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Liedermacherin und Ärztin Dota Kehr
"Auch Musik ist systemrelevant"

Dota Kehr hat gerade ein Album mit Texten der Dichterin Mascha Kaléko herausgebracht. Die Liedermacherin schielt nicht auf den Mainstream, dennoch trifft auch sie die Krise. "Es fehlt mir sehr aufzutreten", sagte sie im Deutschlandfunk.

Dota Kehr im Corsogespräch mit Sören Brinkmann |
Porträt der Liedermacherin Dota
Lieber Bühne als Krankenhaus - Die Musikerin und Ärztin Dota Kehr (Annika Weinthal)
Kritiker bezeichnen Dota Kehr als eine der besten zeitgenössischen Songschreiberinnen in Deutschland – und mit ihren Liedern zeige sie, dass Klang auch Inhalt verträgt. Gemeint sind ihre politischen, aber auch in Alltagsangelegenheiten oft poetischen Texte.
Ungewöhnlich also, dass sie für ihr aktuelles Album fremde Texte vertont hat. Von der Lyrikerin Mascha Kaléko. Und ungewöhnlich auch, dass sie dabei in ganz vielen Duetten zu hören ist. Zum Beispiel mit Max Prosa, Konstantin Wecker oder mit Hannes Wader. Mascha Kaléko habe Kehr durch ein Buch entdeckt. Sie schätze die einfache Sprache der Lyrikerin, die der neuen Sachlichkeit zugerechnet wird.
Open Air Konzerte mit höheren Eintrittspreisen
Auch Dota Kehr kann in Corona-Zeiten natürlich nicht vor Publikum auftreten. Dennoch ist sie immer noch gerne Musikerin, und hofft, dass sie im August eventuell eine kleine Tour mit ihrem Album "Kaléko" spielen kann."Vielleicht open air, aber so recht glaube ich nicht daran."
Ihr fehle es sehr aufzutreten. Außerdem gehe sie selber gerne auf Konzerte, sagte sie im Deutschlandfunk. Obwohl sie studierte Medizinerin ist, arbeite sie gerne als Musikerin. "Ich habe gerne Medizin studiert und wenn der Tag 60 Stunden hätte, könnte ich mir auch vorstellen für beides zu arbeiten. Trotzdem möchte ich behaupten, dass Musik auch systemrelevant ist, bzw auch Trost und Zerstreuung geben kann und das sind auch positive Beiträge."
Studioaufnahmen finanziert durch Konzerte
Wohnzimmerkonzerte, die gestreamt werden, seien besser als nichts, so Dota Kehr "aber es ersetzt nicht die Wärme eines aktuellen Konzerts."
Vor 10 bis 12 Jahren, erzählte die Liedermacherin, wäre so eine Krise der Livekonzerte nicht so verheerend gewesen, "damals gab es noch die Möglichkeit, Geld mit Tonträgern zu verdienen."
Das, so die Künstlerin, sei heute anders "mit Streaming kann man gar kein Geld verdienen und muss im Gegenteil die Studioaufnahmen aus Gagen querfinanzieren und deswegen hängen jetzt alle noch sehr viel mehr am Live-Geschäft als vor zehn Jahren."
Äußerungen unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.