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Lorenz Raab Oktett "Zoe"

Es ist schon gute Tradition, dass das Jazzfestival Saalfelden in den Salzburger Alpen von einem heimischen Musiker eröffnet wird. Im Jahr 2006 fiel die Wahl des Veranstalters auf den 1975 in Linz geborenen Trompeter Lorenz Raab, einen der aufstrebendsten Musiker der Jazzszene Österreichs.

    Der zweifache Hans-Koller-Preisträger pendelt zwischen Jazz und Klassik, er ist Solotrompeter an der Wiener Volksoper genauso wie ein herausragender Jazz - Improvisator, er setzt sich mit elektronischen Beats (Trio "FOP") ebenso auseinander wie mit den Kompositionen von Charles Mingus und Thelonious Monk. Als Bandleader liebt Lorenz Raab das Experiment. In seinem Trio "bleu" gibt neben ihm vor allem Ali Angerer an der Tuba und am elektronischen Hackbrett den Ton an, für seine "xy - band" suchte Raab Musiker, die ihre Instrumente "nicht nur so spielen, wie man sie kennt". Für seinen Auftritt beim Jazzfestival Saalfelden fusionierte Lorenz Raab diese beiden Formationen und holte außerdem noch die amerikanische Harfenistin Zeena Parkins hinzu. Das Ergebnis war das Projekt "Zoe" - ein Oktett mit zwei Bässen, zwei Drumsets, mit Hackbrett, Zither, Harfe und Trompete . Es bot Klangcollagen von sanft fließend bis brachial donnernd, über die Lorenz Raab seine einmal als "still" bezeichnete Trompete legte.

    (Jazzfestival Saalfelden, 25. August 2006)