Kölner Karneval
Lokalpolitiker kritisieren "Missbrauchs"-Wagen

Vor dem Rosenmontagszug gibt es Ärger in Köln. Mehrere Lokalpolitiker forderten den Verzicht auf einen Persiflagewagen zum Missbrauch in der katholischen Kirche.

    Der Motivwagen zeigt einen Beichtstuhl auf dem in großen roten Lettern der Schriftzug "Jesus liebt dich" steht. Aus dem Beichtstuhl ragt ein Arm eines Geistlichen, der mit gekrümmtem Zeigefinger einen Messdiener zu sich locken will.
    Dieser Motivwagen beim Kölner Rosenmontagszug wird kritisiert. (Rolf Vennenbernd / dpa / Rolf Vennenbernd)
    In einem Brief an den Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, sprechen sie von einer Geschmacklosigkeit. Das berichtet der Kölner-Stadt-Anzeiger. Die Installation zeigt einen Beichtstuhl auf dem in großen roten Lettern der Schriftzug "Jesus liebt dich" steht. Aus dem Beichtstuhl ragt ein Arm eines Geistlichen, der mit gekrümmtem Zeigefinger einen Messdiener zu sich locken will. In dem Brief heißt es dazu, dass die Kernaussage der Christlichen Botschaft als Überschrift für einen angedeuteten verbrecherischen Kindesmissbrauch benutzt werde, sei geschmacklos. Eine solche Persiflage dürfe den Kölner Rosenmontagszug und den Karneval insgesamt nicht herabwürdigen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der ehemalige Oberbürgermeister Fritz Schramma sowie die früheren Bürgermeister Rolf Bietmann, Hans-Werner Bartsch und Ralph Elster.
    Eine Sprecherin des Festkomitees sagte, der Wagen werde Bestandteil des Zuges am 3. März bleiben. Bereits zuvor hatte Zugleiter Marc Michelske erklärt, nicht die Darstellung des Missbrauchs sei geschmacklos und peinlich, sondern vielmehr der Missbrauch selbst und der Umgang damit.
    Diese Nachricht wurde am 22.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.