Hans-Dietrich Genscher bleibe als heiterer, humorvoller Mensch in Erinnerung, der politisch schwierige Situationen mit seiner Leichtigkeit und mit seinem Witz überbrücken konnte, sagte Lindner über den ehemaligen Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, der in der in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Alter von 89 Jahren verstorben ist.
Neben seinen großen politischen Verdiensten für die deutsche Innen- und Außenpolitik würdigte Lindner ihn auch als "überzeugten Liberalen und überzeugtes FDP-Mitglied". Bis zum Schluss habe er mit der FDP mitgefiebert, er sei ein väterlicher Freund gewesen. Genscher habe mit der Gründung der GSG die Polizei in Deutschland "groß gemacht" und schon früh auf den Mittelstand und das Handwerk gesetzt. "In dieser Balance Bürgerrechtsliberalismus, Bildungspolitik und emanzipatorische Gesellschaftspolitik und einer Marktwirtschaft, die sich auf Mittelstand und Handwerk stützt, hat er eine ganze Bandbreite abgedeckt, wenn die FDP sich in diesem Sinne in seiner Tradition bewegt, dann liegen wir richtig", sagte Lindner.
Der private Genscher
Doch Genscher habe nicht nur Arbeit gekannt, sagte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner im Deutschlandfunk. Er sei vor allem eins gewesen: ein Familien-Mensch. Lindner betonte, dass es Hans-Dietrich Genscher immer wichtig gewesen sei, Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Der derzeitige FDP-Vorsitzende erinnert sich im Gespräch an viele Telefonate, bei denen er den ehemaligen Bundesaußenminister im Kreise seiner Familie erreichte. "Seine Mutter war ihm wichtig, seine Frau und insbesondere seine Enkelkinder waren ihm bedeutsam", so Christian Lindner.
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