Eigentlich ist es eine honorige Idee, die Markolf Niemz von der Universität Heidelberg umtreibt. Der Professor für Physik und Medizintechnik hat sich zum Ziel gesetzt, eine Brücke zwischen Religion und Naturwissenschaft zu bauen. Was dabei herauskam ist ein Schnellkurs in Relativitätstheorie, dessen spiritueller Tenor zwar nicht jeden überzeugen wird, dafür aber so originell ist, dass er Beachtung verdient:
"Mit dem körperlichen Tod wird unsere Seele auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und geht dabei in einen lichtähnlichen Zustand über", heißt es da eingangs. Laut Relativitätstheorie vergeht die Zeit eines mit Lichtgeschwindigkeit dahin düsenden masselosen Objektes von außen betrachtet unendlich langsam. Eine lichtähnliche Seele könnte also ewig leben, ohne mit den Gesetzen der Physik zu kollidieren. Die Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod ließe sich so auch naturwissenschaftlich plausibel erklären, argumentiert Niemz - ein Anspruch der hellhörig macht.
Doch die Indizien sind mager, die der gläubige Christ zur Untermauerung seiner These anführen kann. Das helle Licht am Ende eines dunklen Tunnels, von dem Menschen nach Nahtoderlebnissen berichten, bleibt der einzig halbwegs stichhaltige Hinweis. Aber gibt es dafür nicht auch simple neurologische Erklärungen? Der Autor bleibt die Antwort schuldig und überzeugt auch sprachlich nicht mit seinem im Kinderbuchstil verfassten "Wissenschaftsroman", der keiner ist. Fazit: Interessante Idee, aber schlecht umgesetzt. Setzen und nachbessern. Vielleicht wird dann doch noch ein Schuh draus.
Markolf H. Niemz: Lucy mit c. Mit Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits
ISBN: 3-833-43739-1
Books-on-Demand, 164 Seiten, 14,80 Euro
"Mit dem körperlichen Tod wird unsere Seele auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und geht dabei in einen lichtähnlichen Zustand über", heißt es da eingangs. Laut Relativitätstheorie vergeht die Zeit eines mit Lichtgeschwindigkeit dahin düsenden masselosen Objektes von außen betrachtet unendlich langsam. Eine lichtähnliche Seele könnte also ewig leben, ohne mit den Gesetzen der Physik zu kollidieren. Die Möglichkeit eines Lebens nach dem Tod ließe sich so auch naturwissenschaftlich plausibel erklären, argumentiert Niemz - ein Anspruch der hellhörig macht.
Doch die Indizien sind mager, die der gläubige Christ zur Untermauerung seiner These anführen kann. Das helle Licht am Ende eines dunklen Tunnels, von dem Menschen nach Nahtoderlebnissen berichten, bleibt der einzig halbwegs stichhaltige Hinweis. Aber gibt es dafür nicht auch simple neurologische Erklärungen? Der Autor bleibt die Antwort schuldig und überzeugt auch sprachlich nicht mit seinem im Kinderbuchstil verfassten "Wissenschaftsroman", der keiner ist. Fazit: Interessante Idee, aber schlecht umgesetzt. Setzen und nachbessern. Vielleicht wird dann doch noch ein Schuh draus.
Markolf H. Niemz: Lucy mit c. Mit Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits
ISBN: 3-833-43739-1
Books-on-Demand, 164 Seiten, 14,80 Euro