Spezialkräfte der Navy Seals übernahmen am Montag die Kontrolle über das Schiff "Morning Glory". Bei dem von Präsident Barack Obama genehmigten Einsatz sei niemand verletzt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium weiter mit. Rebellengruppen wollten demnach mit dem Tanker auf eigene Faust Rohöl exportieren.
Das Schiff war unter nordkoreanischer Flagge in internationalen Gewässern südöstlich von Zypern unterwegs. Pjöngjang hatte jede Verantwortung für den Tanker zurückgewiesen.
Libyens Regierung drohte mit Bombardierung
Anfang März hatten bewaffnete Gruppen den libyschen Ölverladehafen Al-Sidra besetzt und illegal verkauftes Öl auf die "Morning Glory" verladen. Der Tanker hatte den Hafen in der vergangenen Woche verlassen, Libyens Regierung daraufhin mit einer Bombardierung des Schiffes gedroht.
Seit Ende Juli halten Milizen die Ölterminals der libyschen Städte Ras Lanuf, Sueitina und Al-Sedra besetzt. Sie wollen damit ihrer Forderung nach regionaler Autonomie für den Osten Libyens und nach einer besseren Verteilung der Einnahmen aus dem Erdölgeschäft Nachdruck verleihen.
Der Rohstoff ist die wichtigste Einnahmequelle Libyens. Seit der Blockade der Ölterminals ist die Produktion von 1,5 Millionen Barrel pro Tag auf 250.000 gefallen.