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Lufthansa
Piloten streiken erneut

Kaum ist ein Streik zu Ende gegangen, ruft die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) schon zum nächsten Ausstand bei der Lufthansa auf: Am morgigen Donnerstag sollen die Piloten von 3.00 Uhr bis Mitternacht die Arbeit niederlegen - mit einem Notflugplan will das Unternehmen die Auswirkungen abmildern.

    Mehrere Lufthansa-Maschinen auf dem Rollfeld in München.
    Die Lufthansa-Piloten wollen schon morgen erneut streiken. (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Wie die VC mitteilte, sollen dieses Mal Langstrecken- und Frachtflüge bestreikt werden, Flüge auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie der Lufthansa-Tochter Germanwings bleiben verschont. Die Lufthansa gab sich überrascht von dem erneuten Streikaufruf: "Wir können keinen Sinn darin sehen, dass während eines noch laufenden Ausstands bereits ein neuer Ausstand angekündigt wird", sagte ein Sprecher. Die Piloten sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Nur dort könne der Tarifkonflikt gelöst werden.
    Das Unternehmen arbeitet nun an einem Sonderflugplan. Wie viele Flüge ausfallen, könne man noch nicht absehen, hieß es - "aber wohl eine sehr große Zahl". Während des gerade zu Ende gegangenen Streiks von Montag bis in die Nacht zum heutigen Mittwoch waren knapp 1.400 Flüge gestrichen worden und 150.000 Passagiere am Boden geblieben.
    In dem Tarifkonflikt, der nun schon mehrere Monate andauert, geht es einerseits um die Übergangsrenten für die rund 5.400 Piloten von Lufthansa, Germanwings und Lufthansa Cargo - andererseits aber auch um den künftigen Kurs des Konzerns. Lufthansa-Chef Carsten Spohr plant eine neue Gesellschaft für billige Langstreckenflüge und eine Stärkung der bereits existierenden Billig-Ableger Germanwings und Eurowings. Deren Piloten will die Lufthansa nicht nach den bislang gültigen Konzentarifen bezahlen. Der Aufsichtsrat wird heute über das Konzept beraten.
    (swe)