die anderen Banken sich korrekt verhalten hätten. Falko Fecht, Professor für Finanzökonomie an der Frankfurt School of Finance and Management, hält allerdings den Einfluss für begrenzt, den deutsche Banken bei der Ermittlung des Interbanken-Zinssatzes in den in Rede stehenden Jahren zwischen 2005 und 2011 hatten:
"In diesem Sample befinden sich auch deutsche Banken, also zum aktuellen Zeitpunkt die Deutsche Bank und in der Vergangenheit auch die WestLB definitiv. Sicher sind sie aber am Finanzplatz London, im britischen Interbankenmarkt nicht die wesentlichen Spieler. Insofern sind sie nicht die zentralen Parteien, die hier für Manipulationen verantwortlich gewesen sind."
In der Finanzkrise sind angeblich niedrigere Zinsen gemeldet worden, als Händler sie in Wirklichkeit verabredet hatten. Das brachte auf dem Terminmarkt Gewinn in Geld, je mehr, je größer der Zinsabstand zwischen Libor und anderen Zinsen war – dies zulasten der Anleger, die auf eine andere Zinskonstellation gewettet hatten. Und es brachte Gewinn an Ansehen, weil Banken sich mit niedrigeren Zinsen als kreditwürdiger darstellen konnten als sie waren. Auch die britische Notenbank hatte damals Interesse an niedrigen Zinsen:
"Für die war ein niedriger Libor-Zinssatz ein gutes Argument, nicht intervenieren zu müssen, nicht Liquidität zur Verfügung stellen zu müssen."
Für manchen Beobachter wird nun klar, warum das britische Bankensystem trotz niedriger Intervention der Bank of England so relativ gut durch die Krise gekommen ist. Paul Tucker, der stellvertretende Chef der britischen Notenbank, muss heute im Finanzausschuss des britischen Unterhauses berichten, ob die Notenbank zur Zinsmanipulation aufgefordert hatte. Bundesbankvorstand Andreas Dombret sagte dem "Spiegel", wichtige Referenzzinssätze wie der Libor sollten in neuen Verfahren ermittelt werden. Die bisherigen machten Banken die Manipulation zu leicht.
Zu der Nachricht, zwei Händler seien nach selbst veranlassten Kontrollen externer Prüfer entlassen worden, äußert sich die Deutsche Bank nicht. Das Bankhaus Metzler ließ wissen, als Investmentgesellschaft verwalte man ja fremdes Geld. Mit der Klage sei man der Pflicht nachgekommen, Anlegerinteressen zu wahren. Ob nach der Strafe gegen Barclays Bank, die der Manipulation überführt ist, und dem Rauswurf des dortigen Chefs neue Anhaltspunkte offenbar wurden, auch gegen die Deutsche Bank – in Frankfurt findet man kaum Antwort.
Allenfalls den beschwichtigenden Hinweis, bei den laufenden Untersuchungen könne ja auch rauskommen, dass außer Barclays die anderen Banken sich korrekt verhalten hätten. Falko Fecht, Professor für Finanzökonomie an der Frankfurt School of Finance and Management, hält allerdings den Einfluss für begrenzt, den deutsche Banken bei der Ermittlung des Interbanken-Zinssatzes in den in Rede stehenden Jahren zwischen 2005 und 2011 hatten:
"In diesem Sample befinden sich auch deutsche Banken, also zum aktuellen Zeitpunkt die Deutsche Bank und in der Vergangenheit auch die WestLB definitiv. Sicher sind sie aber am Finanzplatz London, im britischen Interbankenmarkt nicht die wesentlichen Spieler. Insofern sind sie nicht die zentralen Parteien, die hier für Manipulationen verantwortlich gewesen sind."
In der Finanzkrise sind angeblich niedrigere Zinsen gemeldet worden, als Händler sie in Wirklichkeit verabredet hatten. Das brachte auf dem Terminmarkt Gewinn in Geld, je mehr, je größer der Zinsabstand zwischen Libor und anderen Zinsen war – dies zulasten der Anleger, die auf eine andere Zinskonstellation gewettet hatten. Und es brachte Gewinn an Ansehen, weil Banken sich mit niedrigeren Zinsen als kreditwürdiger darstellen konnten als sie waren. Auch die britische Notenbank hatte damals Interesse an niedrigen Zinsen:
"Für die war ein niedriger Libor-Zinssatz ein gutes Argument, nicht intervenieren zu müssen, nicht Liquidität zur Verfügung stellen zu müssen."
Für manchen Beobachter wird nun klar, warum das britische Bankensystem trotz niedriger Intervention der Bank of England so relativ gut durch die Krise gekommen ist. Paul Tucker, der stellvertretende Chef der britischen Notenbank, muss heute im Finanzausschuss des britischen Unterhauses berichten, ob die Notenbank zur Zinsmanipulation aufgefordert hatte. Bundesbankvorstand Andreas Dombret sagte dem "Spiegel", wichtige Referenzzinssätze wie der Libor sollten in neuen Verfahren ermittelt werden. Die bisherigen machten Banken die Manipulation zu leicht.