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Lufthansa
Cockpit weitet Streiks aus

Die Pilotengewerkschaft Cockpit will nicht nur am Mittwoch, sondern auch am Donnerstag streiken. Betroffen sind Langstreckenflüge und Flüge der Frachttochter Lufthansa Cargo. Zuvor hatte die Lufthansa schon 750 Inlands- und Europaflüge gestrichen - als Reaktion auf die erste Streikankündigung.

    Ausschnitt einer Anzeigetafel auf dem Flughafen mit den Worten "Bemerkungen/remarks: gestrichen"
    Dass Lufthansa-Flüge gestrichen wurden, werden Passagiere jetzt wieder öfter sehen. (dpa / Peter Endig)
    Zuerst hatte Cockpit einen Streik nur für den Mittwoch angekündigt, und zwar für Kurz- und Mittelstreckenflüge von und zu den Drehkreuzen Frankfurt und München. Die Lufthansa hatte daraufhin von den rund 1.400 geplanten Verbindungen etwa die Hälfte abgesagt. Betroffen davon sollten auch einzelne Flüge am Dienstag, Donnerstag und Samstag sein.
    Am Abend weitete Cockpit seine Streikpläne aus. Nun sollen die Piloten auch am Donnerstag die Arbeit ruhen lassen, und zwar auf Langstreckenverbindungen und solchen der Frachttochter Lufthansa Cargo. Verbindungen von Germanwings und Eurowings sollen ebenso wenig betroffen sein wie die anderer Konzerngesellschaften wie Swiss, AUA und Lufthansa Cityline. Für Inlandsflüge verweist Lufthansa ihre Kunden auf die Bahn. Die Tickets müssen vorher umgebucht werden.
    Lufthansa sagt Tarifgespräche ab
    Es ist die mittlerweile zwölfte Streikwelle bei der Lufthansa. Die Lufthansa hatte die für Dienstag geplanten Gehaltsverhandlungen abgesagt. Die Arbeitsniederlegung zeige die mangelnde Bereitschaft der Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC), eine Lösung in dem Konflikt zu finden, kritisierte Lufthansa-Personalchefin Bettina Volkens. "Deshalb hat Lufthansa die heutigen Gespräche mit der VC abgesagt und ihr Angebot auf eine Erhöhung der Vergütung zurückgezogen", hieß es in einer Mitteilung der Fluggesellschaft. Ein Sprecher der Gewerkschaft warf der Fluggesellschaft im Gegenzug vor, nicht an einem Kompromiss interessiert zu sein. "Sie will gar keine Lösung."
    Die Gewerkschaft begründet den Arbeitskampf mit den stockenden Verhandlungen zur Vorruhestandsregelung, bei denen in der vergangenen Woche keine Fortschritte erzielt worden seien. Bei der Lufthansa sind derzeit sechs Tarifverträge offen, darunter die zur Vergütung, zur Altersvorsorge und zur sogenannten Übergangsversorgung, die die Frühverrentung der Piloten regelt. Diese können bislang ab einem Alter von 55 Jahren den Steuerknüppel abgeben.
    (fwa/stfr)