++ 22:45 Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist zum Teil auf dem Video einer Auto-Kamera (Dashcam) festgehalten. In dem Film ist zu sehen, wie der schwarze Lkw ungebremst in Richtung des hell erleuchteten Marktes an der Gedächtniskirche rast. Sekunden später fliehen Menschen vom Breitscheidplatz.
++ 21:20 Der Tatverdächtige Anis Amri soll sich kurz nach dem Anschlag in Berlin-Moabit aufgehalten haben. Der RBB veröffentlichte am Abend Observationsbilder, die den 24-Jährigen in der Nacht zu Dienstag zeigen sollen. Ort der Observation war demnach eine Moschee in Moabit, die heute Morgen von der Polizei durchsucht worden war. Außerdem sollen die Aufnahmen zeigen, dass sich der Flüchtige in den Nächsten vom 14. und 15. Dezember bereits dort aufgehalten hatte.
++ 20:50 Mit einem Konzert am Brandenburger Tor wollen Berliner Künstler und Politiker morgen der Opfer des Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt gedenken. Neben dem Gedenken an die Toten solle unter dem Motto "Together Berlin" für das Leben, gemeinsame Werte und Freiheit demonstriert werden, teilten die Veranstalter mit. Unter anderem sollen die Musiker Max Giesinger, Elen, Graham Candy, The Dark Tenor, Sebastian Hämer sowie Triple L und Valerio Lombardo auftreten. Es werden Zehntausende Besucher erwartet. Rund 320 Einsatzkräfte sind den Angaben zufolge eingeplant, zudem sollen gepanzerte Fahrzeuge auffahren. Das Brandenburger Tor werde gesperrt. Die Besucher sollen durch vier Zugänge auf das Gelände kommen.
++ 20:12 Deutsche und Polen haben in der Berliner St.-Johannes-Basilika der Opfer des Anschlags gedacht. Unter den zwölf Toten war auch ein Lastwagenfahrer aus Polen. Der 37-Jährige, der für eine Spedition bei Stettin arbeitete, wurde nach der Gewalttat tot in der Fahrerkabine gefunden. Die St.-Johannes-Basilika ist eine Anlaufstelle für Polen, die in Berlin leben. Zu dem Gottesdienst kamen schätzungsweise 200 bis 300 Besucher. Unter den Teilnehmern war auf der CDU-Politiker Karl-Georg Wellmann, der Mitglied der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe im Bundestag ist. Über den Toten sagte er in einer Ansprache: "Er war ein Held." Der Lkw-Fahrer soll nach Erkenntnissen der Polizei noch kurz vor dem Anschlag mit dem Attentäter im Führerhaus gekämpft haben, bis dieser ihn erschoss. So habe er möglicherweise Schlimmeres verhindert.
++ 19:36 Warum hat der mutmaßliche Täter seinen Ausweis im Lkw liegengelassen? Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho hält das keineswegs für einen Fehler oder ein Versehen: Vielmehr handele es sich dabei um eine bewusste Strategie von Terroristen, die "Teil einer psychologischen Kriegsführung" sei, sagte er im Deutschlandradio Kultur.
++ 18:33 "Es riecht zwar wieder nach Glühwein und Gebäck - eine festliche Stimmung wird aber wenn überhaupt erst nach und nach wieder aufkommen können" - unser Reporter hat sich auf dem wieder eröffneten Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche umgeschaut und -gehört.
++ 18:05 Die Ermittler haben laut Bundesanwaltschaft heute verschiedene Orte in Berlin und Nordrhein-Westfalen untersucht, an denen sich der Verdächtige aufgehalten haben soll. Zudem sei ein Reisebus in Heilbronn kontrolliert worden. Festnahmen gab es keine. Die Sprecherin des Generalbundesanwalts bestätigte, dass am und im Lkw Fingerabdruckspuren von Amri gefunden wurde. "Wir gehen davon aus, dass Amri den Lkw gesteuert hat." Gegen ihn sei nun ein Haftbefehl erwirkt worden. Sie sagte weiter, man fahnde gemeinsam mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach Amri. Zu Einzelheiten äußerte sie sich nicht, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
++ 16:14 Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Bundesjustizminister Heiko Maas haben sich beim BKA über den aktuellen Stand der Ermittlungen informiert. De Maizière sagte, es gebe neben den gefundenen Fingerabdrücken weitere Hinweise, die nahelegten, dass Anis Amri der Täter sei. Er betonte, dass der Fokus derzeit auf der Fahndung nach dem Täter liege. Auch Maas sagte, es sei nun die größte Verantwortung, den Täter zu fassen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, es werde mit "großem Elan" und hoher Professionalität gearbeitet. Deswegen sei sie zuversichtlich, dass "wir die Bewährungsprobe bestehen können". Man schulde den Angehörigen der Opfer und den Verletzten "bestmögliche Arbeit". Merkel sagte, sie sei stolz, wie besonnen der Großteil der Menschen auf den Anschlag reagiert habe. "Wir haben lange gewusst, dass wir Zielscheibe des internationalen Terrorismus sind, wenn der Fall dann eintritt, ist es aber etwas ganz anderes." In den vergangenen Jahren habe es aber schon "erhebliche Anstrengungen" gegeben, um der terroristischen Gefahr besser begegnen zu können. Als Beispiele nannte sie die Zusammenarbeit der Behörden von Bund und Ländern sowie die Internetüberwachung.
++ 15:38 Das BKA bittet erneut um Hinweise - allerdings nur an folgende Stellen:
++ 15:26 Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) informieren sich zur Stunde bei BKA-Chef Holger Münch über den aktuellen Stand der Ermittlungen. Gegen 15.45 Uhr werden Sie vor die Presse treten.
++ 13:36 Uhr Die Bundesanwaltschaft kündigt an, noch heute Einzelheiten zu den Ermittlungen bekanntzugeben.
++ 12:22 An der Fahrertür des Lkw, der am Montagabend in einen Weihnachtsmarkt gefahren war, sollen Fingerabdrücke von Anis Amri gefunden worden sein. Das berichten Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR. Die Indizien auf eine Täterschaft Anis Amris würden sich in diesem Fall erhärten.
++ 12:09 Die Sicherheitsbehörden sollen nach Informationen des "Spiegel" bereits vor Monaten vage Hinweise darauf gehabt haben, dass der Terrorverdächtige Anis Amri sich in der Islamistenszene als möglicher Selbstmordattentäter anbot. Allerdings seien die Amris Äußerungen aus der Telekommunikationüberwachung so verklausuliert gewesen, dass sie nicht für eine Festnahme gereicht hätten, berichtet das Magazin.
++ 11:38 Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) äußerte sich bei einem Besuch bei Soldaten in Afghanistan zur Attacke vom Montag. "Dieser unglaublich bittere und brutale Anschlag in Berlin hat den Menschen in Deutschland wieder auf schmerzliche Art vor Augen geführt, dass der Terror keinen Unterschied macht - weder zwischen Personen noch zwischen Nationen oder Orten", sagte die CDU-Politikerin in Masar-i-Scharif. Frieden und Freiheit seien nicht selbstverständlich. Deutschland handle weiter entschlossen gegen den Terror - ob in der Heimat oder in Afghanistan. Von der Leyen dankte den Soldaten für ihren Einsatz.
++ 11:30 Der Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz, Ort des Anschlags mit zwölf Toten vom Montag, öffnet heute wieder - allerdings ohne Partymusik und auffällige Beleuchtung. Mit Betonblöcken ist der Markt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zusätzlich gesichert.
++ 10:33 Die Bundesanwaltschaft hat Medienberichte dementiert, dass es vier Festnahmen von Kontaktpersonen von Anis Amri gibt. "Nein, das ist nicht so", sagte ein Sprecher der obersten Ermittlungsbehörde in Karlsruhe der Nachrichtenagentur Reuters. "Uns ist keine Festnahme bekannt", sagte er weiter. Die "Bild"-Zeitung hatte berichtet, dass es die Festnahmen in Dortmund gegeben habe.
++ 9:42 Ein Bruder des Verdächtigen Anis Amri hat diesen aufgerufen, sich zu ergeben. "Ich bitte ihn, sich der Polizei zu stellen", sagte Abdelkader Amri der Nachrichtenagentur AP. Die Familie in Oueslatia (Tunesien) sei erschüttert über die Nachrichten von dem Anschlag. "Wenn bewiesen wird, dass er verwickelt war, sagen wir uns von ihm los", sagte Abdelkader Amri. Möglicherweise sei sein Bruder in einem italienischen Gefängnis radikalisiert worden, wo er eingesessen habe, nachdem er Tunesien verlassen hatte.
++ 9:20 Die dänische Polizei hat den Hafen von Grenaa in Jütland sowie eine Fähre nach dem Terrorverdächtigen Amri durchsucht. Es habe gestern Abend gegen 22:30 Uhr einen Hinweis gegeben, wonach Amri sich im Hafen von Grenaa befinden könne, so die dänische Polizei. Die Fahnder hätten aber keine Hinweise auf Amris Anwesenheit gefunden. Auch die weitere Umgebung des Hafens in Grenaa sei unter anderem mit Hundestaffeln in der Nacht durchsucht wurden. Die Fähre habe am Morgen Richtung Schweden abgelegt.
++ 8:37 Die Polizei in Kleve hat bestätigt, dass sie die Asylunterkunft in Emmerich durchsucht hat, in der der mutmaßliche Attentäter Amri zeitweise gemeldet gewesen sein soll.
++ 7:29 Als Folge des Anschlags hat die Polizei heute Morgen eine Flüchtlingsunterkunft in Emmerich in Nordrhein-Westfalen untersucht. Das berichten verschiedene Medien. An der Aktion sollen rund 100 Polizeibeamte beteiligt gewesen sein. Sie habe eine Stunde gedauert, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Über das Ergebnis war zunächst nichts bekannt. Der dringend tatverdächtige Tunesier Anis Amri soll in einer Asylbewerberunterkunft in Emmerich bei Kleve gemeldet gewesen sein, berichtete "Spiegel Online".
++ 7:20 Wie die Behörden im Fall des verdächtigen Tunesiers Anis Amri gearbeitet hätten, lasse ihn erschüttert zurück, sagte der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet im DLF. Dass ein Mann, der als Gefährder eingestuft werde, von der Bildfläche verschwinde, könne nicht sein. Notwendig seien jetzt eine detaillierte Aufarbeitung - und mehr gesetzliche Möglichkeiten.
++ 07:00 Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) sieht angesichts von 500 sogenannten Gefährdern in Deutschland politischen Handlungsbedarf. Nicht alle von ihnen könnten rund um die Uhr überwacht werden, sagte der Vizevorsitzende des BDK, Sebastian Fiedler, im DLF. Er forderte eine Aufstockung des Personals um eine "hohe fünfstellige Zahl". Auch Fußfesseln könnten eine Maßnahme sein. Forderungen der CSU nach der Festsetzung von Gefährdern wies Fiedler als nicht rechtsstaatlich zurück.
++ 6:32 Unter den Todesopfern des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist auch eine israelische Frau. Dies bestätigte heute ein Sprecher des israelischen Außenministeriums. Die Frau war mit ihrem Mann auf dem Weihnachtsmarkt und wurde nach dem Anschlag am Montagabend als vermisst gemeldet. Ihr Mann, ebenfalls israelischer Staatsbürger, wurde bei der Attacke schwer verletzt, schwebt aber laut Nachrichtenseite "ynet" nicht in Lebensgefahr.
++ 5:26 Der Tatverdächtige Anis Amri soll sich im Internet über den Bau von Sprengsätzen informiert haben und direkte Kontakte zum sogenannten "Islamischen Staat" gehabt haben. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung af Aussagen amerikanischer Offizieller. Der Zeitraum, auf den sich diese Angaben beziehen, ist allerdings unklar. Dem Bericht zufolge stand Amri mindestens einmal via Telegram, einem Messengerdienst, in Kontakt zum IS.
Die Ereignisse des gestrigen Tages können Sie in einem vorigen DLF24-Liveblog nachlesen.
(vic/nin)