Der 43-Jährige wird für sein Buch "Boussole" - zu deutsch Kompass - ausgezeichnet. Darin geht es um die schlaflose Nacht eines Wiener Musikwissenschaftlers, der sich an seine Reisen, seine Lektüren und Arbeiten über den Orient erinnert. In dem mal essayistisch, mal poetisch geschriebenen Roman geht es dabei auch um das Verhältnis zwischen der östlichen und westlichen Welt.
Die Figur des Romans erinnert stark an Mathias Énards Leben, wie der Autor selber erklärt: "Ich habe Arabisch und Persisch im Institut für orientalische Sprachen studiert. Wie meine Figuren bin ich durch Ägypten, Syrien oder den Iran gefahren. Ich habe versucht, diese lange Geschichte zu rekonstruieren, die der Liebe zum Orient, der Leidenschaft für den Orient und die der Liebespaare, die sie am besten repräsentieren."
Énard über Auszeichnung "außerordentlich glücklich"
Auf die Bekanntgabe, dass er den rennomierten Prix Goncourt bekommt, zeigte sich Énard auch im Namen seines Verlags Actes Sud "überrascht" und "außerordentlich glücklich".
Von dem in Barcelona lebenden Schriftsteller sind in Deutschland unter anderem die Bücher "Zone" und "Straße der Diebe" erschienen.
Der erstmals 1903 vergebene Prix Goncourt gilt als der bedeutendste Literaturpreis Frankreichs. Er ist symbolisch mit zehn Euro dotiert, doch die ausgezeichneten Bücher erreichen für gewöhnlich eine sehr hohe Auflage.
Der erstmals 1903 vergebene Prix Goncourt gilt als der bedeutendste Literaturpreis Frankreichs. Er ist symbolisch mit zehn Euro dotiert, doch die ausgezeichneten Bücher erreichen für gewöhnlich eine sehr hohe Auflage.
(pr/tzi)