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Biodiversität
Luft-Mess-Stationen können Artenvielfalt erfassen

Messstationen zur Überwachung der Luftqualität könnten nach Ansicht von Fachleuten dabei helfen, die Entwicklung der weltweiten Artenvielfalt zu beobachten. Forschende aus Kanada und Großbritannien haben Luftproben, die in diesen Stationen untersucht werden, ausgewertet.

    Luftgüte-Messstation des Bayerischen Landesamtes für Umwelt am 18.12.2012 Stachus in München (Bayern).
    Luftgüte-Messstation des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (picture alliance / dpa / Frank Leonhardt)
    Diese Proben enthalten auch Umwelt-DNA, sogenannte eDNA. Das sind kleinste Rückstände von Tieren und Pflanzen, Die Forschenden haben die Luftproben von zwei Stationen in London und Schottland untersucht und darin DNA von mehr als 180 verschiedenen Pflanzen und Tieren gefunden, von Teichmolchen, Weiden, Gänseblümchen oder Dachsen.
    Eine der beteiligten Forscherinnen spricht von einem "absoluten Wendepunkt", um biologische Vielfalt zu erfassen und zu überwachen. Jetzt sei eine globale Anstrengung nötig, um dieses Potential auch auszuschöpfen.
    Eine andere Studie kommt allerdings zum Schluss, dass es auch datenschutzrechtliche und ethische Bedenken geben könnte. Denn die Luftproben enthalten fast immer auch menschliche Umwelt-DNA von erstaunlich guter Qualität. Damit ließen sich zum Beispiel Überwachungs-Profile erstellen.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.