Das Arbeitsgericht Frankfurt hatte den Antrag der Lufthansa auf einstweilige Verfügung abgelehnt. Der Streik sei nicht unverhältnismäßig, befanden die Richter. Endgültig ist die Entscheidung des Gerichts nicht. Normalerweise geht die unterlegene Partei vor der nächsthöheren Instanz in Berufung, in diesem Fall das hessische Landesarbeitsgericht. Die Verhandlung dort kann aber frühestens am Vormittag beginnen - zu spät, um die Flugausfälle heute noch zu verhindern.
Nach Angaben der Lufthansa fallen im Laufe des Tages rund 1.000 Flüge aus. Rund 140.000 Fluggäste seien betroffen, hieß es. Gestern musste die Lufthansa jede zweite Interkontinentalverbindung streichen, rund 20.000 Personen konnten ihre geplanten Reisen nicht antreten.
Wegen der Umsatzeinbußen klagt die Fluggesellschaft auch auf Schadenersatz gegen die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Durch den - nach Meinung der Lufthansa - unrechtmäßigen Streik sei 2014 ein Schaden von 60 Millionen Euro entstanden.
Schon die 13. Streikrunde
Es ist seit April 2014 die 13. Streikrunde. Auslöser war ein Tarifstreit um die Übergangsrenten. Mittlerweile haben sich die Schwerpunkte in der Tarifauseinandersetzung verschoben. Ging es zu Beginn hauptsächlich darum, geplante Einschnitte bei der Frührente für gut 5.000 Piloten in Deutschland zu verhindern, kämpft Cockpit nun auch gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen.
In der vergangenen Woche waren die Gespräche gescheitert. Laut der Pilotengewerkschaft Cockpit war der Grund dafür, dass die Lufthansa den Ausbau des Billigfliegers Eurowings in Österreich auch während der Verhandlungen nicht auf Eis legen wollte.
(adi/kis)