Dass ein italienischer Mann von 59 Jahren noch bei seiner Mutter wohnt, wundert zunächst nicht. Inzwischen ist die Mutter über 90 und die Rollen haben sich umgekehrt. Er versorgt jetzt sie. Aber dass ein Mann mit 59 seinen ersten Film als Regisseur dreht, ist doch verwunderlich. Gianni di Gregorio hat sein Leben mit Jobs beim Film verbracht, aber wenn man nachfragt, wird er sehr unkonkret, mag keine Filmtitel nennen und spricht von irgendeiner Arbeit zwischen Drehbuchschreiben, Aufnahmeleiter und Regieassistenz. Konkrete Filmtitel mag er auch nicht nennen. Aber nun hat er den italienischen Sommerfilm des Jahres gedreht und er heißt auch so: nach dem Festmahl, das man in Italien traditionell zu Beginn der Sommerferien im August begeht: "Pranzo de Ferragosto". Di Gregorio hat diesen Film geschrieben und in seiner Wohnung in Rom gedreht und er bekennt, dass er sehr lange allein mit seiner Mutter gelebt hat. Im Film, den der Produzent des aufsehenerregenden Mafiafilms Gomorrha, Matteo Garrone, produziert und unterstützt hat, wird es allerdings schnell skurril. Immer mehr Männer in Giannis Alter liefern ihre Mütter ab, weil sie auch mit ihnen zusammenleben, aber in den Ferien etwas anderes – und sei es mit wesentlich jüngeren Geliebten - vorhaben. Giannis Hausverwalter bietet sogar den Erlass sämtlicher Mietschulden an für einen solchen Liebesdienst.
Vermieter: "Kannst Du sie nicht zu dir nehmen?"
Gianni: "Wen?"
Vermieter: "Zwei Tage, meine Mutter."
Gianni: "Ich bin doch schon vollkommen überlastet."
Vermieter: "Nur zwei Tage. Sie sitzt nur vorm Fernseher. Verstehst Du?"
Bald hat der freundliche Gianni, gespielt von Regisseur und Drehbuchautor Gianni di Gregorio selbst, eine ganze Alten-WG mit vier abgeschobenen Müttern und Tanten am Hals, denen er ein schönes Festmahl zum Beginn der Ferienzeit bereiten soll. Unter den vier Laiendarstellerinnen befindet sich auch seine echte Tante. Und dann legen die Alten los: Sie streiten - am liebsten um die Zubereitung des Essens. Der ewige "Junggeselle" Gianni muss sich sogar gegen einige – nicht wirklich ernst gemeinte aber witzige – erotische Avancen zur Wehr setzen. Dann entdecken die alten Tanten ihre wechselseitigen Abneigungen, leben ihre Marotten hemmungslos aus und fordern die Geduld und die Kraft Giannis bis an die Grenze des Machbaren heraus.
Mutter: "Ich muss dir das jetzt Mal ganz offen sagen. Für mich ist diese Maria anstrengend. Immer redet sie nur von ihren Söhnen weißt du von denen der Jüngere angeblich Stadtrat von Frascati geworden sein soll."
Manchmal ist Gianni froh über jeden Moment der Ruhe beim späten Käsekauf mit dem Fachgespräch, das dabei abfällt. In Rom ist schließlich zu Beginn der Ferien eine tiefe Ruhe eingekehrt. Die meisten Geschäfte sind geschlossen und Gianni muss seine rüstigen Greisinnen schließlich zu ihrer Zufriedenheit versorgen. Das ist sein Charakter und das ist das Wesen der "Italianita", der Lebenseinstellung und der Filme die den italienischen Nationalcharakter feiern wie ein Fest. Die hat es schon immer gegeben und immer wieder, aber so unprätentiös und so locker selbstverliebt bisher noch nie. Improvisiert und mit halbdokumentarischer Kamera machte di Gregorio seine bittersüße Alterskomödie bereits zum Sommerhit in Italien. Jetzt schickt er sich an, den Rest der Welt zu erobern. "Außer Gefühlen gibt es auf dieser Welt doch nichts von Wert", philosophiert di Gregorio und da ist es umso konsequenter, dass die alten Damen auch gar nicht mehr gehen wollen.
Tante des Hausverwalters: "Für das Ferragosto müssten wir schon ein bisschen was Besonderes machen."
Gianni: "Aber heute werden die Damen abgeholt."
Alle: "Nein, nein, nein, wir haben uns selber eingeladen."
Gianni: "Aber ich hab doch nichts mehr zu Essen im Haus."
Vermieter: "Kannst Du sie nicht zu dir nehmen?"
Gianni: "Wen?"
Vermieter: "Zwei Tage, meine Mutter."
Gianni: "Ich bin doch schon vollkommen überlastet."
Vermieter: "Nur zwei Tage. Sie sitzt nur vorm Fernseher. Verstehst Du?"
Bald hat der freundliche Gianni, gespielt von Regisseur und Drehbuchautor Gianni di Gregorio selbst, eine ganze Alten-WG mit vier abgeschobenen Müttern und Tanten am Hals, denen er ein schönes Festmahl zum Beginn der Ferienzeit bereiten soll. Unter den vier Laiendarstellerinnen befindet sich auch seine echte Tante. Und dann legen die Alten los: Sie streiten - am liebsten um die Zubereitung des Essens. Der ewige "Junggeselle" Gianni muss sich sogar gegen einige – nicht wirklich ernst gemeinte aber witzige – erotische Avancen zur Wehr setzen. Dann entdecken die alten Tanten ihre wechselseitigen Abneigungen, leben ihre Marotten hemmungslos aus und fordern die Geduld und die Kraft Giannis bis an die Grenze des Machbaren heraus.
Mutter: "Ich muss dir das jetzt Mal ganz offen sagen. Für mich ist diese Maria anstrengend. Immer redet sie nur von ihren Söhnen weißt du von denen der Jüngere angeblich Stadtrat von Frascati geworden sein soll."
Manchmal ist Gianni froh über jeden Moment der Ruhe beim späten Käsekauf mit dem Fachgespräch, das dabei abfällt. In Rom ist schließlich zu Beginn der Ferien eine tiefe Ruhe eingekehrt. Die meisten Geschäfte sind geschlossen und Gianni muss seine rüstigen Greisinnen schließlich zu ihrer Zufriedenheit versorgen. Das ist sein Charakter und das ist das Wesen der "Italianita", der Lebenseinstellung und der Filme die den italienischen Nationalcharakter feiern wie ein Fest. Die hat es schon immer gegeben und immer wieder, aber so unprätentiös und so locker selbstverliebt bisher noch nie. Improvisiert und mit halbdokumentarischer Kamera machte di Gregorio seine bittersüße Alterskomödie bereits zum Sommerhit in Italien. Jetzt schickt er sich an, den Rest der Welt zu erobern. "Außer Gefühlen gibt es auf dieser Welt doch nichts von Wert", philosophiert di Gregorio und da ist es umso konsequenter, dass die alten Damen auch gar nicht mehr gehen wollen.
Tante des Hausverwalters: "Für das Ferragosto müssten wir schon ein bisschen was Besonderes machen."
Gianni: "Aber heute werden die Damen abgeholt."
Alle: "Nein, nein, nein, wir haben uns selber eingeladen."
Gianni: "Aber ich hab doch nichts mehr zu Essen im Haus."