Der 31-Jährige ist einer der jüngsten mit dem begehrten Prix Goncourt Ausgezeichneten.* Dieses Buch sei tatsächlich dasjenige auf der Nominiertenliste, das die Auszeichnung verdient habe, sagte Dirk Fuhrig. Es sei sicher keine politische Wahl gewesen, dass es von einem senegalesischen Autor stamme, habe sicher keine Rolle gespielt.
Ein Buch und sein verschwundener Autor
Der Roman über einen jungen Literaten aus dem Senegal, der in Paris ein legendäres Buch aus dem Jahr 1938 entdeckt und sich auf die Spuren des auf mysteriöse Weise verschwundenen Autors macht, sei herausragend. Trotz seiner Länge von 500 Seiten sei der Roman gut zu lesen, sehr spannend und sehr literarisch.
Mohamed Mbougar Sarr wurde 1990 im Senegal geboren und lebt heute in Frankreich. Sein Roman Terre ceinte wurde ausgezeichnet mit dem French Voices Grand Prize, dem Prix Ahmadou Kourouma und dem Grand Prix du Roman Métis. Bislang erschienen von Sarr vier Romane. Terre ceinte erschien unter dem Titel Brotherhood auch in englischer Sprache.
Der Roman stellt wichtige Fragen
"Es geht eingebettet in die spannende Rahmenhandlung um viel mehr", so Dirk Fuhrig, es frage, "wie die afrikanische Literatur in Frankreich anerkannt ist, wie sichtbar die Autoren sind und wieviel Rassismus es im Literaturbetrieb gibt".
Solche Fragen würden in sehr literarischer Form verhandelt und mit unterschiedlichen literarischen Stilmitteln. Das Spektrum reiche von langen Passagen in Thomas-Mann-Manier bis zu kurzen hingeworfenen Einwürfen. Diese Vielfalt mache die Qualität des Romans aus.
Mohamed Mbougar Sarr sei lange unter dem Radar geflogen, das aktuelle Buch aber habe viele Leserinnen und Leser gefunden und um die internationalen Rechte habe es eine regelrechte Bieterschlacht gegeben.
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