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Liebesliederabend
Besitze ich Dich?

Liebe ist selbstverständlich nicht gleich Besitztum. Doch so unschuldig sie anfangs noch wirkt, entwickelt sie sich später in unterschiedlichste Richtungen. Die deutschen Romantiker sahen sie aus verschiedenen Blickwinkeln. Nikola Hillebrand und Eric Schneider bringen diese in Liedern zusammen.

Am Mikrofon: Jonas Zerweck | 14.02.2021
    Eine junge Frau ist vor bläulichem Hintergund auf der rechten Bildseite zu sehen. Sie schaut mit energischem Blick nach links, vor ihr steht ein hölzernes Notenpult.
    Nikola Hillebrand bei ihrem Liebesliederabend im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks. (Deutschlandradio/Thomas Kujawinski)
    Gibt es etwas schöneres als die Liebe zu besingen? Wohl kaum ein Thema eignet sich so sehr dazu, wohl kaum etwas wurde so viel Melodien und Texten bedacht. Dieses Programm betrachtet unterschiedliche Facetten der Liebe. In der ersten Hälfte geht es von der jugendlichen Sentimentalität in Richard Strauß' Frühwerken über die Bitterkeit und Todesnähe der Mignon bei Hugo Wolf zur Feier ekstatischer Intimität bei Erich Wolfgang Korngold. Alles Musik, die sich ausnahmslos nach außen wendet.
    In einem holzgetäfelten Konzertsaal stehen viele Mikrofone, rechts im Bild ist eine junge Sängerin zu sehen, links ein Pianist am schwarzen Flügel.
    Nikola Hillebrand und Eric Schneider führen Liebeslieder auf: Für das Radiopublikum, aber ohne Zuschauer im Kammermusiksaal. (Thomas Kujawinski / Deutschlandradio)
    Die zweite Programmhälfte handelt zusätzlich von Besitz - oft der Liebe ein verwandtes Thema. Da sind die Brautlieder Robert Schumanns an seine Frau Clara und die radikalen Hingabe des Mädchens, wie sie in Viktor Ullmanns jugendlich-brausenden Liebesliedern beschrieben wird. Am Ende kehren wir zu Richard Strauss zurück. Er bricht die Liebe ironisch auf. Wirkt die Musik des ersten Teils vor allem extrovertiert, richtet die des zweiten den Blick nach innen.
    Richard Strauss (1864 - 1949)
    Die erwachte Rose AV 66
    Begegnung AV 72
    Weißer Jasmin op. 31,3
    Rote Rosen AV 76
    Hugo Wolf (1860 - 1903)
    Lieder der Mignon aus Wilhelm Meister von Johann Wolfgang von Goethe:
    Heiß' mich nicht reden
    Nur wer die Sehnsucht kennt
    So lasst mich scheinen
    Kennst du das Land
    Erich Wolfgang Korngold (1897 - 1957)
    Drei Lieder, op. 22:
    Was du mir bist
    Mit dir zu schweigen
    Welt ist stille eingeschlafen
    Robert Schumann (1810 - 1856)
    Der Nussbaum, op. 25,3
    Jemand, op. 25,4
    Lied der Braut I, op. 25,11
    Lied der Braut II, op. 25,12
    Die Soldatenbraut, op. 64,1
    Das verlassene Mägdlein, op. 64,2
    Viktor Ullmann (1898 - 1944)
    Liebeslieder op. 26 nach Gedichten von Ricarda Huch:
    Wo hast du all die Schönheit hergenommen
    Am Klavier
    Sturmlied
    Wenn je ein Schönes mir zu bilden glückte
    O schöne Hand
    Richard Strauss
    Das Rosenband, op. 36,1
    Schlechtes Wetter, op. 69,5
    Hat gesagt - bleibts nicht dabei, op. 36,3
    Nikola Hillebrand, Sopran
    Eric Schneider, Klavier
    Eine Aufnahme vom 11. Oktober 2020 aus dem Kammermusiksaal des Deutschlandfunks