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Lieferstreit
Russland dreht Ukraine den Gashahn zu

Russland hat die Gaslieferungen an die Ukraine mit sofortiger Wirkung gestoppt. Gestern Abend hatten sich beide Seiten nicht auf ein neues Abkommen einigen können. Hauptstreitpunkt war nach offiziellen Angaben der Preis für künftige Lieferungen.

Von Hermann Krause |
    Ein Druckventil an einer Gasleitung der ukrainische Speicherstation Bilche-Volytsko-Uherske steht auf null.
    Russland liefert kein Gas mehr an die Ukraine. (AFP / Alexander Zobin)
    Seit 10 Uhr Moskauer Zeit liefert der russische Energiekonzern Gazprom kein Gas mehr an die Ukraine. Das Unternehmen erklärte, die Regierung in Kiew habe für Juli kein Geld überwiesen; ohne Vorauszahlung aber werde kein Gas mehr Richtung Ukraine fließen.
    Hinzu kommt der Streit über den Preis pro tausend Kubikmeter. Verhandlungen in Kiew waren gestern erst einmal gescheitert. Der russische Ministerpräsident Medwedew erklärte, trotz aller Differenzen werde man der ukrainischen Regierung einen Rabatt von 40 Dollar pro tausend Kubikmeter gewähren. Dies genügt Kiew aber nicht; so fordert man dort einen Preisnachlass von 100 Dollar, was von Gazprom abgelehnt wurde.
    Die ukrainische Regierung erklärte daraufhin, sie kaufe nun Gas in anderen Staaten ein. Mit Ungarn, der Slowakei und Polen laufen Verhandlungen.
    Von dem Stopp der Lieferungen an die Ukraine soll angeblich die europäische Gasversorgung nicht betroffen sein, hieß es in Kiew. Experten aber bezweifeln dies.