"Er war einer der wenigen Anführer von Al-Kaida, die vorab von den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA informiert gewesen waren", sagte Sprecher Jeff Davis in einer Mitteilung des Pentagons. Muhsin al-Fadhli starb, nachdem die US-geführte Koalition in der Nähe von Sarmada sein Fahrzeug ins Visier genommen hatte. Unklar blieb, ob der Angriff von einer Drohne oder von einem Kampfflugzeug ausging.
Planung von Terroranschlägen gegen den Westen
Al-Fadhli war der mutmaßliche Anführer der radikalislamischen Chorasan-Gruppe. Die Extremistengruppe ist nach Überzeugung von US-Geheimdiensten ein Ableger der im syrischen Bürgerkrieg kämpfenden Al-Nusra-Front und unterhält Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida. Anders als die Al-Nusra-Front konzentrieren sich die Chorasan-Mitglieder demnach nicht auf den Kampf in Syrien, sondern auf die Planung von Terroranschlägen gegen westliche Staaten.
Der getötete Terrorist soll in den Anschlag auf den französischen Öltanker "MV Limburg" im Golf von Aden verwickelt gewesen seien, bei dem im Oktober 2002 ein Seemann getötet und Dutzende weitere verletzt worden waren. Auch in den Angriff auf eine US-Militäreinheit auf der kuwaitischen Insel Failaka, bei dem im selben Monat ein US-Soldat getötet worden war, soll er involviert gewesen sein. In der Vergangenheit kämpfte er dem Außenamt zufolge zudem an der Seite der Taliban sowie von Al-Kaida in Pakistan.
Al-Fadhli habe mit der Chorasan-Gruppe Aktionen gegen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten geplant, hieß es. Unter dem Dach der Chorasan habe er Dschihad-Veteranen aus Pakistan, Afghanistan, Nordafrika und dem Jemen vereint. "Sein Tod wird laufende auswärtige Operationen von Al-Kaida gegen die Vereinigten Staaten und unsere Verbündeten und Partner schwächen und zerstören", sagte Davis.
6,5 Millionen Euro Kopfgeld waren ausgesetzt
Al-Fadhli lebte zeitweise im Iran. Das US-Außenministerium hatte eine Belohnung von sieben Millionen Dollar (rund 6,5 Millionen Euro) auf seinen Kopf ausgesetzt, auch von Kuwait und Saudi-Arabien wurde er im Zusammenhang mit Terrorismus-Vorwürfen gesucht. Al-Fadhli soll im September vergangenen Jahres schon einmal Ziel eines US-Luftangriffs gewesen sein - seinen Tod bestätigten die USA aber damals nicht.
(nch/db)