Lehramtsstudium
Linke Aktivistin in Bayern nicht zum Referendariat zugelassen

In Bayern hat das Kultusministerium eine Lehramtsstudentin und linke Aktivistin nicht zum Referendariat zugelassen. Ein Sprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), wer nicht mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Verfassung stehe, den lasse man nicht in den staatlichen Schuldienst.

    Lisa Poettinger spricht bei einer Pressekonferenz.
    Klimaaktivistin Lisa Poettinger bei einer Pressekonferenz im Jahr 2023. (IMAGO / aal.photo / IMAGO / mufkinnphotos)
    Lehrkräfte hätten wie kaum eine andere Berufsgruppe Einfluss auf junge Menschen und ihre Entwicklung, hieß es weiter. Das Referendariat sollte eigentlich im Februar beginnen. Die 28-jährige Lisa Poettinger prüft nun juristische Schritte. Sie gilt als eine führende Stimmen der Klimaprotestbewegung in Bayern. Außerdem hat sie Demonstrationen unter dem Motto "Gemeinsam gegen rechts" organisiert. Sie selbst bezeichnet sich als Marxistin.

    Bayerisches Kultusministerium: Nichtzulassung nicht wegen Einsatz für Klimaschutz

    Der Sprecher des Kultusministeriums betonte laut epd zudem, dass die Nichtzulassung von Poettinger nicht auf ihrem Einsatz für den Klimaschutz gründe. Im Blickpunkt stünden "die Mitgliedschaft in und das Engagement für eine linksextremistische Gruppierung, gegenwärtig laufende strafrechtliche Ermittlungsverfahren sowie das öffentliche Billigen von Straftaten".
    Poettinger sprach in den sozialen Medien von "Berufsverbot". Sie kritisierte, wer sich in seiner Freizeit für Klimaschutz und Demokratie engagiere und dabei auch noch Begriffe verwende, die der Staatsregierung nicht gefielen, könne in Bayern für charakterlich ungeeignet erklärt werden, Kindern Englisch beizubringen.
    Diese Nachricht wurde am 11.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.