So ein Grubber macht schon was her. Fast 10 Meter lang erfüllt er gleich mehrere Funktionen. Zunächst gibt es eine Reihe von Zinken, daran schließt sich eine Scheibenegge an und dann folgen Walzen. Drei Geräte in einem, kein Wunder, dass der Grubber immer häufiger den Pflug ersetzt, sagt Professor Edmund Isensee:
"Traditionell wird er zur Stoppelbearbeitung eingesetzt, aber auch immer mehr als Alternative zum Pflug, weil er eine höhere Flächenleistung ermöglicht in der knappen Zeit im Herbst und weil er den Boden nicht total wendet, er lässt etwas Stroh an der Oberfläche d.h. es gibt eine bessere Wasseraufnahme und weniger Erosionsrisiko. "
Professor Edmund Isensee leitet das Institut für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik der Kieler Universität. Zusammen mit seinem Assistenten Yves Reckleben hat er den intelligenten Grubber entwickelt. Bislang legt der Landwirt je nach Frucht eine Arbeitstiefe fest und bearbeitet so den gesamten Schlag in derselben Tiefe. Doch so berücksichtigt er nicht, dass es auf einem Acker ganz unterschiedliche Böden geben kann…:
"Grade, wenn man sich Standorte anschaut wie das östliche Hügelland, dann sind diese Böden durch die Eiszeit sehr heterogen ausgebildet, es gibt tonhaltige Teilflächen und es gibt sandhaltige Teilflächen. "
…und die müssen ganz unterschiedlich behandelt werden. Tonhaltiger Grund ist zwar grundsätzlich schwerer, dafür kann der Landwirt aber flacher in den Boden eindringen. Genau umgekehrt ist dies bei sandigen Böden, erläutert Yves Reckleben:
"Den Sand müsste man etwas tiefer bearbeiten, weil er schwächer ist von der Textur und von der Nährstoffspeicherkapazität, deswegen wird der tiefer bearbeitet, um die Einmischung des Strohs und damit die Humusbildung in dem Sandboden zu fördern. "
Und diese Tatsache berücksichtigten die Kieler Wissenschaftler mit dem Grubber. Hierfür sind moderne Schlepper nötig, die über einen Bordcomputer mit GPS verfügen, das satellitengestützte Globale Positionierungssystem. Der Landwirt, der ja weiß, wie der Boden seines Ackers beschaffen ist, gibt die Daten mit genauen Positionsangaben in seinen Bordcomputer ein. Der Grubber selbst wird zusätzlich mit einem Winkelsensor und einem Hydraulikventil ausgestattet:
"Das Neue ist, dass wir bei diesem Grubber genau messen können, in welcher Tiefe er aktuell arbeitet und wir ihn dann auch über eine Ansteuerung vorgeben können, wie tief er arbeiten soll. So können wir ihn in der Tiefe verstellen, während der Arbeit, ohne anhalten zu müssen. "
Und davon profitiert der Acker. Das Bodenleben wird nicht über Gebühr belastet, die Aufnahmekapazität für Wasser gefördert. Und der intelligente Grubber schont auch noch auf andere Weise die Umwelt:
"Der direkte Vorteil liegt sowohl im wirtschaftlichen wie im Bereich Umwelt, weil man Dieselkraftstoff einspart. Das kann also ein Drittel bis die Hälfte des Verbrauchs erreichen. "
Und da kommen schon so einige Euro zusammen. So könnte sich die Aufrüstung des Grubbers mit der Kieler Elektronik rechnen:
"Ich denke mal, der Mehrpreis wird in der Größenordnung von 2500 Euro liegen. Das mag viel erscheinen, wenn wir aber bedenken, wie viel Hektar so ein Grubber macht, dann sind es im Endeffekt Kosten von einem Euro pro Hektar. Dagegen steht dann die Einsparung an Dieselkraftstoff, ein Euro pro Hektar ist ein Liter Diesel. Und dann können wir damit rechnen, dass wir 5 oder 10 oder sogar 15 Liter Diesel einsparen. "
Das System wird nun auf verschiedenen Betrieben in Schleswig - Holstein getestet, von Fehmarns bis an die Westküste. Auf der kommenden "Agri Technika" im Herbst wollen die Kieler ihr System präsentieren. Bis es auf den Markt kommt, werden aber wohl noch 3 bis 5 Jahre ins Land gehen.
"Traditionell wird er zur Stoppelbearbeitung eingesetzt, aber auch immer mehr als Alternative zum Pflug, weil er eine höhere Flächenleistung ermöglicht in der knappen Zeit im Herbst und weil er den Boden nicht total wendet, er lässt etwas Stroh an der Oberfläche d.h. es gibt eine bessere Wasseraufnahme und weniger Erosionsrisiko. "
Professor Edmund Isensee leitet das Institut für landwirtschaftliche Verfahrenstechnik der Kieler Universität. Zusammen mit seinem Assistenten Yves Reckleben hat er den intelligenten Grubber entwickelt. Bislang legt der Landwirt je nach Frucht eine Arbeitstiefe fest und bearbeitet so den gesamten Schlag in derselben Tiefe. Doch so berücksichtigt er nicht, dass es auf einem Acker ganz unterschiedliche Böden geben kann…:
"Grade, wenn man sich Standorte anschaut wie das östliche Hügelland, dann sind diese Böden durch die Eiszeit sehr heterogen ausgebildet, es gibt tonhaltige Teilflächen und es gibt sandhaltige Teilflächen. "
…und die müssen ganz unterschiedlich behandelt werden. Tonhaltiger Grund ist zwar grundsätzlich schwerer, dafür kann der Landwirt aber flacher in den Boden eindringen. Genau umgekehrt ist dies bei sandigen Böden, erläutert Yves Reckleben:
"Den Sand müsste man etwas tiefer bearbeiten, weil er schwächer ist von der Textur und von der Nährstoffspeicherkapazität, deswegen wird der tiefer bearbeitet, um die Einmischung des Strohs und damit die Humusbildung in dem Sandboden zu fördern. "
Und diese Tatsache berücksichtigten die Kieler Wissenschaftler mit dem Grubber. Hierfür sind moderne Schlepper nötig, die über einen Bordcomputer mit GPS verfügen, das satellitengestützte Globale Positionierungssystem. Der Landwirt, der ja weiß, wie der Boden seines Ackers beschaffen ist, gibt die Daten mit genauen Positionsangaben in seinen Bordcomputer ein. Der Grubber selbst wird zusätzlich mit einem Winkelsensor und einem Hydraulikventil ausgestattet:
"Das Neue ist, dass wir bei diesem Grubber genau messen können, in welcher Tiefe er aktuell arbeitet und wir ihn dann auch über eine Ansteuerung vorgeben können, wie tief er arbeiten soll. So können wir ihn in der Tiefe verstellen, während der Arbeit, ohne anhalten zu müssen. "
Und davon profitiert der Acker. Das Bodenleben wird nicht über Gebühr belastet, die Aufnahmekapazität für Wasser gefördert. Und der intelligente Grubber schont auch noch auf andere Weise die Umwelt:
"Der direkte Vorteil liegt sowohl im wirtschaftlichen wie im Bereich Umwelt, weil man Dieselkraftstoff einspart. Das kann also ein Drittel bis die Hälfte des Verbrauchs erreichen. "
Und da kommen schon so einige Euro zusammen. So könnte sich die Aufrüstung des Grubbers mit der Kieler Elektronik rechnen:
"Ich denke mal, der Mehrpreis wird in der Größenordnung von 2500 Euro liegen. Das mag viel erscheinen, wenn wir aber bedenken, wie viel Hektar so ein Grubber macht, dann sind es im Endeffekt Kosten von einem Euro pro Hektar. Dagegen steht dann die Einsparung an Dieselkraftstoff, ein Euro pro Hektar ist ein Liter Diesel. Und dann können wir damit rechnen, dass wir 5 oder 10 oder sogar 15 Liter Diesel einsparen. "
Das System wird nun auf verschiedenen Betrieben in Schleswig - Holstein getestet, von Fehmarns bis an die Westküste. Auf der kommenden "Agri Technika" im Herbst wollen die Kieler ihr System präsentieren. Bis es auf den Markt kommt, werden aber wohl noch 3 bis 5 Jahre ins Land gehen.