Das Abfangen nicht identifizierter Flugobjekte, die sich dem Luftraum der NATO-Staaten nähern, gehört zum Standardvorgehen bei der gemeinsamen Überwachung. Die russische Botschaft in Lissabon erklärte, die russischen Flieger hätten sich ausschließlich im internationalen Luftraum bewegt und nicht beabsichtigt, Hoheitsgebiet der NATO zu verletzen.
Flugzeuge waren nicht über Funk zu erreichen
Am vergangenen Mittwoch hatte das westliche Militärbündnis von umfangreichen russischen Luftmanövern mit Langstreckenbombern, Kampfjets und Tankflugzeugen berichtet. Vier Verbände mit insgesamt 26 russischen Kampfflugzeugen seien über Nord- und Ostsee, dem Atlantik und dem Schwarzen Meer abgefangen worden.
Unter den Langstreckenbombern seien auch Maschinen vom Typ TU-95 gewesen, die bei Bedarf mit Nuklearwaffen bestückt werden können. Die NATO wirft Russland vor, mit seinen Aktivitäten die zivile Luftfahrt zu gefährden: für die Manöver seien teilweise keine Flugpläne übermittelt worden, Funkkontakt mit den Jets sei unmöglich gewesen. Unangekündigte Flüge seien eine Gefahr für Linienflüge. Russland hingegen spricht von routinemäßigen Luftmanövern. Mehr als 100 Mal habe die NATO in diesem Jahr bereits russische Flieger abgefangen, erklärt das westliche Militärbündnis. Das seien schon jetzt dreimal so viele wie im gesamten Jahr 2013.
(tzi/cc)