Der Schädel des Mannes aus Feuerland sei 1914 von einem deutschen Auswanderer als Geschenk an das damalige Lübecker Völkerkundemuseum gesandt worden. In der Lübecker Sammlung "Kulturen der Welt" befinden sich den Angaben zufolge sterbliche Überreste von 25 Personen, deren Herkunft im Rahmen einer Provenienzforschung seit 2022 ermittelt wurde. Die meisten Überreste kamen im historischen Kontext des Kolonialismus nach Deutschland und seien teils ohne Zustimmung von Angehörigen aus Gräbern geraubt worden, hieß es. Dies gelte auch für den Schädel des Mannes aus Feuerland.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe es eine massenhafte Vertreibung und Ermordung der indigenen Bevölkerung Feuerlands gegeben, da europäische Auswanderer ihr Territorium als Weideland für die Wollproduktion der weltweit erblühenden Textilindustrie nutzen wollten. Als vermeintlich "primitivste Menschen auf Erden" seien ihre Gebeine begehrtes Studienmaterial für die physische Anthropologie gewesen. Trotz massiver Proteste der Überlebenden seien Gräber geöffnet, Schädel und Knochen an Museen in aller Welt versandt worden.
Zwei Jahre nach Beginn der Rückgabeverhandlungen hätten die Selk'nam nun als Kompromiss um eine Bestattung ihres Ahnen auf einem Lübecker Friedhof ersucht. Diesem Wunsch habe man nachkommen wollen, erklärten die Lübecker Museen.
Diese Nachricht wurde am 11.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.