Es ist der Lockruf des Geldes, der immer mehr Asylsuchende aus Serbien und Mazedonien nach Deutschland treibt. Sie wissen: Selbst, wenn sie nicht anerkannt werden, bekommen sie Unterkunft und Geld: 1500 Euro pro Familie - so wird es im Roma-Getto der mazedonischen Stadt Shutka herum erzählt. Für diese Roma unermesslicher Reichtum:
"Was soll ich mit 35 Euro im Monat - Unterstützung vom Staat? Das reicht nicht für Medikamente oder um die Kinder zu ernähren. Ich bin gezwungen, in den Mülltonnen zu wühlen."
Und selbst, wer Arbeit hat, kann davon nicht recht leben. Dieser Albaner aus Lipkovo in Mazedonien klagt.
"Der Lohn reicht nicht, was kann man mit 150 Euro schon machen?"
Ähnlich sieht es auch in Serbien aus. Dort haben wegen der Wirtschaftskrise mehr als eine halbe Million Menschen ihre Jobs verloren. Der Sog des reichen Deutschland ist deshalb groß, sagt Galip Beciri vom Albanischen Nationalrat in Serbien.
"Die Situation ist sehr schwer, nicht nur in Bujanovac und Preschevo, sondern in ganz Serbien. Wegen der Arbeitslosigkeit und dieser schweren Wirtschaftslage verlassen Menschen das Land täglich, um Asyl zu suchen oder irgendwo Arbeit zu finden."
Mehr als 7000 suchten ihr Glück in Deutschland, allein im ersten Halbjahr 2012, seit dem Sommer steigen die Zahlen sprunghaft an. Allein im September waren es etwa 1000 aus Mazedonien - und knapp 1400 aus Serbien. Da die mazedonische Regierung die Grenzen schärfer kontrolliert - allein 6500 Menschen wurden bis September zurückgeschickt - weichen die Asylsuchenden nach Serbien aus. Und von dort geht es weiter. "Die ungarisch-serbische Grenze" ist wie ein löchriger Käse, schreibt das österreichische Boulevard-Blatt "Kronenzeitung". Was tun? Der serbische Premier Ivica Dacic sagt:
"Welche Möglichkeiten bleiben uns, ohne die Menschen- und Bürgerrechte zu verletzen: dass wir Roma und Albaner an der Grenze aus den Bussen, die Richtung EU fahren, rauswerfen? Das würde, meiner Meinung nach, nicht mal die EU selbst erlauben. Dass wir das Umfeld entwickeln, in dem sie leben. Das ist ein langfristiger Prozess. Ich bin mehr dafür, dass die EU uns das Geld gibt, damit wir die Staatsgrenzen besser kontrollieren können. Dass wir die elektronische Überwachung der Grenzen zwischen Serbien und Mazedonien, Serbien und Kroatien, Serbien und Ungarn ausbauen."
Für die Abschiebung aus Deutschland würde Serbien aber aufkommen, räumt Dacic ein. Der mazedonische Regierungschef Nikola Gruevski will jeder Roma-Familie, die ihre Kinder in die Schule schickt und die Sozialhilfe bekommt, nun zusätzliche 200 Euro geben. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Druck auf Mazedonien und Serbien aus den Zielländern der Wirtschaftsflüchtlinge wird immer größer. Wegen des Andrangs vom Balkan wollen mehrere EU-Länder - darunter auch Deutschland und Österreich - jetzt die Visa-Freiheit für Mazedonien und Serbien wieder aussetzen. Der serbische Premier tobt Ivica Dacic tobt:
"Die Visa wieder einzuführen, wäre eine Bestrafung der serbischen Bürger, die keinerlei Schuld haben. Wenn sich die EU und einige Länder wirklich zu einem solchen Schritt entschließen, wird das schwere Folgen für die Beziehungen zwischen Serbien und der EU haben."
In Deutschland selbst will Bundesinnenminister Friedrich Turbo-Asylverfahren einführen und Geldzahlungen an Asylbewerber, so möglich, abschaffen. Er hofft so, den Lockruf des Geldes leiser zu machen. Die kalte Dusche kommt ohnehin bei der Ankunft im vermeintlichen Asylparadies Deutschland. Denn:
"Die Anerkennungsquote liegt bei null Prozent."
Sagt der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl. Denn die Ankommenden gelten als reine Wirtschaftsflüchtlinge - kein Asylgrund nach deutschem Recht. Auch dieser Roma aus Mazedonien ist aus München abgeschoben worden. Er schimpft.
"Die deutschen Behörden sind einfach Scheiße."
"Was soll ich mit 35 Euro im Monat - Unterstützung vom Staat? Das reicht nicht für Medikamente oder um die Kinder zu ernähren. Ich bin gezwungen, in den Mülltonnen zu wühlen."
Und selbst, wer Arbeit hat, kann davon nicht recht leben. Dieser Albaner aus Lipkovo in Mazedonien klagt.
"Der Lohn reicht nicht, was kann man mit 150 Euro schon machen?"
Ähnlich sieht es auch in Serbien aus. Dort haben wegen der Wirtschaftskrise mehr als eine halbe Million Menschen ihre Jobs verloren. Der Sog des reichen Deutschland ist deshalb groß, sagt Galip Beciri vom Albanischen Nationalrat in Serbien.
"Die Situation ist sehr schwer, nicht nur in Bujanovac und Preschevo, sondern in ganz Serbien. Wegen der Arbeitslosigkeit und dieser schweren Wirtschaftslage verlassen Menschen das Land täglich, um Asyl zu suchen oder irgendwo Arbeit zu finden."
Mehr als 7000 suchten ihr Glück in Deutschland, allein im ersten Halbjahr 2012, seit dem Sommer steigen die Zahlen sprunghaft an. Allein im September waren es etwa 1000 aus Mazedonien - und knapp 1400 aus Serbien. Da die mazedonische Regierung die Grenzen schärfer kontrolliert - allein 6500 Menschen wurden bis September zurückgeschickt - weichen die Asylsuchenden nach Serbien aus. Und von dort geht es weiter. "Die ungarisch-serbische Grenze" ist wie ein löchriger Käse, schreibt das österreichische Boulevard-Blatt "Kronenzeitung". Was tun? Der serbische Premier Ivica Dacic sagt:
"Welche Möglichkeiten bleiben uns, ohne die Menschen- und Bürgerrechte zu verletzen: dass wir Roma und Albaner an der Grenze aus den Bussen, die Richtung EU fahren, rauswerfen? Das würde, meiner Meinung nach, nicht mal die EU selbst erlauben. Dass wir das Umfeld entwickeln, in dem sie leben. Das ist ein langfristiger Prozess. Ich bin mehr dafür, dass die EU uns das Geld gibt, damit wir die Staatsgrenzen besser kontrollieren können. Dass wir die elektronische Überwachung der Grenzen zwischen Serbien und Mazedonien, Serbien und Kroatien, Serbien und Ungarn ausbauen."
Für die Abschiebung aus Deutschland würde Serbien aber aufkommen, räumt Dacic ein. Der mazedonische Regierungschef Nikola Gruevski will jeder Roma-Familie, die ihre Kinder in die Schule schickt und die Sozialhilfe bekommt, nun zusätzliche 200 Euro geben. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Druck auf Mazedonien und Serbien aus den Zielländern der Wirtschaftsflüchtlinge wird immer größer. Wegen des Andrangs vom Balkan wollen mehrere EU-Länder - darunter auch Deutschland und Österreich - jetzt die Visa-Freiheit für Mazedonien und Serbien wieder aussetzen. Der serbische Premier tobt Ivica Dacic tobt:
"Die Visa wieder einzuführen, wäre eine Bestrafung der serbischen Bürger, die keinerlei Schuld haben. Wenn sich die EU und einige Länder wirklich zu einem solchen Schritt entschließen, wird das schwere Folgen für die Beziehungen zwischen Serbien und der EU haben."
In Deutschland selbst will Bundesinnenminister Friedrich Turbo-Asylverfahren einführen und Geldzahlungen an Asylbewerber, so möglich, abschaffen. Er hofft so, den Lockruf des Geldes leiser zu machen. Die kalte Dusche kommt ohnehin bei der Ankunft im vermeintlichen Asylparadies Deutschland. Denn:
"Die Anerkennungsquote liegt bei null Prozent."
Sagt der CSU-Innenpolitiker Hans-Peter Uhl. Denn die Ankommenden gelten als reine Wirtschaftsflüchtlinge - kein Asylgrund nach deutschem Recht. Auch dieser Roma aus Mazedonien ist aus München abgeschoben worden. Er schimpft.
"Die deutschen Behörden sind einfach Scheiße."