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+++Live-Ticker zum Putschversuch in der Türkei+++
Über 2.700 Richter abgesetzt

Die türkische Regierung hat die Lage nach eigenen Angaben wieder komplett unter Kontrolle. Präsident Erdogan kündigt harte Strafen gegen die Putschisten an. Die Zahl der Toten ist nochmals gestiegen. Jetzt wurden über 2.700 Richter abgesetzt. Verfolgen Sie die Ereignisse in unserem Live-Ticker.

    Menschen mit türkischen Flaggen auf den Straßen Ankaras.
    Menschen mit türkischen Flaggen auf den Straßen Ankaras. (afp/Altan)
    +++16.30 Uhr +++ Die türkische Nationalversammlung ist im beschädigten Parlamentsgebäude in Ankara zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Die Abgeordneten verharrten in einem Moment der Stille, bevor die Nationalhymne abgespielt wurde, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
    +++16.14 Uhr +++ Die türkischen Behörden haben nach offiziellen US-Angaben den Zugang zur Luftwaffenbasis Incirlik abgeriegelt. Die lokalen Behörden erlaubten keinen Zugang zur Basis, teilte das US-Konsulat mit. Auch der Strom sei dort abgestellt worden.
    +++15.35 Uhr +++ Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Putschversuch auf das Schärfste verurteilt. Sie sagte in Berlin, das Blutvergießen in dem Land müsse ein Ende haben. Panzer in den Straßen und Luftangriffe gegen die Bevölkerung seien Unrecht. Zugleich mahnte Merkel, im Umgang mit den Verantwortlichen müsse die Rechtsstaatlichkeit gewahrt werden.
    +++14.04 Uhr +++ Nach dem Putschversuch sind laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu 2.745 Richter abgesetzt worden. Zudem seien fünf Mitglieder des Hohen Rats der Richter und Staatsanwälte in Ankara vom Dienst entbunden worden. Gegen sie liefen Ermittlungen, hieß es zur Begründung.
    +++13.27 Uhr +++ Ein Putschversuch zur Unzeit, so könnte man die Sicht der EU beschreiben. Denn das Verhältnis zwischen EU und Türkei ist seit Monaten angespannt. Die Sorge ist nun groß, dass das Verhältnis in Zukunft noch komplizierter werden könnte, berichtet DLF-Korrespondent Jörg Münchenberg aus Brüssel.
    +++13.12 Uhr +++ Ministerpräsident Yildirim hat Ländern gedroht, die den Erdogan-Rivalen Gülen unterstützen. Er sagte in Ankara, jeder, der sich hinter den islamischen Prediger stelle, sei im Krieg mit seinem Land. Die türkische Regierung macht den in den USA lebenden Gülen und seine Anhänger für den Umsturzversuch verantwortlich. Dieser wies die Vorwürfe zurück und verurteilte den Aufstand von Teilen des Militärs.
    +++12.46 Uhr +++ In Griechenland landete ein türkischer Militär-Hubschrauber. Nach Angaben der dortigen Polizeibehörde baten die acht Insassen um politisches Asyl und wurden festgenommen. Das türkische Außenministerium verlangte ihre Auslieferung.
    +++12.35 Uhr +++ Das Auswärtige Amt rät Reisenden in Istanbul und Ankara nach dem Putschversuch zu äußerster Vorsicht. Die Bundesregierung steht hinter der türkischen Regierung, und die Erdogan-Anhänger in Deutschland zeigen ihren Rückhalt auf der Straße. Es gibt aber auch besorgte Töne aus Deutschland, berichtet DLF-Korrespondent Klaus Remme.
    +++12.29 Uhr +++ Der türkische Präsident Erdogan ruft die Bevölkerung in einer SMS auf, für Demokratie und Frieden einzustehen. Die Menschen sollten sich auf den Straßen einem "kleinen Kader" entgegenstellen.
    der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (AFP / Adem Altan)
    +++12.11 Uhr +++ Georgien hat eine Grenze zur Türkei geschlossen. Ministerpräsident Giorgi Kwirikaschwili sagte, er habe mit seinem Sicherheitsrat die Lage in der Türkei und die daraus folgende Instabilität in der Region erörtert.
    +++11.46 Uhr +++ Bei dem Putschversuch in der Türkei sind nach jüngsten Regierungsangaben neben den 104 Putschisten mehr als 160 Menschen getötet worden.
    +++11.28 Uhr +++ Die türkische Militärspitze will gegen Anhänger des islamischen Geistlichen Fethullah Gülen in den eigenen Reihen vorgehen. Der kommissarische Generalstabschef Dündar sagte, die Streitkräfte seien entschlossen, Mitglieder einer "Parallel-Struktur" zu entfernen. Erdogan hatte seinen in den USA lebenden Erzfeind, Gülen, für den Putschversuch verantwortlich gemacht. Gülen weist die Vorwürfe entschieden zurück.
    +++11.20 Uhr +++ Die Sicherheitsmaßnahmen auf der auch von der Bundeswehr genutzten Luftwaffenbasis Incirlik im Süden der Türkei sind erhöht worden. "Es handelt sich um eine routinemäßige, vorsorgliche Erhöhung der Bereitschaftsstufe zum Schutz der Soldaten", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.
    Der türkische Luftwaffenstützpunkt Incirlik nahe Adana aus der Ferne fotografiert. Man sieht Hangars und ein Flugzeug.
    Der türkische Luftwaffenstützpunkt Incirlik nahe Adana. (afp/str)
    +++11.02 Uhr +++ Die Lage nach dem Putschversuch ist dem türkischen EU-Minister Omer Celik zufolge "zu 90 Prozent unter Kontrolle". Allerdings würden noch einige Armeekommandeure von Putschisten als Geiseln gehalten.
    +++10.55 Uhr +++ Armeechef Dündar sagte, bei den Kämpfen seien 41 Polizisten, zwei Soldaten, 47 Zivilisten und 104 Verschwörer ums Leben gekommen. Es seien vor allem Offiziere der Luftwaffe, der Militärpolizei und der Panzerverbände am Putschversuch beteiligt gewesen.
    +++10.27 Uhr +++ Bundeaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) äußert sich "zutiefst beunruhigt" über den Putschversuch in der Türkei. "Alle Versuche, die demokratische Grundordnung der Türkei mit Gewalt zu verändern, verurteile ich auf das Schärfste", sagte Steinmeier in Berlin. Er rufe alle Beteiligten dazu auf, die demokratischen Institutionen zu respektieren. Steinmeier beraumte ein Treffen des Krisenstabs der Bundesregierung an.
    Außenminister Frank Walter Steinmeier bei einem Treffen mit Russlands Außenminister
    Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). (imago/ITAR-TASS)
    +++10.15 Uhr +++ Neben den Putschisten sollen laut dem kommissarischen Armeechef Dündar auch 47 Zivilisten ums Leben gekommen sein. Insgesamt ist von 194 Toten die Rede.
    +++10.09 Uhr +++ Die Armee spricht inzwischen von 104 getöteten mutmaßlichen Putschisten.
    +++09.45 Uhr +++ Die Operationen gegen Putschisten im Armee-Hauptquartier in Ankara dauern an. Aus Regierungskreisen hieß es, am Samstagmorgen hätten Teilnehmer des Umsturzversuches noch aus dem Gebäude geschossen. "Das ist im Moment ihr letzter Stützpunkt."
    +++09.02 Uhr +++ Die Zahl der bei dem versuchten Militärputsch in der Türkei getöteten Menschen ist auf rund 90 gestiegen. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
    +++08.49 Uhr +++ Der türkische Generalstabschef Hulusi Akar soll nach seiner Befreiung wieder den Oberbefehl im Kampf gegen die Aufständischen übernehmen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolou.
    Menschen in Istanbul stehen um und auf Panzern des türkischen Militärs. Im Hintergrund die Bosporus-Brücke.
    Menschen in Istanbul feiern die türkischen Militärs. (AP)
    +++08.41 Uhr +++ Die Zahl der festgenommenen Militärangehörigen ist offenbar deutlich angestiegen. Ein Regierungsvertretreter spricht von 1.563 Festnahmen. Diese hätten im ganzen Land stattgefunden.
    +++08.23 Uhr +++ Bei Luftangriffen der Putschisten auf das Parlament in Ankara ist das Gebäude der türkischen Nationalversammlung stark beschädigt worden. Auf Fernsehbildern sind Trümmer, zerborstene Scheiben und gravierende Schäden am Mauerwerk zu sehen. Aus Regierungskreisen hieß es, die Umstürzler aus der Armee hätten zuvor sowohl Hubschrauber als auch F-16-Kampfflugzeuge unter ihre Kontrolle gebracht.
    +++08.15 Uhr +++ Grünen-Chef Cem Özdemir sieht die Zukunft der Türkei nach dem Putschversuch pessimistisch. Präsident Erdogan misstraue Allen und werde dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederhole, sagte Özdemir im Deutschlandfunk. In der jetzigen Situation sei es nicht ratsam, sich ihm in den Weg zu stellen.
    Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Grünen, spricht am 10.10.2015 beim Landesparteitag der baden-württembergischen Grünen in Pforzheim (Baden-Württemberg)
    Der Bundesvorsitzende der Grünen, Cem Özdemir (picture alliance / dpa / Uli Deck)
    +++07.59 Uhr +++ Russland äußerte Besorgnis. "Wir sind daran interessiert, dass die Vorgänge in der Türkei so schnell wie mögliche auf legitime Weise enden und das Land zum Weg der Stabilität, Berechenbarkeit und Rechtsstaatlichkeit zurückkehrt", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Einen Kontaktversuch zwischen Präsident Wladimir Putin und dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan habe es nicht gegeben.
    Der Kreml in Moskau
    Der Kreml in Moskau (dpa/Jens Kalaene)
    +++07.51 Uhr+++ Vor der türkischen Botschaft in Berlin haben bis zu 2.000 Menschen gegen den Putschversuch in der Türkei protestiert. Wie die Polizei mitteilte, verlief die Kundgebung friedlich. In Essen strömten nach den Berichten über den Putschversuch bis zu 5.000 Menschen vor das türkische Generalkonsulat.
    +++07.43 Uhr+++ Der türkische Generalstabschef Hulusi Akar soll befreit und in Sicherheit sein. Zuvor hatte es geheißen, Putschisten hätten ihn als Geisel genommen. Die Regierung ernannte deshalb General Ümit Dündar zum kommissarischen Armeechef.
    +++07.30 Uhr+++ Das Auswärtige Amt ruft Reisende in Istanbul und Ankara zu äußerster Vorsicht auf.
    +++07.05 Uhr+++ Das Hauptquartier der Armee soll wieder weitgehend unter Kontrolle der Regierungskräfte sein.
    +++06.46 Uhr+++ Nach dem Putschversuch sind in der Türkei mehr als 750 Angehörige des Militärs festgenommen worden. Das teilte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu mit.
    +++06.38 Uhr+++ Nach den Worten von EU-Ratspräsident Tusk ist die Lage in der Türkei von einer Stabilisierung "weit entfernt", auch wenn die Situation inzwischen unter Kontrolle zu sein scheine.
    Der EU-Ratspräsident Donald Tusk (23.11.2015).
    Der EU-Ratspräsident Donald Tusk. (dpa / picture-alliance / Ian Langsdon)
    +++06.13 Uhr+++ Die Zahl der Toten bei dem Putschversuch wird von Seiten der Regierung inzwischen mit 60 angegeben.
    +++05.24 Uhr+++ Ministerpräsident Yildirim hat alle Parteien für Samstagnachmittag zu einer Sondersitzung ins Parlament bestellt, wie Lokalmedien berichteten.
    +++04:44 Uhr+++ Regierungskreisen zufolge wurden in Ankara während des Putschversuchs 42 Menschen getötet. Die meisten davon seien Zivilisten. Es seien 13 Soldaten festgenommen worden, die versucht hätten, den Präsidentenpalast zu betreten.
    +++04.30 Uhr+++ Ministerpräsident Yildirim sagt laut CNN Türk, aufständische Soldaten feuerten in Istanbul und Ankara weiter aus der Luft.
    +++03.51 Uhr+++ Die Putschisten haben nach Angaben von Präsident Erdogan dessen Generalsekretär entführt. Auch gebe es keine Informationen über den Generalstabschef, sagte er.
    +++03.40 Uhr+++ Beim Putschversuch sind offenbar zahlreiche Menschen verletzt worden. Allein in das Haydarpasa-Numune-Krankenhaus seien mindestens 150 Verletzte aufgenommen worden, sagte ein Vertreter der Klinik der Nachrichtenagentur AP. Er wollte nicht sagen, ob es Tote gab. Der Sender NTV hatte gemeldet, dass sechs Tote in die Einrichtung gebracht worden seien.
    +++03.25 Uhr+++ Präsident Erdogan sagt dem Sender Fox TV zufolge, es habe den Versuch eines Aufstandes gegeben gegen die Solidarität und die Einheit des Landes. Diejenigen, die daran beteiligt seien, würden die nötige Antwort erhalten, unabhängig davon, aus welchen Institutionen sie stammten, ergänzt Erdogan.
    +++03.20 Uhr+++ Der Sender NTV berichtete, in Istanbul seien 50 am Putschversuch beteiligte Soldaten festgenommen worden.
    +++03.15 Uhr+++ Die in Istanbul lebende Journalistin Cigdem Akyol sagte im Deutschlandfunk, es herrsche ein "Riesenchaos". Nach der Meldung über den Putsch habe es erstmal ratlose Gesichter gegeben, dann Hamsterkäufe. Es sei immer noch unklar, was genau passiere, aber: "Die Regierung hat die Situation nicht unter Kontrolle." Es gebe Schüsse und Detonationen. Akyol betonte, die Menschen in der Türkei seien traumatisiert von den Militärputschen der Vergangenheit, deswegen gebe es auch keine Mehrheit dafür.
    +++03.08 Uhr+++ ARD-Korrespondent Reinhard Baumgarten berichtete, dass die Lage weiter unübersichtlich sei. Von seinem Studio in Istanbul aus seien immer wieder Schüsse zu hören. Explosionsgeräusche könnten auch davon kommen, dass Kampfflugzeuge beim Überflug die Schallmauer durchbrächen. Er sieht den Putsch als wahrscheinlich gescheitert an: "Das müsste eigentlich gelaufen sein, wenn es ein ernsthafter Putsch ist."
    +++03.00 Uhr+++ Bilder des Senders NTV zeigen den in Istanbul gelandeten Präsident Erdogan, umgeben von Anhängern.
    +++02.43 Uhr+++ Reuters berichtet, dass es zwei weitere Explosionen an Parlament in Ankara gegeben hat. Zudem gebe es eine laute Detonation am Atatük-Flughafen in Istanbul.
    +++02.42 Uhr+++ Der Sender CNN Türk berichtet, dass Soldaten ins Studio eingedrungen seien und die Live-Sendung beendet haben.
    +++02.38 Uhr+++ Die Bewegung des islamischen Predigers Fetullah Gülen hat sich von dem Militärputsch distanziert. "Wir verurteilen jede militärische Intervention in die Innenpolitik der Türkei", schrieb die Bewegung in einer Erklärung an die Nachrichtenagentur AFP. Staatspräsident Erdogan hatte zuvor im Fernsehen mit Blick auf die Gülen-Bewegung gesagt, "der Parallelstaat" habe einen Anteil an dem Putsch.
    +++02.32 Uhr+++ Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, in Istanbul seien sechs Zivilisten durch Schüsse getötet und fast hundert verletzt worden. Die Toten und Verletzten seien in ein Krankenhaus auf der asiatischen Seite der Stadt eingeliefert worden.
    +++02.30 Uhr+++ Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei der Explosion am Parlament in Ankara zwölf Menschen verletzt.
    +++02.24 Uhr+++ Dem Sender NTV zufolge sind bei Zusammenstößen in Istanbul zwei Menschen getötet worden.
    +++02.16 Uhr+++ Ministerpräsident Yildirim sagte nach Angaben aus dem Präsidialamt, Armeechef Hulusi Akar habe die Kontrolle über die Streitkräfte. Aus dem Amt hieß es, bei den Putschisten handele es sich "um eine kleine Gruppe" von Offizieren aus der Gendarmerie und der Luftwaffe, die der Gülen-Bewegung nahestünden.
    +++02.09 Uhr+++ Der türkische Ministerpräsident Yildirim hat erklärt, die Situation sei weitgehend unter Kontrolle. Er sprach in der Nacht zum Samstag im Nachrichtensender NTV von einem "idiotischen" Versuch, der "zum Scheitern verurteilt" gewesen sei. Während in Ankara noch das Parlament bombardiert wurde, verkündete auch der türkische Geheimdienst bereits eine "Rückkehr zur Normalität".+++
    +++02.06 Uhr+++ Der Staatssender TNT sendet wieder. Eine Moderatorin berichtet, sie sei mit der Pistole bedroht worden und habe deshalb die Erklärung der Militärs verlesen.
    +++01.55 Uhr+++ Ein Sprecher des türkischen Geheimdienstes MIT sagte dem Sender CNN Türk, der Putschversuch sei "abgewendet".
    +++01.45 Uhr+++ Es gibt mehrere Berichte über Bombemexplosionen. Zuletzt berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu von einer Explosion am Üarlament in Ankara. Zudem soll es gegen 01.40 Uhr auch eine Detonation in Istanbul gegeben haben.
    +++01.37 Uhr+++ Eine dem Erdogan-Widersacher Gülen nahestehende Gruppe mit Sitz in den USA nennt Anschuldigungen, sie sei in den Putschversuch in der Türkei involviert, "hochgradig unverantworlich".
    +++01.21 Uhr+++ Es gibt weitere Berichte, wonach türkische Kampfjets einen Hubschrauber der Putschisten abgeschossen haben.
    +++01.17 Uhr+++ US-Präsident Barack Obama und sein Außenminister John Kerry mahnen: Alle Beteiligten müssten die demokratisch gewählte Regierung in der Türkei unterstützen und Gewalt verhindern.
    +++01.15 Uhr+++ Regierungssprecher Steffen Seibert hat sich auf Twitter geäußert. Die demokratische Ordnung der Türkei müsse respektiert werden.
    Zudem stehe die Bundesregierung hinter der gewählten Regierung.
    +++01.11 Uhr+++ In der Zentrale der Spezialeinheiten in Ankara sind der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge 17 Polizisten getötet worden. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es nicht.
    +++01.06 Uhr+++ In Istanbul waren Schüsse und Explosionen zu hören. Dem Klang nach zu urteilen wurden auch schwere Waffen eingesetzt. Hubschrauber kreisten über der Stadt. Zudem sollen Kampfflugzeuge Helikopter der Putschisten in Ankara abgeschossen haben.
    +++00.55 Uhr+++ Laut Ministerpräsident Yildirim sind einige Anführer des Putschversuchs festgenommen worden. "Einige Rädelsführer des Putsches sind festgenommen worden. Die Demokratie wird gewinnen", sagte Yildirim nach Angaben aus dem Präsidentenpalast. Die Verantwortlichen würden bestraft.
    +++00.51 Uhr+++ Nach Angaben des Senders CNN Türk kam es in der türkischen Hauptstadt Ankara zu Gefechten zwischen Polizei und Militär. Die Armee habe die Polizeidirektion beschossen, hieß es. Augenzeugen berichteten von Panzern in den Straßen der Hauptstadt.
    +++ 00.48 Uhr+++ Türkische Soldaten haben in Istanbul laut Berichten auf Gegner des Militärputschs geschossen. Es habe Verletzte gegeben. Die Demonstranten hätten versucht, aus Protest gegen den Umsturz die Bosporus-Brücke zu überqueren, hieß es.
    +++00.46 Uhr+++ Ministerpräsident Yildirim nennt den Umsturzversuch einen terroristischen Akt. Hinter dem Putsch stünden "Banden und illegale Gebilde".
    +++00.43 Uhr+++ Es gibt Berichte über blockierte Zugänge zu Sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook in der Türkei.
    +++00.38 Uhr+++ Militärhubschrauber eröffnen nach einer Meldung der Agentur Anadolu das Feuer auf die Geheimdienstzentrale in Ankara. Augenzeugen berichten zudem von zwei heftigen Explosionen im Zentrum der Hauptstadt.
    +++00.31 Uhr+++ Der US-Fernsehsender CNN International und die britische BBC zeigen Live-Bilder aus Istanbul: Menschen strömen in Massen auf die Straße und schwenken türkische Fahnen. Staatspräsident Erdogan hatte das Volk zu öffentlichen Versammlungen gegen die Putschisten aufgerufen.
    +++00.28 Uhr+++ Aufgrund des Putschversuchs hat der deutsche Reiseveranstalter TUI einen Krisenstab einberufen. Kunden, die in den nächsten Stunden in die Türkei fliegen wollten, könnten kostenlos ihre Reise stornieren. In den türkischen Ferienzentren ist die Lage nach Angaben von TUI ruhig.
    +++00.25 Uhr+++ UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ruft zur Ruhe auf. Die Vereinten Nationen verfolgten die Entwicklungen in der Türkei aufmerksam, sagt ein Sprecher Bans.
    +++00.20 Uhr++ Hubschrauber der Streitkräfte haben die Zentrale des Satellitennetzbetreibers Türksat in Ankara attackiert. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Zudem hätten Militärhelikopter das Polizeihauptquartier in der Hauptstadt angegriffen.
    +++00.18 Uhr+++ Nach der Besetzung des Atatürk-Flughafens in Istanbul durch das Militär ist die Armee nach Angaben aus Präsidialkreisen wieder vom Gelände abgezogen. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, Demonstranten seien auf das Gelände des Atatürk-Flughafens eingedrungen. Daraufhin habe das Militär den Flughafen verlassen.
    +++00.09 Uhr+++ Erdogan kündigt an, selbst aus Protest gegen den Putschversuch auf die Straße zu gehen. Zuvor hatte er die Bevölkerung zu Demonstrationen aufgerufen, nachdem das Militär eine Ausgangssperre verkündet hatte.
    +++23.56 Uhr+++ Militärhubschrauber eröffnet Reuters-Reportern zufolge das Feuer über Ankara.
    +++23.55 Uhr+++ Es gibt Berichte über eine laute Explosion in der Hauptstadt Ankara. Der Sender CNN-Turk meldete, sie habe sich am Gebäude des Staatsfernsehens ereignet.
    +++23.48 Uhr+++ Alle Flüge von und ab dem Atatürk-Flughafen in Istanbul wurden gestrichen. Die Lufthansa und andere Fluglinien leiten ihre Flüge um.
    +++23.43 Uhr+++ Die USA und Russland riefen zum Frieden auf: Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte: "Blutige Zusammenstöße müssen vermieden und sämtliche Probleme ausschließlich verfassungskonform gelöst werden." US-Außenminister John Kerry betonte der Agentur Interfax zufolge, er hoffe auf Stabilität, Frieden und Kontinuität in der Türkei. Beide betonten, dass sie erst kürzlich die Berichte gehört und daher keine tieferen Informationen dazu hätten. Eine Sprecherin des britischen Außenministeriums äußerte sich besorgt über die Ereignisse.
    Türkische Soldaten stehen auf dem Taksim-Platz in Istanbul.
    Türkische Soldaten stehen auf dem Taksim-Platz in Istanbul. (dpa-Bildfunk / EPA / SEDAT SUNA)
    +++23.39 Uhr+++ Der türkische Staatssender TRT stellt den Sendebetrieb ein.
    +++23.30 Uhr+++ CNN Türk berichtet, dass Präsident Erdogan die Gülen-Bewegung verantwortlich macht. Er spricht via Mobiltelefon vom Putschversuch einer Minderheit innerhalb des Militärs. Auf diesen werde die nötige Antwort gegeben. Zugleich ruft er die Bevölkerung auf, auf die Straßen zu gehen, um ein Zeichen zu setzen. Erdogan sagte, er sei auf dem Weg nach Ankara.
    +++23.20 Uhr+++ ARD-Korrespondent Reinhard Baumgarten im Deutschlandfunk: "Es ist ein unglaubliches Durcheinander." Militärs ließen über den sogenannte Friedensrat verlautbaren, dass sie ab jetzt die Türkei regierten, um dem Land wieder Sicherheit und Stabilität zu bringen. In Ankara seien erste Schüsse gefallen. Das türkische Fernsehen zeige Panzer und Militärfahrzeuge auf den Straßen in Istanbul. Noch sei unklar, wo Präsident Erdogan sich aufhalte.
    +++23.18 Uhr+++ Das amerikanische Außenministerium ruft US-Bürger in der Türkei zu verstärkter Wachsamkeit auf. Sie sollten Schutz suchen und das Haus nicht verlassen, schrieb das Ministerium bei Twitter.
    +++23.13 Uhr+++ Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan ist nach Angaben seines Amtes trotz des Putschversuches des Militärs nicht abgesetzt. "Der demokratisch gewählte Präsident der Türkei und die Regierung sind an der Macht", hieß es aus Kreisen des Präsidialamtes. Erdogan sei in Sicherheit.
    +++23.04 Uhr+++ In einer Erklärung der Streitkräfte hieß es, sie hätten die Macht übernommen, um die demokratische Ordnung zu erhalten und Menschenrechte zu schützen. Der Text wurde per E-Mail und über örtliche Medien verbreitet. Als Grund für den Putsch wurde auf eine zunehmend autokratische Herrschaft der Regierung sowie auf den Terrorismus verwiesen. Im Fernsehen wurden das Kriegsrecht und eine Ausgangssperre verkündet.
    Bild aus Istanbul, wo die Militär die Macht übernommen haben will.
    Bild aus Istanbul, wo die Militär die Macht übernommen haben will. (AFP / Bulent Kilic)
    +++22.12 Uhr+++ Nach den Worten von Ministerpräsident Yildirim haben Teile des Militärs einen Putschversuch unternommen. Er sagte dem Fernsehsender NTV, die Sicherheitskräfte täten alles Notwendige, um die Situation zu entschärfen.
    (hba/fwa/fun)