Archiv

Lufthansa
Der nicht enden wollende Streik

Die Piloten der Lufthansa haben den dritten Tag in Folge gestreikt. Wieder fielen rund 700 Flüge aus. Die Konfliktparteien gehen nicht einen Millimeter aufeinander zu. Flugreisende müssen sich auch morgen wieder auf Probleme einstellen.

    Ein Schild mit der Aufschrift "Kein Eingang" ist am 20.03.2015 am Flughafen in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) vor Check-In-Schaltern der Lufthansa zu sehen.
    Check-In geschlossen: Lufthansa-Reisende mussten den dritten Streiktag in Folge verkraften. (picture alliance / dpa / Maja Hiti)
    Da heute neben den Lufthansa-Piloten auch noch die italienischen Fluglotsen die Arbeit niederlegten, sagte die Lufthansa 790 von 1.400 geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge ab. Rund 94.000 Passagiere waren dem Unternehmen zufolge davon betroffen. Bei den Töchtern Germanwings und Eurowings wurde nicht gestreikt - auf einigen Strecken konnten sie als Ausweichmöglichkeit genutzt werden.
    Auch Bodenabfertiger Acciona streikt
    Wer am Frankfurter Flughafen umgebucht hatte, konnte unter Umständen trotzdem nicht abheben. Die Gewerkschaft Verdi hatte ab dem Mittag die Beschäftigten des Bodenabfertigers Acciona zu einem Warnstreik bis 20.00 Uhr aufgerufen. Das spanische Unternehmen fertigt in Frankfurt mehrere ausländische Airlines ab und zahlt nach Verdi-Angaben weniger als der größere Anbieter Fraport.
    Besonders ärgerlich ist der Streik für viele Wochenend-Pendler. "Gerade der Freitag ist bei uns immer der verkehrsreichste Tag", sagte ein Sprecher der Münchner Flughafens, wo etwa 330 Starts und Landungen auf den Kurz- und Mittelstrecken gestrichen wurden. Flugreisende können sich auf der Internetseite der Lufthansa informieren, ob ihr Flug stattfindet, und ihr Ticket kostenfrei umbuchen oder stornieren.
    #Pilotenstreik auf Langstrecke bei @lufthansa am 21.03. Von 00:01 bis 23:59 Uhr http://t.co/d4iT513jfW— Vereinigung Cockpit (@vcockpit) 19. März 2015
    20.000 Passagiere von morgigem Streik betroffen
    Morgen will das Cockpit-Personal wieder auf der Langstrecke streiken. Etwa 20.000 Passagiere müssen daher umbuchen oder auf alternative Verkehrsmittel umsteigen. Von 160 geplanten Übersee-Flügen soll rund die Hälfte stattfinden, in der Frachtsparte nur 40 Prozent. Lufthansa-Piloten streiken schon seit Mittwoch abwechselnd auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke und im Frachtgeschäft.
    Anlass für die mittlerweile zwölfte Streikwelle sind die gescheiterten Tarifgespräche zwischen der Airline und der Vereinigung Cockpit. Größter Streitpunkt ist die Übergangsversorgung bis zur Rente der rund 5.400 Piloten, die nach dem Konzerntarifvertrag bezahlt werden. Es geht aber auch um die Betriebsrenten und Gehälter der Piloten.
    (tj/ach)