Die Schirmherrin des Projekts sagte im Deutschlandfunk, die Bundesrepublik müsse sich dazu bekennen, dass die Vertreibung durch den Nationalsozialismus die erste Vertreibung aus Deutschland hinaus gewesen sei und dass dieses Thema zum großen Thema Nationalsozialismus gehöre.
Der deutsche Staat solle sich deshalb an der Errichtung des Museums beteiligen, damit es endlich einen zentralen Ort der Erinnerung gebe.
Bundespräsident bekennt sich zu dem Projekt
Die Stiftung Exilmuseum plant seit Jahren den Bau eines "Museum des Exils" am ehemaligen Anhalter Bahnhof, der Ausgangspunkt vieler Fluchten war. Die Kosten eines Neubaus nach Plänen der dänischen Architektin Dorte Mandrup werden auf 50 bis 60 Millionen Euro geschätzt. Etwa ein Drittel davon sind als private Spenden eingegangen, öffentliche Gelder sind beantragt. Der Bund hat bisher keine Gelder zugesagt. Kürzlich bekannte sich aber Bundespräsident Steinmeier zu dem Projekt.
Hertha Müller hatte bereits 2011 in einem offenen Brief an die damalige Bundeskanzlerin Merkel für das Vorhaben geworben. Das Museum soll möglichst bis 2028 fertig sein. Während des Zweiten Weltkrieges waren rund 60 Millionen Menschen Teil globaler Fluchtbewegungen. Das Museum will unter anderem die Schicksale von Entwurzelten nachzeichnen, auch die Fluchterfahrungen der Gegenwart sollen einfließen.
Diese Nachricht wurde am 08.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.