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Linken-Politiker Hahn zu Universiade-Bewerbung
"Eine solche Veranstaltung passt zu Deutschland"

Die Weltspiele der Studierenden 2025 in Deutschland? "Das halte ich für unterstützenswert", sagte Linken-Politiker André Hahn im Dlf. Nach Dlf-Informationen ist die Metropolregion Rhein-Ruhr mittlerweile einzige deutsche Kandidatin für die Ausrichtung der Universiade 2025.

André Hahn im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Das Team Deutschland marschiert bei der Eröffnungsfeier der Universiade 2017 in Taipeh ins Stadion.
Team Deutschland bei der Eröffnungsfeier der Universiade 2017 in Taipeh. (Klaus Bardenhagen)
Nach Einschätzung von André Hahn würde es auch in der deutschen Bevölkerung "Unterstützung geben" für eine Ausrichtung der Weltspiele der Studierenden in Deutschland. "Ich glaube, dass die Menschen in Deutschland grundsätzlich sportbegeistert sind", sagte der Bundestagsabgeordnete der Partei "Die Linke" in der Sendung "Sport am Sonntag", "und deshalb kann sowohl eine Universiade als auch eine Fußball- oder Leichtathletik-EM in Deutschland stattfinden."
Besseres Image als Olympia
Der Universiade, so erklärte Hahn, der auch im Sportausschuss des Bundestags sitzt, hafte nicht so ein negatives Image an wie den Olympischen Spielen. Zuletzt waren ja gleich zwei deutsche Bewerbungen um die Ausrichtung Olympischer Spiele gescheitert, weil sie in Volksentscheiden abgelehnt wurden: Sowohl die Münchner Bewerbung für die Winterspiele 2022 als auch die Hamburger Kandidatur für die Sommerspiele 2024.

Kosten von 150 bis 180 Millionen Euro
André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion am 15.10.2015 im Paul-Löbe-Haus in Berlin vor einer Sitzung des NSA-Untersuchungsausschusses in Berlin.
André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Linksfraktion (dpa / picture-alliance / Kay NIetfeld)
"Bei Olympischen Spielen", so Hahn, "geht es auch um Vermarktung, um Kommerz, um Verdrängung von Menschen aus ihren angestammten Gegenden, um riesige Neubauten, die für die Sportanlagen nötig sind - all das ist bei der Universiade nach den Plänen, die ich kenne, nicht gegeben." Demnach wolle die deutsche Bewerbung für die Universiade 2025 sich etwa zum Großteil auf bereits vorhandene Sportstätten konzentrieren und plane "keine großartigen Neubauten".
Die Pläne, die André Hahn anspricht, stammen aus Nordrhein-Westfalen - dem Bundesland, aus dem die mittlerweile einzige deutsche Kandidatin für die Ausrichtung der Studierenden-Weltspiele 2025 kommt: die Metropolregion Rhein-Ruhr. Die anderen Bewerber - Leipzig, Frankfurt am Main und Berlin - haben nach Dlf-Informationen bereits aus unterschiedlichen Gründen abgesagt.
Diskussion im Sportausschuss
Image hin oder her - auch eine Universiade gibt es nicht umsonst. Kosten zwischen 150 und 180 Millionen Euro würden auf die ausrichtende Region zukommen, die wohl zu einem Großteil auch von Bund, Land und Kommune mitgetragen werden müssten. Laut André Hahn wäre dieses Geld jedoch gut investiert - sofern es nachhaltig passiere.
Am kommenden Mittwoch (16.10.) diskutiert der Sportausschuss des Deutschen Bundestags über die deutsche Bewerbung um die Ausrichtung der Universiade 2025. Die Entscheidungshoheit hat jedoch der Weltverband des Hochschulsports.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.