Adam Sachs ist Mitte 20, mit dem Internet aufgewachsen. Als er direkt nach seinem Studium von Chicago nach New York zog, hatte er ein Problem. Seine zwei Kumpels und er wollten Frauen kennen lernen, am liebsten drei Frauen. Nicht zum Heiraten und Kinderkriegen, sondern zum Spaß haben, vielleicht für einen One Night Stand oder zum Skifahren. Aber in der Anonymität der Bars und Clubs von Manhattan war das gar nicht so einfach.
"Wir sahen uns also Verabredungs-Seiten im Internet an – von den ganz großen bis zu Nischen-Diensten. Sie funktionierten alle nach ein und demselben Prinzip, das uns absolut nicht zusagte: Man meldet sich an – alleine –, durchsucht die Datenbank, fragt jemanden, ob er oder sie Lust hätte, zusammen auszugehen, trifft sich bei einem Blind Date, einer 'blinden' Verabredung. Wir wollten das nicht. Viele unserer Bekannten haben es aber gemacht und erzählten, was für eine elende Erfahrung das war, ein Albtraum, ein vergeudeter, oft sehr teurer Freitag Abend, mit einer Person, mit der man eigentlich nichts zu tun haben wollte."
Die negativen Erfahrungen führten dazu, dass Adam Sachs mit einem Freund zusammen ein kleines Programm für das soziale Netzwerk Facebook schrieb, worüber sich Gruppen verabreden konnten. Sie nannten es 'ignighter', ein Kunstwort aus 'ignition' – Zündung – und 'night' – die Nacht. ignighter kam so gut an, dass die beiden sich um eine Förderung bemühten und dann im Sommer 2008 in Colorado unter fachkundiger Anleitung ein Webportal programmierten. Ende des Sommers kamen 200 Geschäftsleute in das Camp eingeflogen, sahen sich alle möglichen Präsentationen an, auch die von Adam Sachs. Zwei Unternehmer investierten in die Idee und legten über eine Million Dollar hin. Davon ist heute nur die Hälfte verbraucht, ignighter ist das führende Gruppen-Verabredungsportal der USA geworden, mit über 40.000 Mitgliedern. Die Betreiber sitzen sehr bescheiden in einem Großraumbüro, zusammen mit mehreren anderen Kleinfirmen am Union Square in Manhattan. Drei Vollzeitkräfte, zwei freie Mitarbeiter.
Die Webseite von ignighter ist so aufgebaut, wie alle Dating-Webseiten. Aber die Kommunikation läuft nur von Gruppe zu Gruppe, wobei jede Gruppe aus mindestens zwei Mitgliedern besteht. Keine Singles. Die Profile füllt man als Gruppe aus, und wenn man ein heimliches Faible für eine andere Gruppe entwickelt und den Knopf "I have a secret crush on you" klickt, sieht das nicht einer in der Zielgruppe, sondern alle.
Adam Sachs steht jetzt vor dem Problem, wie er mit ignighter Geld verdient. Er weiß es noch nicht, denn bei einer Plattform, die ursprünglich von Facebook kommt, wo alles kostenlos ist, gehen die Nutzer davon aus, dass sie kostenlos bleibt.
Da hat es parship.de aus Hamburg leichter. Die Firma nennt sich die Größte im Markt und vermittelt kommerziell seit fast zehn Jahren nur übers Internet Singles. Der Einstieg ist kostenlos, aber anstrengend. Fast 200 Fragen müssen beantwortet werden, bevor man die ersten Partnervorschläge serviert bekommt. Und wenn ich mich nun mit einer dieser angeblich 'wissenschaftlich' optimal passenden Traumpartnerinnen verabrede, dann verdient parship Geld
Arndt Roller, Geschäftsführer von parship, erwähnt 'das Lächeln': Es ist in dem Partnervermittlungsdienst kostenlos, besteht nur aus einem einzigen Mausklick. Die Zielperson weiß damit, hier gibt es jemanden, dem sie gefällt. Roller will damit die Angstschwelle senken, tatsächlich Kontakt aufzunehmen. Durchschnittlich machen sich nämlich 10.000 Personen täglich die Mühe, das Aufnahmeprofil von parship auszufüllen, die wenigsten gehen dann aber einen Schritt weiter und verabreden sich.
parship vermittelt Singles, hetero- und homosexuell. Aber für weitere sexuelle Vorlieben oder kleine Flirts, für Group Dating oder erotische Abenteuer für eine Nacht – dafür sieht Arndt Roller bei seinem Portal keinen Platz:
"Auf einer Flirt-Plattform geht es darum, dass Sie möglichst viele Bilder von sich möglichst vielen Menschen zeigen. Genauso ist das das Ziel bei StudiVZ oder Facebook. Bei uns geht es darum, nur denen, die für Sie interessant sind, Informationen preiszugeben auf einer sicheren Plattform. Und One-Night-Stands können Sie nun einmal im Internet wirklich an jeder Ecke haben. Eine langfristige glückliche Beziehung finden, das ist etwas Besonderes. Und eine langfristige glückliche Beziehung über Gruppenaustausch – das ist für mich ein Widerspruch in sich."
"Wir sahen uns also Verabredungs-Seiten im Internet an – von den ganz großen bis zu Nischen-Diensten. Sie funktionierten alle nach ein und demselben Prinzip, das uns absolut nicht zusagte: Man meldet sich an – alleine –, durchsucht die Datenbank, fragt jemanden, ob er oder sie Lust hätte, zusammen auszugehen, trifft sich bei einem Blind Date, einer 'blinden' Verabredung. Wir wollten das nicht. Viele unserer Bekannten haben es aber gemacht und erzählten, was für eine elende Erfahrung das war, ein Albtraum, ein vergeudeter, oft sehr teurer Freitag Abend, mit einer Person, mit der man eigentlich nichts zu tun haben wollte."
Die negativen Erfahrungen führten dazu, dass Adam Sachs mit einem Freund zusammen ein kleines Programm für das soziale Netzwerk Facebook schrieb, worüber sich Gruppen verabreden konnten. Sie nannten es 'ignighter', ein Kunstwort aus 'ignition' – Zündung – und 'night' – die Nacht. ignighter kam so gut an, dass die beiden sich um eine Förderung bemühten und dann im Sommer 2008 in Colorado unter fachkundiger Anleitung ein Webportal programmierten. Ende des Sommers kamen 200 Geschäftsleute in das Camp eingeflogen, sahen sich alle möglichen Präsentationen an, auch die von Adam Sachs. Zwei Unternehmer investierten in die Idee und legten über eine Million Dollar hin. Davon ist heute nur die Hälfte verbraucht, ignighter ist das führende Gruppen-Verabredungsportal der USA geworden, mit über 40.000 Mitgliedern. Die Betreiber sitzen sehr bescheiden in einem Großraumbüro, zusammen mit mehreren anderen Kleinfirmen am Union Square in Manhattan. Drei Vollzeitkräfte, zwei freie Mitarbeiter.
Die Webseite von ignighter ist so aufgebaut, wie alle Dating-Webseiten. Aber die Kommunikation läuft nur von Gruppe zu Gruppe, wobei jede Gruppe aus mindestens zwei Mitgliedern besteht. Keine Singles. Die Profile füllt man als Gruppe aus, und wenn man ein heimliches Faible für eine andere Gruppe entwickelt und den Knopf "I have a secret crush on you" klickt, sieht das nicht einer in der Zielgruppe, sondern alle.
Adam Sachs steht jetzt vor dem Problem, wie er mit ignighter Geld verdient. Er weiß es noch nicht, denn bei einer Plattform, die ursprünglich von Facebook kommt, wo alles kostenlos ist, gehen die Nutzer davon aus, dass sie kostenlos bleibt.
Da hat es parship.de aus Hamburg leichter. Die Firma nennt sich die Größte im Markt und vermittelt kommerziell seit fast zehn Jahren nur übers Internet Singles. Der Einstieg ist kostenlos, aber anstrengend. Fast 200 Fragen müssen beantwortet werden, bevor man die ersten Partnervorschläge serviert bekommt. Und wenn ich mich nun mit einer dieser angeblich 'wissenschaftlich' optimal passenden Traumpartnerinnen verabrede, dann verdient parship Geld
Arndt Roller, Geschäftsführer von parship, erwähnt 'das Lächeln': Es ist in dem Partnervermittlungsdienst kostenlos, besteht nur aus einem einzigen Mausklick. Die Zielperson weiß damit, hier gibt es jemanden, dem sie gefällt. Roller will damit die Angstschwelle senken, tatsächlich Kontakt aufzunehmen. Durchschnittlich machen sich nämlich 10.000 Personen täglich die Mühe, das Aufnahmeprofil von parship auszufüllen, die wenigsten gehen dann aber einen Schritt weiter und verabreden sich.
parship vermittelt Singles, hetero- und homosexuell. Aber für weitere sexuelle Vorlieben oder kleine Flirts, für Group Dating oder erotische Abenteuer für eine Nacht – dafür sieht Arndt Roller bei seinem Portal keinen Platz:
"Auf einer Flirt-Plattform geht es darum, dass Sie möglichst viele Bilder von sich möglichst vielen Menschen zeigen. Genauso ist das das Ziel bei StudiVZ oder Facebook. Bei uns geht es darum, nur denen, die für Sie interessant sind, Informationen preiszugeben auf einer sicheren Plattform. Und One-Night-Stands können Sie nun einmal im Internet wirklich an jeder Ecke haben. Eine langfristige glückliche Beziehung finden, das ist etwas Besonderes. Und eine langfristige glückliche Beziehung über Gruppenaustausch – das ist für mich ein Widerspruch in sich."